Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
Fußball, Karate, Autos. Sie wollte zur Polizei. Sie wollte eben wie Heinz werden.“ Keitler machte eine Pause, trank den Kaffee. „Schmeckt gut. Eine besondere Sorte?“
„Kenia-Auslese. Schmeckt nach Kaffee, schlägt nicht auf den Magen.“
„Muss ich meiner Frau sagen. Als Volker geboren wurde, war Heinz überglücklich. Der Junge wurde von allen verwöhnt. Er nahm sich sogar Zeit, ihm schwimmen, Fahrrad fahren und so was beizubringen. Sandra wurde hinten angestellt. Das hat sie sich äußerlich nie anmerken lassen, im Gegenteil, sie umsorgte den Bruder genauso, wie es der Vater tat. Heinz starb und sie hat bei Volker dessen Stelle eingenommen. Sie stellte ihre eigenen Bedürfnisse hinten an, formte ihr Leben mit und für den Bruder, das ist bis heute so geblieben. Ingrid hat sie gewähren lassen, bekam einen Halbtagsjob, hatte so eine Abwechslung. Für Sandra ist Volker der kleine Junge geblieben. Gerade in den letzten Monaten gab es deswegen diverse Streitereien zwischen den Geschwistern, da sich Volker nicht dauernd von ihr in seinen Lebenswandel hineinreden lassen wollte. Besonders eskaliert ist es wohl, als er Frau Gallert kennen lernte. Das war diesmal wesentlich mehr für ihn. Sie war nicht nur irgendeine Freundin, eine Neue. Das wollte er sich von Sandra nicht zerstören lassen. Erst vor ein paar Tagen war er abends bei mir, hat mich um Rat gefragt, ob ich nicht mit ihr reden könnte, damit sie ihn und seine Freundin in Ruhe lässt.“ Er seufzte laut, warf einen Blick auf die Uhr, erhob sich. „Ich habe Sandra zugesichert, dass wir sie auf dem Laufenden halten. Ihr Einverständnis vorausgesetzt. Sie hat einige Male mit dem Dezernat für Kinder- und Jugendkriminalität mitgearbeitet. Sie kennt sich gut aus, weiß, wie der Polizeiapparat arbeitet.“
„Ich lasse Frau Larsen gerade von Beamten herbringen, da sie nicht erschienen ist. Anscheinend hat sie nicht gelernt, dass man einer Aufforderung zur Zeugenaussage Folge leisten muss, selbst wenn man angehörige eines Tatverdächtigen ist und die Aussage verweigern darf. En passant finde ich es nicht richtig, die Schwester unseres Tatver- dächtigen mit in Ermittlungsarbeiten einzubeziehen, zumal diese Frau sich nicht benehmen kann. Ich werde bestimmt nicht dulden, dass sie meine Autorität untergräbt, meine Mitarbeiter beleidigt, herumschreit, uns behindert, weil sie angeblich alles besser kann und weiß. Diese Frau ist stupide, überheblich, laut und ordinär. Sie hat gestern versucht mich zu erpressen, damit sie zu dem Bruder konnte. Das Hausboot ist auf ihren Namen angemeldet und ich habe es teilweise durchsucht, als sie dazu- kam. In den Akten steht er als Eigentümer. Daraufhin wollte sie das an eine Zeitung geben, wenn sie nicht zu dem Bruder darf. Ich habe sie mitgenommen, aber noch einmal zieht diese Person das nicht mit mir ab. Was heißt, das wollte er sich nicht zerstören lassen? Hat sie seine anderen Freundinnen immer irgendwie belästigt?“
„Warum lassen sie sich erpressen? Das Boot gehört nun mal Sandra. Sie hat es bezahlt und wurde daher so eingetragen. Sie hat mit denen geredet, so von Frau zu Frau. Sie ist ein wenig eifersüchtig …“, druckste Claus Keitler herum. „Sie liebt ihren Bruder, will ihn beschützen, wünscht für ihn nur das Beste. Das andere wird sie nicht und wenn, werde ich das sofort unter- binden. Sagen Sie mir Bescheid und ich werde mit ihr reden. Herr Briester, machen Sie Ihre Arbeit wie immer, wenn sie nicht freiwillig hergekommen ist, eben unter Druck.“
„Herr Keitler“, Daniel strich durch seine Haare, sah ihn wachsam und sehr prüfend an. „Könnte sie es aus Eifersucht gewesen sein?“
Der ließ die Türklinke los, erwiderte den Blick, zögerte einen Moment mit der Antwort.
„Nein!“ Er sah den bohrenden Blick des neuen Hauptkommissars und lenkte ein. „Eigentlich traue ich ihr so etwas nicht zu, nur wenn sie ausrastet … Ich weiß es nicht! Sie leidet unter Verlustängsten, vermute ich, kann sich bisweilen kaum beherrschen, steht in diesen Momenten völlig neben sich, schreit herum, benutzt dabei irgendwelche Ausdrücke. Wenige Minuten später tut es ihr leid. Nur Sandra hätte nie ihren Bruder da mit hineingezogen, dafür liebt sie ihn viel zu sehr. Insofern würde ich sagen - nein!“
„Danke! Was diese Frau angeht, warten wir ab. Kann es sein, dass es da noch mehr gibt?“
Ein zögerliches „Nein“ erklang, aber Claus Keitler vermied es, ihn anzuschauen.
„Herr Larsen hat gesagt, dass

Weitere Kostenlose Bücher