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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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bereits äußerte. Nur ist es weder den Opfern oder ihren Angehörigen gegenüber gerecht, wenn Lügengeschichten verbreitet werden, nur um die Auflage in die Höhe zu treiben. Ich bin der Meinung, dass ich das kritisieren darf.“ Einige klatschten.
„Trotzdem sollten Sie uns mehr Informationen geben und nicht einige große Blätter ständig bevorzugen.“
„Das sagen gerade Sie, Herr Völkner? Ich erinnere mich an Ihren Artikel nach dem ersten Mord. Die Überschrift lautete, wieder Nuttenmord. Darunter wurde die Tote als eine achtzehnjährige Nutte beschrieben, die dem Gewerbe seit drei Jahren nachginge und laut Ihrem Geschmiere, wahrscheinlich von einem Freier umgebracht wurde. Sie haben anschei- nend versäumt, unsere Presseerklärung zu lesen, daneben ist das Vokabular shocking, vulgär, ordinär. Die Frau ging erst seit wenigen Monaten dem Gewerbe nach, war eine sehr intelligente Frau und hat Medizin studiert. Sie hat diesen Beruf nebenbei ausgeführt, um die enormen Arzt- und Rehabilitationskosten für ihre behinderte Schwester zu begleichen. Die Tote hatte lediglich sechs Männer, von denen sie manche nur begleitete, ohne dass es zu Sex gekommen wäre. Soll ich weitererzählen? Das was Sie da fabrizieren, grenzt an üble Nachrede.“
„Briester, du solltest lesen lernen, da es so nicht geschrieben wurde. Eben doch arroganter Arsch, sage ich es laut für alle verständlich.“
Allegmeines Gelächter.
„Wie wollen Sie weiter vorgehen?“
„Frau Gerber, diese Frage ist wohl ein Scherz. Denken Sie wirklich, dass ich das der Öffentlichkeit, dem Täter preisgebe, was unsere Abteilung plant? Wir ermitteln, gehen Spuren nach, überprüfen Personen und analysieren alles.“
„Sagen Sie uns wenigstens einige Tatsachen?“
„Faktisch ist, dass vier junge Frauen auf die homogene Weise erdrosselt wurden. Bei keiner Tür wurde festgestellt, dass man diese gewaltsam geöffnet hatte. Die Opfer wurden mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen und mit einem Büstenhalter erdrosselt. Den Oberkörper hat der Täter entblößt und auf Dekolleté und Busen ein Pentagramm eingeritzt. Danach legte man der Toten die Hände auf den Bauch übereinander. Es gab bei keiner der Ermordeten Spuren von sexuellen Übergriffen. Die Frauen waren ab Taille immer noch bekleidet. In den Appartements wurde nichts zerstört und nichts entwendet. Alle Frauen waren Anfang zwanzig, dunkelhaarig, sehr hübsch und wie bereits erwähnt, sehr intelligent. Zwei haben studiert, eine hatte eine abgeschlossene Berufsausbildung.“
„Was bedeuten könnte, dass die Frauen ihren Mörder, ihre Mörderin kannten?“
„Ja, so kann man es sehen, Herr Feldmann, was allerdings nicht bewiesen ist. Für diese Theorie spricht, dass alle Wohnungstüren Spione haben, daher konnte das Opfer sehen, wer davor stand. Es kamen nie unangemeldete Herren zu den Frauen.“
„Haben Sie dafür noch mehr Anhaltspunkte?“
„Nein! Es sind Vermutungen, keine fundierten Erkenntnisse, die jedoch bei genauerer Betrachtungsweise nahe liegend sind. Gerade nach den ersten Morden waren die Damen sehr vorsichtig und hätten keinen Fremden so ohne weiteres geöffnet, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Alle Tötungsdelikte geschahen um Mitternacht.“
„Ist es generell ein Kreuzzug gegen Prostituierte?“
„So würde ich es im Augenblick sehen, allerdings nicht gegen allgemeine Prostituierte, sondern gegen Frauen, welche nicht nur für Sex gebucht wurden, sondern als Dolmetscherin fungierten, für Geschäfts- essen oder als Begleitung in die Oper eingeladen wurden, ohne dass es danach zu mehr kam. Ich möchte Sie noch um einen Gefallen bitten. Vielleicht könnten wenigstens einige Medien veröffentlichen, dass wir immer noch nach Herren suchen, die diese Damen besucht haben. Nicht als Tatverdächtige, wie ich feststellen möchte, sondern, um Fingerab- drücke ausfiltern zu können. Wir sichern selbstverständlich Diskretion zu. Notabene möchte ich Anwohner der näheren Umgebung dieses Häuserblocks bitten, dass sie uns über eventuell gemachte Beobach- tungen oder außergewöhnliche Vorkommnisse unterrichten.“
„Also doch Zusammenarbeit mit der Presse.“
„Frau Gerber, das habe ich nie abgestritten, wenn Sie das so aufgefasst haben, da haben Sie mich falsch verstanden, aber Sie können es ja noch einmal anhören, da Sie alles auf Band haben.“ Er wusste selber, wie sarkastisch das klang, aber er wünschte, dass dieses Theater vorbei wäre und diese Klatschreporterin mochte

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