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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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du deine Klappe.“
Irgendwoher erklang Gelächter.
Sandra antwortete nicht, war total verblüfft. Das hatte noch keiner gewagt. Sie starrte die Frau an, die sich wieder gesetzt hatte, strich mit der Hand über die Wange, die tierisch brannte. Die Fremde grinste sie an. Sandra wandte den Kopf weg, stierte den Gang hinunter, wartete, dass der Beamte zurückkam.
Sie wusste nicht, wie lange sie so stand, aber nichts passiert. Sie rief einige Male, dass nur ein wütendes „Ruhe“ auslöste. Schließlich kam eine Beamtin. „Schreien Sie nicht so herum.“
„Ich will sofort, haben Sie verstanden, sofort Herrn Kriminaldirektor Keitler sprechen.“
„Frau Larsen, Herr Keitler lässt Ihnen ausrichten, dass er keine Zeit für Sie hat. Nun geben Sie bitte Ruhe. Sie haben nichts zu wollen oder zu fordern.“
Die Frau verließ den Raum, noch ehe sie sich von dem Schock erholt hatte. Irgendwann begriff sie. Er würde sie schmoren lassen und er war im Recht. Claus tat ebenfalls nichts, aber das würde ein Nachspiel haben, für beide.
Verdammt, weswegen konnte ich mich nicht zusammenreißen, musste ich ihn dermaßen reizen, verfluchte sie sich und ihr Temperament, dabei brauchte sie diesen Typen noch. Nur er konnte ihr weitere Informationen geben, sie auf dem Laufenden halten. Mist, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er etwas gegen sie unternehmen würde. Irgendwie zollte sie ihm deswegen sogar ein wenig Hochachtung.
Sie setzte sich auf die Pritsche, schloss die Augen. Eine endlose Zeit lag vor ihr. Sie war verzweifelt. Sie wollte nach Hause, duschen, essen, ein großes Glas Saft und es sich so richtig gemütlich machen.
Eine Beamtin kam, holte die Frau ab, die sie höhnisch angrinste.
„Ich möchte sofort heraus“, meckerte sie die Beamtin an. „Übrigens hat mich diese … Person geschlagen. Ich will Anzeige erstatten.“
„Ach ja? Frau Larsen, geben Sie Ruhe. Sie kennen sich im Knast aus, wissen, wie es bei uns zugeht. Ein Streit unter Prostituierten eben und so eine Sanfte, Stille sind Sie ja nun nicht gerade.“
„Das ist …“, empörte sie sich, aber die Tür schloss sich und die beiden Frauen liefen weg.
Die Tränen kullerten und sie legte den Kopf in ihre Hände. Anstatt Volker zu helfen, machte sie es nur noch Schlimmer. Jetzt saß sie fest, konnte nichts über diese tote Mia herausfinden. Nur wegen diesem kleinen Gänschen saß sie hier, Volker im Gefängnis. Ja, diese Mia war an allem schuld, auch dass man sie, Sandra Larsen, schlug, verhöhnte und beleidigte.
Abermals hörte sie Schritte, Schlüssel klapperten. Eine Frau wurde aus der Nachbarzelle abgeholt. Rasch sprang sie auf. „Ich will sofort heraus.“
„Halten Sie die Klappe. Schreien können Sie in den einschlägigen Bars, aber nicht hier.“
Irgendwo lachte eine Frau.
„Ach, eine von uns?“, hörte sie eine Frauenstimme.
„Hei, wo stehst du sonst?“
„Wo schaffst du denn an? Ich bin Heidi. Vielleicht kennen wir uns?“
„Ich stehe immer Wexstraße und du?“
„Was fällt euch Drecks… Ich will sofort, haben Sie verstanden, sofort … diesen Kommissar Briester sprechen. Kapiert?“
„Sie bleiben und haben nichts zu sagen, kapiert?“, grinste die Beamtin sie an, die dem Dialog amüsiert zugehört hatte. Eine Tür schlug laut zu, Schlüssel klirrten.
„Sag Püppchen, kommst du aus einem dieser Puffs?“
„Halt deine Fresse, du Nutte. Ich bin bestimmt keine von euch. Was erlaubt ihr Weiber euch, eine anständige Frau zu beleidigen? Euch sollte man hier drinnen verrotten lassen.“
„Mensch, Heidi, lass die zufrieden. Scheint sich für was Besseres zu halten.“ Es klang nur Gelächter zu ihr hinüber.
„Eine bessere Hure eben. Macht nicht für jeden die Beine breit, sondern nur für jeden Zweiten.“ Erneut Gelächter und Sandra berstete fast vor Wut. Zornesröte ließ ihre Gesichtshaut rötliche Flecken hervorbringen und sie fühlte, wie sie schwitzte, die Haare im Nacken feucht wurden, sich Schweißperlen auf der Stirn ausbreiteten.
Sie versuchte sich abzulenken. Sie sah die kleine Gallert vor sich und lächelte kurz, bevor sie fluchte. Das hatte sie nur dieser Gans zu verdanken. Die war tot, nur der Ärger ging weiter. Den Stoff oder das Geld hatte sie auch noch nicht. Mist, Mist, Mist. Wo hatte diese dämliche Kuh das versteckt? Mike? Dieser lausige Kai? Bei dieser anderen Gans, die sie mit der zusammen gesehen hatte? Sie musste unbedingt heraus und das Zeug schnellstens finden. Nur damit konnte sie Volker´s Unschuld

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