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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Joes Stimme hatte so ernst geklungen, als er ihren Namen aussprach … als habe ihm etwas extrem Wichtiges auf der Zunge gelegen.
    Es war nicht das gewesen, was Kate sich erhofft hatte. Eilig versicherte sie: »Natürlich schreibe ich Ihnen! Nächste Woche
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habe ich zwar einige Prüfungen, aber ich werde mir auf jeden Fall die Zeit dafür nehmen.«
    »Das freut mich sehr.« Joe lachte erleichtert. In d er kommenden Woche wartete eine Reihe von Testflügen auf ihn. Einige würden recht gefährlich werden, aber er wollte sie trotzdem se lbst machen, bevor er Kalifornien den Rücken kehrte. Kate sagte er jedoch nichts davon. »Ich werde auch sehr viel zu tun haben, aber wenn ich kann, rufe ich Sie an.« Dann legten sie auf, und Kate setzte sich in ihrem Zimmer an ihren Schreibtisch, um sich weiter auf die Prüfungen vorzubereiten. Sie bemühte sich, Joe aus ihren Gedanken zu verbannen.
    Schon das gesamte Wochenende über beschäftigte sie eine Frage, die sie Joe gegenüber nicht erwähnt hatte. Ihre Eltern würden anlässlich ihrer Einführung in die Gesellschaft unmittelbar vor Weihnachten eine große Party im Copley Plaza, einem Luxushotel in Boston, geben. Das Fest würde sicher sehr schön werden, wenn auch nicht so pompös wie der Ball, auf dem sie Joe begegnet war. Bisher hatte sie es nicht gewagt, das Thema zur Sprache zu bringen, doch sie wollte ihre Eltern u m die Erlaubnis bitten, auch Joe einzuladen. Sie wusste nich t, ob er es würde einrichten können, doch sie wollte ihn wen igstens fragen und hoffte inständig, dass er kommen konnte. Es bedeutete ihr sehr viel, doch sie wusste, dass ihre Mutter wegen Joe noch immer sehr beunruhigt war, und Kate wollte nichts überstürzen. Aber bis dahin blieb schließlich noch genügend Zeit. Die Party würde erst in drei Wochen stattfinden, und Joe hielt sich schließlich noch in Kalifornien auf. W enn er aber zurück war, hatte er bestimmt ni cht allzu viele gesellschaftliche Verpflichtungen und hätte Zeit zu kommen.
    Eine Woche später te lefonierte Kate am Sonntagm ittag mit ihrer Mutter. Sie sprachen über den Ball, klärten einige offene Fragen, als plötzlich ein e ihr er Kommilitoninnen weinend du rch die Eingangshalle des Wohnheims lief. Bestimmt war etwas
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Furchtbares geschehen. Vielleicht war jemand gestorben. Kate konnte nicht verstehen, was das Mädchen sagte, während sie ihrer Mutter zuhörte. Elizabeth hatte eine lange Liste von Fragen bezüglich des Essens. Auch über die Größe der Tanzfläche war noch nicht entschieden worden. Kates Kleid war schon seit Oktober fertig. Es hatte ein eng anliegendes Oberteil aus weißem Satin und einen Rock aus Tüll. K ate sah einfach umwerfend darin aus. Über die Schultern würde sie einen Schal aus weißem Tüll tragen, sodass der Satin hindurchschimmerte. Das Haar würde sie zu einem st rengen Knoten aufstecken, wie eine Ballerina von Degas. Nur die Spitzenschuhe fehlten nun noch.
    Kate sprach am Telef on mit ihrer Mutter gerade über diese Details, als sie plö tzlich ein lautes Geschrei vernahm. Die meisten Mädchen hatten das Haus gerade erst verlassen, um gemeinsam zum Lunch zu gehen, und Kate konnte sich nicht erklären, woher der Lärm so plötzlich kam.
    »Was hast du gesagt, Mom?«
    Der Krach wurde so laut, dass Kate kein Wort mehr verstand. »Ich sagte … o mein Gott! Wirklich? Clarke …«
    Kate hörte, wie ihre Mutte r weinte. Sie verstand überhaupt nicht, was vor sich ging. »Ist was mit Dad? Mom, was ist denn los?« Ihr Herz schlug heftig. Als sie sich umblickte, sah sie, dass einige der Mädchen in der Halle ebenfalls in Tränen ausgebrochen waren. Ihr schwante, dass irgendetwas Schreckliches geschehen sein musste. »Mom, was ist denn los? Nun sag doch was!«
    »Dein Vater hat soeben das Radio eingeschaltet …« Kate hörte Clarke etwas sagen. Die ganze Nation war in diesem Mom ent ebenso entsetzt wie die Jamisons. »Vor einer halben Stunde haben die Japaner Pearl Harbor bombardiert. Sie haben viele Schiffe versenkt, wahrscheinlich sind hunderte von Männern tot oder verletzt. Mein Gott, es ist furchtbar!«
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Im Wohnheim war inzwischen da s reine Chaos ausgebrochen. Aus allen Zimmern dröhnten die Radios, viele der Mädchen schrien hysterisch. Sie hatten Angst um ihre Väter und Brüder, ihre Verlobten und Freunde. Amerika konnte sich nun nicht länger aus dem Konfli kt heraushalten. Der Krieg hatte im eigenen Land Einzug gehalten, und trotz

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