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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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wusste, dass er sie lieb te. Und auch ihre Gefühle für ihn hatten sich nicht gewandelt. Doch er hatte sich unendlich weit von ihr
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entfernt. Es gab für sie keine Möglichkeit mehr, ihn zu erreichen. Wenn er sie wirklich wollte, musste er einen W eg finden, auf dem sie ihm folgen konnte. Doch Joe hatte schon Monate zuvor entdeckt, dass dies unmöglich war. So sehr er sie auch liebte, er schaffte es einfach nicht mehr. Jedes Mal, wenn er sie verließ, fühlte er sich schuldig, weil sie sich so selten sahen. Er war nach wie vor bemüht, ihr alles zu erklären, und entschuldigte sich immer wieder bei ihr. Auch für die Ki nder war er nie da. Er hatte nie eigene Kinder gewollt, und das zeigte sich auch im Umgang mit Reed und Stevie. Im Nachhinein war er sogar erleichtert, dass Kate die Zwillinge v erloren hatte. Joe verstand nun, dass er nicht alles haben konnte. Und was noch schlimmer war: Er konnte Kate nicht das geben, was sie brauchte und was sie verdiente.
    Den ganzen Sommer über hatte er darüber nachgedacht, und als er Kate schließlich in New York wieder sah, brach es ihm beinahe das Herz. Doch er war sich er, dass er das Richtige tat. Es hatte lange Zeit gebraucht, bis die Lösung ans Licht gelangte. Die Entscheidung war ihm sehr schwer gefallen. Wenn Kate ihn fragte, ob er sie noch liebe, bejahte er ihre Frage. Und doch hatte ihre Mutter von Anfang an die Wahrheit geahnt, so wie er selbst: Am Ende hatte sich heraus gestellt, dass seine Lieb e zu den Flugzeugen größer war. Ein harmonisches Leben mit Kate war ein unerfüllbarer Traum.
    Er benötigte einige Tage, um es ihr zu sagen, doch schließlich fasste er sich ein Herz. In de r Nacht, bevor er nach London aufbrechen musste, wo er eine kleine Fluggesellschaft aufkaufen wollte, lag er Seite an Seite mit Kate in ihrem gemeinsamen Bett. Und Joe wusste plötzlich, dass er nie wieder zu ihr zurückkehren würde. Er hasste es, ihr solchen Schmerz zuzufügen, doch allein seiner Liebe zu ihr war er es schuldig, sie und auch sich selbst von der erdrückenden Last zu befreien. »Kate …«
    Sie drehte sich um und schaut e ihn an. In dem M oment wusste
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sie alles, bevor er auch nur ei n Wort gesprochen hatte. Drei Wochen lang hatte sie bei jedem Blick in seine Augen Schreckliches befürchtet. Sie hatte alles unternommen, um ihn nicht zu reizen. Sie hatte sich zurückgezogen, ständig bemüht, ihn nicht zu verärgern. Schon lange hatten sie sich nicht mehr gestritten. Doch hier ging es nicht um einen Streit. Es ging auch nicht um ihre Liebe. Es ging alle in u m Joe. Er wollte ein and eres Leben führen, und ihr konnte er nichts mehr geben. In den sechzehn Jahren ihrer Liebe hatte er sich verausgabt bei dem Versuch, sie glücklich zu machen. Den Rest seiner Energie wollte er f ür sich aufheben. Er wollte sich nicht mehr länger entschuldigen, nichts mehr erklären, sie nicht ständig trö sten müssen. Er wusste, wie verlassen sie sich fühlen würde, doch er konnte sich nicht mehr darum kümm ern. Kates und seine eigenen Wünsche in Einklang zu bringen, war offenbar eine unlösbare Aufgabe.
    Kate schaute ihn schweigend an. Sie glich einem verängstigten Reh, das von einem Jäger verfolgt wird.
    Joe holte Luft und wagte es. Es hatte keinen Sinn, auf eine günstigere Gelegenheit zu warten. Es konnte nur noch schwieriger werden. Thanksgiving, Weihnachten, der Hochzeitstag, alle möglichen Feie rtage, die er sich noch nie hatte merken können und die ihn auch nicht interessierten, standen bevor, und dann kam der Sommer in Ca pe Cod. Das war das Ende der dreieinhalbjährigen Ehe m it Kate. Er hatte von Anfang an Recht gehabt, Heirat und Kinder waren nichts für ihn. Er hätte auch nicht die Verantwortung für Reed und Stephanie übernehmen sollen, obgleich er sie in sein Herz geschlossen hatte. Doch Gefühle reichten nicht für ein gemeinsames Leben. Alles, was er in seinem Leben wirklich brauchte und wollte, hatte mit Flugzeugen zu tun. Sie waren eine klare, sichere Sache. Flugzeuge vermochten ihn nicht zu verletzen. Seine Ängste vor einer engen Bindung waren größer als sein Verlangen nach Kate.
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»Ich werde dich verlassen, Kate.«
    Er sprach so leise, d ass Kate ihn kaum verstand. Sie starrte ihn an und traute ihren Ohren nicht. Jetzt hatten sich ihre schlimmsten Vermutungen bewahrheitet. Sie hatte zwar immer noch gehofft, dass es sich bloß um eine längere Reise handelte und Joe es nicht wagte, ihr davon zu erzählen. Mit dem, was sie soeben

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