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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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und die Elbinsel Neßsand.
Er spazierte zwei Stunden durch die Terrassenanlage, die jetzt im Herbst sehr schön, farbenfroh aussah. Er wanderte herum, spürte, wie Ruhe in ihn einkehrte. Es tat ihm gut und er genoss die Sonne, die frische Luft. Gedanklich beschäftigte er sich mit einer Wohnung. Er versuchte sich vorzustellen, wie sie aussehen sollte, aber irgendwie hatte er damit ein Problem, da sich ständig, ohne dass er es wollte, die ehemalige 3-Zimmer-Wohnung in Bremen vor sein Gesichtsfeld schob. Die war zwar schön gewesen, aber von der Einrichtung entsprach sie nie seinem Geschmack. Trotzdem war sie in seinen Gedanken, aber das wollte er nicht. Er wollte was ihn an Bremen, sein altes Leben oder Petra erinnerte, vergessen. Gleich spürte er wieder, wie etwas in ihm aufkeimte. Schweiß- perlen bildeten sich auf der Stirn, im Nacken und er ballte die Hände in der Jackentasche zu Fäusten. Er lief zügiger, wollte den schönen Tag genießen und wirklich, nach einer Weile, ließ die Beklemmung nach.
Einige Zeit später rollte er gemächlich zu dem Restaurant, wo er sich mit Meike und Martin treffen wollte. Er war zu früh, bestellte nur ein Glas Wein und machte sich auf der Toilette etwas frisch.
Er setzte sich und blickte aus dem Fenster und er wusste nicht warum, aber für Sekunden sah er die schwarzhaarige Schönheit vom Vortag vor sich. Dieses Mädchen hatte irgendetwas Besonderes an sich gehabt. Nur warum sie sich mit so einem alten Mann abgab? Der war mindestens zehn Jahre älter gewesen. Er grinste vor sich hin, schüttelte den Kopf. Was ging ihn diese Unbekannte an? Süß hatte sie trotzdem ausgesehen. Nein, nicht nur süß, ungewöhnlich feminin und wunderschön.
Meike und Martin traten ein. Er erhob sich und begrüßte sie herzlich. Für Stunden vergaß er die Toten und Petra. Die Freunde brachten ihn auf andere Gedanken, lenkten ihn ab und zum ersten Mal seit langer Zeit, konnte er sogar wieder lächeln. Das war wie eine Erlösung für ihn, ein Zeichen, dass es aufwärts ging. Dieses Hochgefühl hielt noch am Abend an. Nur nachts kamen wiederum die Albträume, aber es gab ja Tabletten.
    *
    An Montagvormittag telefonierte Sandra mit Lothar Rebbin, da sie unbedingt Volker besuchen wollte.
„Frau Larsen, Volker will Sie nicht sehen, aber das sagte ich bereits.“
Schwupps - er hatte aufgelegt, etwas, das sofort einen erneuten Wutaus- bruch bei ihr auslöste. Sie warf sich auf die Couch und weinte. Das zerrte an ihren Nerven, zumal ihr die Hände gebunden waren. Volker würde darauf warten, dass sie etwas unternahm, aber nein, sie saß herum, konnte nichts tun, musste sich auf irgendwelche Männer verlassen, dass die nach einem anderen Täter suchen würden. Dabei konnte nur sie ihm helfen, aber wie?
Sie schluckte drei Schmerztabletten und räumte auf. Wie lange halte ich das noch durch, fragte sie sich. Der Arzt hatte sie gewarnt, nicht zu viel davon zu nehmen, wegen der Nebenwirkungen. aber nur so konnte sie die Schmerzen bannen, die bisweilen so heftig waren, dass sie dachte, ihr würde jemand mit dem Hammer auf den Kopf schlagen und er würde platzen.
Sie rief bei Mikes Mutter an, diese konnte ihr allerdings nicht sagen, wo ihr Sohn war, vermutete aber, eine neue Freundin. Abermals fluchte sie vor sich hin. Es verlief alles schief. Dieser Kerl betrog sie.
Vergebens versuchte sie Claus Keitler zu erreichen. Mist, der musste seine Gören stoppen. Sie traute gerade Till zu, dass er seine Drohung wahr machen würde.
Sie grübelte, was sie unternehmen musste, damit sie wieder alle Fäden in der Hand hielt. Sie musste bei dieser Mia ansetzen. Wahrscheinlich war es einer ihrer Lover gewesen oder die hatte das Geld von dem Stoffver- kauf gehabt. Darüber musste sie mit Volker sprechen. Der Trottel war so blöd gewesen, das dieser dummen Gans zu geben. Jetzt brauchte sie Informationen, mit wem die bekannt war und wem die das Geld gegeben haben könnte. In der Wohnung hatten die Bullen nichts gefunden, das hätte ihr der Briester erzählt.
So fuhr sie zur Uni, fragte sich durch, bis sie auf eine junge Frau traf. Die nannte ihr einen Namen und sagte ihr gleich, wie sie die Person finden würde. So steuerte sie in der Mensa auf diese zu. „Hallo! Bist du Julia Bellmer?“
„Ja, warum?“
Sie setzte sich, taxierte die Frau. Hässliche Gans!
„Ich bin Sandra Larsen und wollte gern mit dir sprechen.“
Die Frau starrte sie entsetzt, mit weit aufgerissen Augen an und schob den Teller weg.
Sie hat Angst vor mir,

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