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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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zu. Kate lächelte. Ihr Vater schien Joe äußerst sympathisch zu finden.
    Die beiden Männer sch üttelten sich die Hände. Joe wollte sich nun auf die Suche nach Charles machen. Angesichts Charles Abneigung gegen gesellschaftliche Ereignisse dieser Art vermutete Joe, dass er sich in irgendeine Ecke verkrochen hatte. In der Menge war es ohnehin schwierig, jemanden ausfindig zu machen. Mindestens fünfhundert Gäste liefen noch zwischen Haus und Garten hin und her.
    Joe wünschte Elizabeth eine gute Nacht und wandte sich dann an Kate. »Ich habe den Abend mit Ihnen sehr genossen«, sagte er und blickte ihr tief in die Augen. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder.« Er schien es ernst zu meinen, und Kate lächelte ihn an. Von allen Menschen, denen sie an diesem Abe nd begegnet war, hatte er sie am m eisten beeindruckt. Er war in jeder Hinsicht etwas Besonderes.
    »Viel Glück in Kalifornien«, sagte sie leise und fragte sich, ob sich ihre W ege wohl jemals wieder kreuzen würden. Er lebte in seiner eigenen Welt. Er hatte seine Leidenschaft und war sehr erfolgreich. Kate hielt es f ür unwahrscheinlich, dass er einem siebzehnjährigen Mädchen hinterherlaufen würde. Im Grunde hatte sie wenig Hoffnung, dass er sich melden würde.
    »Danke, Kate«, gab er zurück. »Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es mit Radcliffe klappt. Ich bin sicher, dass Sie es schaffen!« Dann schüttelte er ihre Hand, und diesmal senkte Kate die Lider. Sie konnte seinem eindringlichen Blick nicht länger standhalten. Er schien sich jedes Detail an ihr einzuprägen. Kate fühlte sich in diesem Augenblick
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unwiderstehlich zu ihm hingezogen.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Joe verbeugte sich unbeholfen, wandte sich ab und machte sich auf die Suche nach Charles.
    »Er ist ein bemerkenswerter Mann«, stellte Clarke bewundernd fest, während er mit seiner Frau und seiner Tochter zum Ausgang ging, um dort die Mä ntel in Empfang zu nehmen. »Wisst ihr beide eigentlich, wer das ist?« Und schon begann er, Kate und Elizabeth Joes überragende Leistungen darzulegen, erzählte v on sämtlichen Rekorden, die dieser in den vergangenen Jahren aufgestellt hatte. Clarke schien genauestens darüber Bescheid zu wissen.
    Als sie im Wagen saßen, starrt e Kate aus dem Fenster und dachte an die Stunden zurück, die sie mit Joe verbracht hatte. Seine Rekorde waren ihr nicht wichtig, wenngleich sie ihn dafür bewunderte. Er war zweifelsohne ein bedeutender Flieger. Doch es war sein Wesen, das sie anzog. Seine Energie, seine Freundlichkeit, sogar seine Unbeholfenheit hatten sie auf eine Weise berührt, die sie bisher nicht gekannt hatte. In diesem Augenblick wusste sie ohne jeden Zweifel, dass er sie noch lange beschäftigen würde. Die Ungewissheit, ob sie ihn jemals wieder sehen würde, beunruhigte sie zutiefst.
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    N
    ach dem rauschenden Debütantinnenball zu Weihnachten
    ließ Joe Allbright nichts von sich hören. Kate war darüber nicht sonderlich überrascht. Sie hielt bewusst nach Neuigkeiten über ihn Ausschau. In den Zeitungen tauchte hin und wieder sein Name auf, und wenn Joe wieder einm al einen Wettbewerb gewonnen hatte, berichteten auch die Wochenschauen über ihn. Er hatte in Kalifornien schon einige Rekorde aufgestellt und viel Anerkennung für ein Flugzeug erhalten, das er mit der Unterstützung von Dutch Kindelberger und John Leland Atwood entwickelt hatte. Ohne Zweifel hatte er Kate inzwischen vergessen.
    Joe schien ein vollkommen anderes Leben zu führen, eines, das Lichtjahre von ihrem entfernt war. Für den Rest ihrer Tage würde Kate in den Zeitungen von ihm lesen und sich an die Stunden erinnern, die sie plaudernd mit ihm verbracht hatte, als sie noch ein junges Mädchen war.
    Im April wurde Kate in Radcliffe angenomm en, und sie und ihre Eltern waren außer sich vor Freude. Zudem beschäftigte sie der Krieg in Europa. Kates Vater war immer noch überzeugt, dass Roosevelt es verhindern könnte, dass die Vereinigten Staaten in den Krieg verwickelt würden. Zwei junge Männer, die zu Kates Bekannten gehörten, waren bereits in England und hatten sich d ort freiwillig bei de r Royal Air Force gemeldet. Die Achsenmächte hatten in Nordafrika eine Gegenoffensive gestartet, und Generalfeldmarschall Rommel gewann mit dem Afrikakorps eine Schlacht nach der anderen. Deutschland war in Jugoslawien und Griechenland eingefallen, und Italien hatte Jugoslawien den Krieg erklärt. In London starben täglich zweitausend Menschen im Bombenhagel der deutschen

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