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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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beeindruckt von ihm.
    Kate berichtete Joe in ih rem Brief , wie glück lich sie war. A ls er den Brief erhielt, stellte er fest, dass Kate ebenso aufregend und lebendig zu schreiben verstand, wie sie erzählen konnte. Sie war ihm schon richtig an s Herz gewachsen. Er beantwortete den Brief umgehend und schilderte seine jüngsten Entwicklungen, die Probleme, die sie bereiteten, und seine Testflüge. Nur den jungen Mann, der am Tag zuvor bei einem Testfl ug über Nevada ums Leben gekommen war, erwähnte er n icht. Eigentlich hätte Joe diesen Flug selbst übernehmen müssen, doch er hatte ihn abgesagt, weil er während dieser Zeit an einer Besprechung teilnehmen wollte. Er hatte die Witwe verständigt und war noch immer niedergeschlagen. Doch sein Brief sollte unbeschwert klingen, voller aufregender Neuigkeiten. Am Ende jedoch war er enttäuscht. Im Vergle ich zu Kates Brief war s einer rege lrecht nichts sagend. Die Worte flossen ihm eben nicht so leicht aus der Feder wie ihr. Trotzdem schickte er den Brief ab und fragte sich voller Ungeduld, wie lange er wohl auf eine Antwort warten musste.
    Kate erhielt den Brief genau zehn Tage, nach dem sie ihren abgeschickt hatte. Am folge nden Wochenende schrieb sie zurück. Dafür sagte sie sogar eine Verabredung mit Andy Scott ab. Sie wollte in ihrem Zimmer bleiben und Joe einen langen, interessanten Brief schreiben. Ihre Komm ilitoninnen erklärten sie für verrückt. Doch Kate war in Gedanken immerzu bei Joe, dem Flieger aus Kalifornien. Sie ve rriet niemandem, wer er war, und erzählte auch sonst nicht viel über Joe. Die anderen wussten nur, dass er ein guter Freund von ihr war. Andy gegenüber gab sie vor, Kopfschmerzen zu haben.
    In ihrem Br ief wies sie mit keiner Silbe darauf hin, dass sie mehr als freundschaftliche Gefühle für Joe hegte. Es gelang ihr, eine Reihe von amüsanten Porträts ihrer Kommilitonen zu
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zeichnen. Joe saß am Tisch und lachte laut auf, als er sie las. Kates Beschreibungen des Lebens am College waren einfach urkomisch! Sie hatte ein großes Talent dafür, die unglaublichsten Situationen genau zu beobachten und entsprechend zu beschreiben. Joe freute sich jedes Mal, von Kate zu hören.
    Den ganzen Herbst hindurch gingen die Briefe zwischen Kate und Joe hin und her. Mit dem Fo rtschreiten des Krieges in Europa wurden sie langsam ernster. Die beiden tauschten ihre Meinungen aus und respektierten die Auffassung des anderen. Joe war noch immer überzeugt, dass Amerika bald in den Krieg eintreten würde, und dachte daran, doch nach England zu reisen, um m it der Royal Air Force Kontakt aufzunehmen. Charles Lindbergh traf sich in Washington mit Henry Ford, der die Dinge genauso einschätzte wie Joe. Bei all den düsteren Aussichten vergaß Joe jedoch nie, auch eine lustige Geschichte zum Besten zu geben. Mittlerweile wartete er immer begieriger auf Kates Brief e.
    Zwei Monate später, am Donne rstag vor Thanksgiving, erhielt Kate im Wohnheim einen Anruf. Sie dachte sofort an ihre Eltern. Am nächsten Tag würde sie nach Hause fahren, und ihre Mutter wollte wahrscheinlich wissen, um welche Uhrzeit sie ungefähr mit ihr rechnen konnten. Über Thanksgiving hatten Clarke und Elizabeth Gäste eingeladen, und sie waren mit den Vorbereitungen sehr beschäftigt. A m Tag zuvor hatte Kate sich mit Andy auf eine Tasse Kaffee getroffen. Er würde über die Feiertage ebenfalls nach Hause fahren und hatte versprochen, sie von New York aus anzurufen. Während der vergangenen zwei Monate war Kate ein-, zweimal mit Andy zum Dinner ausgegangen, doch mehr war nicht daraus geworden. Der Briefwechsel mit Joe beanspruchte sie viel zu sehr, als dass sie sich für einen Studenten interessiert hätte. Joe war eben der anziehendste Mann, den sie kannte.
    »Hallo?«, fragte Kate in den Hörer und erwartete, die Stimme
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ihrer Mutter zu hören. Sie erschrak geradezu, als stattdes sen Joe am Apparat war. Die Verbindung war ausgesprochen gut. Eine Kommilitonin hatte de n Anruf entgegengenomm en. Sie hatte Kate nicht erzählt, d ass es sich um ein Ferngespräch aus Kalifornien handelte. Es war das erste Mal, dass Jo e Kate anrief. »Was für eine Überraschung!«, rief sie und wurde rot. Glücklicherweise konnte er das nicht sehen. »Fröhliches Thanksgiving, Joe!«
    »Das wünsche ich Ihnen auch, Kate! Wie geht es Ihnen denn so am College?« Er spielte auf einen Eklat an, über den sie geschrieben hatte, und beide lachten. Kate wunderte sich, wie nervös sie während des

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