Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Geschäften, haut gerne zu und ihr Vokabular besteht nur aus Fäkaliensprache. Frag Werner Pflüger, der kann dir da jede Menge Storys von der erzählen. Am besten lässt du dich von der befriedigen, dann sind alle zufrieden. Keitler lobt dich, die Larsen ist ruhig und bei Sanders sammelst du Pluspunkte. Nur jeder Mann, der Geld hat, muss vorsichtig sein, weil sie so einen zum Heiraten sucht. Die Prostituierte lebt auf großem Fuß, hat bloß kein Geld. Ich denke, Keitler wird da irgend- wann ein passendes Opfer finden. Ich vermute, dass wir nur einen Teil von allem wissen, was da sonst mit der Larsen läuft. Vor Jahren gab es ein Rundschreiben. Darin hieß es, dass wir sofort Herrn Keitler zu informieren haben, wenn die Larsen unangenehm auffällt. Nur manchmal vergisst man das eben und sie bleibt ein paar Stunden im Knast. Ist inzwischen ein Spiel. Wer schafft es, sie länger als 26 Stunden festzusetzen? Ist momentan die Rekordzeit.“
Daniel trank aus, erhob sich. „Scheint ein toller Neuanfang zu werden, danke“, gab er lakonisch von sich und verließ dessen Büro.
Kaum saß er an seinem Schreibtisch bekam er einen Anruf von der Spurensicherung. Er hörte der Frau Trackmann zu, notierte sich mehrere Stichpunkte. Er bedankte sich und legte nachdenklich den Hörer zurück. Das war interessant und gab dem Ganzen eine neue Wendung. Er öffnete die Tür.
„Sie haben festgestellt, dass mit der Tatwaffe nicht die Äpfel geschält wurden. Ein anderes Messer mit Wellenschliff gab es allerdings nicht in der Wohnung des Opfers.“
„Das hieße ja, dass der Täter das falsche Messer mitgenommen hätte?“
„So dumm kann keiner sein.“
„Was, wenn man das Messer ausgetauscht hat? Sie wurde definitiv mit einem Messer mit Wellenschliff gefoltert und letztendlich getötet. Die Tatwaffe hat der Täter mitgenommen und später gegen ein Steakmesser von Volker Larsen ausgetauscht. Es wären eventuell sonst seine Fingerabdrücke darauf feststellbar gewesen. Jemand ermordet die Frau, nimmt das Messer mit, wirft es weg. Plötzlich hat er eine Idee. Warum nicht alles Volker Larsen in die Schuhe schieben? Er holt dort das Messer und legte es später neben die Leiche. Erst jetzt lässt er die Wohnungstür einen Spalt offen, damit man die Tote schnell findet.“
„Da müsste der Täter Wohnungsschlüssel zu beiden Wohnungen gehabt haben. Der Larsen.“
„Unlogisch! Den von Frau Gallert kann der Täter von ihr mitgenommen haben und eventuell hatte er einen von der Larsen Wohnung. Warum sollte er sonst das Messer mitgenommen haben, mit dem das Opfer kurz vorher noch Äpfel geschält hatte? Nur wegen seiner Fingerabdrücke darauf? Albern! Volker Larsen nimmt das Messer wegen seinen Finger- abdrücken mit, wirft es weg und lässt ein anderes dort liegen? Snaksch!“
„Benno, fahr bitte zu der Wohnung von Frau Gallert. Der Wohnungs- schlüssel von ihr muss dort liegen. Bring den bitte zum KTI. Eventuell sind daran Fingerabdrücke.“ Daniel betrat sein Büro, dachte über diese Wendung nach.
Wenig später klopfte es und ein Mann betrat den Raum. „Hauptkommis- sar Briester, haben Sie kurz Zeit?“
Daniel überlegte, wo er den Mann gesehen hatte. „Was kann ich für Sie tun?“
„Rebbin, ich bin der Anwalt von Volker Larsen.“
„Ach ja, stimmt! Entschuldigung! Wir haben uns flüchtig gesehen. Setzen Sie sich bitte. Was kann ich für Sie tun, Doktor Rebbin? Möchten Sie einen Kaffee?“
„Ja, gern, da ich gerade aus dem Gericht komme. Ich mache mir Sorgen um meinen Mandanten.“
„Ich auch!“
„Wieso Sie?“
„Ich war heute Morgen bei ihm und war erschrocken, als ich ihn sah.“
„Was wollten Sie von ihm?“
„Wissen, wer in seiner Wohnung ein und ausgeht. Sie bekommen später das Protokoll. Es muss noch abgetippt werden.“
„Er sollte nichts ohne mich sagen.“
„Doktor Rebbin, ich suche den Mörder einer jungen, schönen Frau, die zufällig die Freundin von Ihrem Mandanten war. Wenn er sie nicht umgebracht hat, wie er behauptet, dann will ich den Richtigen. Verstan- den? Dabei kann mir Herr Larsen möglicherweise helfen. Je schneller es geht, um so eher kann Ihr Mandant aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Verstanden? Sehr gut.“
Daniel lehnte sich zurück und Lothar Rebbin dachte in dem Moment, mit dem ist nicht zu spaßen, aber er scheint einen guten Job zu machen, obwohl er noch sehr jung ist.
„Ich habe bestimmt keine Lust, keine Zeit, darauf zu warten, bis irgend- ein Anwalt kommt, damit ich ein paar
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