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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Männerstimme hinter sich.
„Was wollen Sie von mir? Ich will nur mit der Frau reden.“
„Sie nicht mit Ihnen. Gehen Sie besser, sonst müssen wir Sie mitneh- men.“ Der Polizist schaute sie emotionslos an. Wieder öffnete sich die Tür und die Nachbarin schaute heraus.
„Ach, da sind Sie ja. Diese Frau schreit herum und will meine Nachbarin verprügeln. Die macht alles kaputt und mich hat sie beleidigt.“
„Wir nehmen sie mit, beruhigen Sie sich“, lächelte der Mann die ältere Dame an.
„Verdammte … Was macht Ihr und woher …? Ach, diese kleine Bellmer hat wohl angerufen“, lachte sie.
„Sie kommen mit aufs Präsidium.“ Der ältere Mann blickte sie an.
„Ich fahre ja. Ich wollte sie nur etwas fragen, deswegen muss sie nicht so einen Aufstand machen und anrufen. Außerdem hat die mich beklaut und will mir mein Geld nicht zurückgeben.“
„Erstatten Sie eine Anzeige“, gab der Mann nur knapp von sich.
„Bei Diebstahl kann man ja wohl die Wohnung durchsuchen, oder?“
„Frau Larsen, verschwinden Sie, sonst nehmen wir Sie mit.“
„Blöde Bullen“, murmelte sie leise, eilte die Treppe hinunter, wo zwei Frauen sie neugierig ansahen.
„Endlich passiert etwas“, meckerte sie die beiden an, hastete weiter, vor Zorn einmal mehr völlig außer sich.
Im Auto sitzend beruhigte sie sich gemächlich, überlegte einen Moment, ob sie warten sollte, aber sie wusste, dass sie so nicht an die Frau herankam. So fuhr sie nach Hause. Sie würde sich dort später auf Lauer legen und dann konnte sich die Kuh auf etwas gefasst machen. Nicht mit ihr! Nicht mit einer Sandra Larsen!
Ihr Handy klingelte. „Sandra“, hörte sie Claus Keitler. „Noch so eine Aktion und ich lasse dich höchstpersönlich in die Psychiatrie verschwin- den. Haben wir uns verstanden? Du lässt die Frau, alle anderen Menschen zufrieden. Du belästigst, beschimpfst niemanden mehr. Bei der nächsten Kleinigkeit bist du weg, damit dein Job, dafür werde ich sorgen. Ich habe genug anderes zu tun, als einer durchgedrehten Frau nachzulaufen und bei der Kindermädchen zu spielen, weil sie sich nicht benehmen kann. Jetzt ist Schluss!“
Ehe sie noch etwas erwidern konnte, war die Verbindung unterbrochen. Sie warf das Handy auf den Beifahrersitz. Das hatte sie nur dieser blöden Braut und diesem Psychopaten von der Kripo zu verdanken. Der musste gleich zu Claus rennen, der impotente Idiot.
Sie ergriff das Telefon, wählte, aber man verband sie nicht mit Claus Keitler, das ihren Ärger nur noch steigerte.
Zu Hause warf sie sich heulend auf die Couch. Konnte denn keiner verstehen, dass sie ihrem Bruder helfen musste? War es denn jedem egal, wenn er dort die nächsten fünfzehn Jahre schmoren würde, für etwas, dass er nicht getan hatte? Sie musste ihn da herausholen, damit sie zu Geld kam, sonst würde die blöde Bank noch ihr Auto und die Wohnung wegholen. Nur wegen dieser dummen Gans gab es ständig Ärger. Aber vielleicht war das Geld bei dieser Bellmer und die wollte das behalten? Oder der Bruder? Hastig sprang sie auf und suchte im Telefonbuch dessen Adresse heraus. Sie rief an, und als sie die Männerstimme hörte, legte sie auf. Sie musste in die Wohnung, wenn der Typ nicht da war. Er würde ihr das Geld oder den Stoff so bestimmt nicht geben. Nein anders. Sie würde den heute Abend in der Disco anbaggern und mit dem Kerl in seine Wohnung gehen. Dem würde sie zwei Tabletten verabreichen und hatte reichlich Zeit alles zu durchsuchen.

Daniel Briester sah sich in der kleinen Wohnung von Mia Gallert um. Sie war zwar durchsucht worden, aber er wollte sich ein eigenes, genaueres Bild von der Toten bilden.
Im Flur, der Küche sah man die Blutspuren noch. Es roch nach Blut, stickig, ekelig süß. Er riss die Fenster auf, trat in das kleine Schlaf- zimmer in dem nur ein Doppelbett und ein Kleiderschrank standen, für mehr wäre kein Platz gewesen. Es sah durchwühlt aus.
Weiße Bettäsche mit roten Herzen, an der Wand über dem Bett Fotos von ihr und Volker. Er sah sie sich an. Beide lachten in die Kamera eines Automaten, küssten sich. Daneben ein Foto von Volker, lachend. Er drehte das Bild herum: Ich habe mich unsterblich in dich verliebt, meine kleine süße Mia. Bilder von einem Paar, wahrscheinlich die Eltern vermutete er, dem Bruder, einem Pferd. Er schaute im Schrank nach. T-Shirts, Pullover, Jeans, nichts Auffälliges, Teures, nichts Aufreizendes.
Im Wohnzimmer stand ein älterer Schreibtisch aus Kiefernholz. Die Gebrauchsspuren waren

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