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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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all seiner Versprechungen war Präsident Roosevelt nun gezwungen, zurückzuschlagen.
    Kate beendete hastig das Telefongespräch und eilte zu den anderen, um die Einzelheiten zu erfahren.
    Die Mädchen hatten sich mittlerweile still um die Radios geschart. Tränen liefen über ihre Wangen, während sie gebannt den Nachrichten lauschten. Eine von Kates Kommilitoninnen stammte aus Hawaii, und im ob eren Stock wohnten zwei Japanerinnen. Kate mochte sich nicht einmal vorstellen, wie die beiden sich nun fühlten, in einem frem den Land, weit weg von zu Hause.
    Am selben Abend rief Kate noc h einm al ihre Mutter an. Auch zu Hause hatte man den Tag vor dem Radio verbracht. Es war unvorstellbar, dass nun innerhalb kürzester Zeit unzählige junge Amerikaner in den Krieg geschickt werden sollten. Und keiner wusste, wie viele von ihnen überleben würden …
    Die Jamisons gehörten zu den Fam ilien, die keine Söhne hatten. Dafür waren sie in diesem Mom ent unendlich dankbar. In den großen und kleinen Städten, in den Dörfern und in der Provinz, überall sahen junge Männer der Tatsache ins Auge, dass sie ihre Fam ilien würden verlassen müssen, um ihr Land zu verteidigen. Hinzu kam die Befü rchtung, dass die Japaner erneut angriffen. Viele Menschen waren davon überzeugt, dass das nächste Ziel Kalifornien sein würde. Dort herrschte bereits jetzt das reinste Chaos.
    Generalmajor Joseph Stilwell ergriff schließlich die In itiative. Es wurde alles dafür getan, die Städte an der Westküste so
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effektiv wie möglich zu schützen. In aller Eile wurden Luftschutzräume eingerichtet und medizinisches Personal bereitgestellt. Überall herrschte Panik, die nur mühsam zu kontrollieren war. Sogar in Boston fürchteten die Menschen um ihr Leben. Clarke und Elizabeth baten Kate, nach Hause zu kommen. Sie war einverstanden un d wollte a m nächsten Tag ihre Sachen packen. Zuerst wollte sie jedo ch hören, was die College-Leitung zu den Ereignissen zu sagen hatte. Auf keinen Fall wollte sie Hals über Kopf abreisen.
    Ab dem nächsten Tag s ollte der Unterricht e ingestellt werden. Die Mädchen wurden bis nach den Weihnachtsferien beurlaubt. Alle wollten so schn ell wie möglich nach Hause, um bei ihr en Familien zu sein.
    Als Kate am Morgen nach dem Angriff gerade dabei war, die Koffer zu packen, rief Joe an. Seit Stunden versuchte er schon, eine Verbindung zu bekommen, doch die Telefonleitungen waren vollkommen überlastet. Alle Mädchen h atten m it ihren Eltern telefoniert. Unterdessen hatten die USA mit ihrem Verbündeten Großbritannien Japan den Krieg erklärt.
    »Keine guten Nachrichten, was, Kate? «, fragte Joe und klang überraschend gelassen. Er wollte sie nicht m ehr beunruhigen als unbedingt nötig. Sie war gewiss bereits völlig aufgelöst. »Es ist schrecklich! W as tut sich denn bei Ihnen?« Kalifornien lag schließlich viel näher an Hawaii.
    »Irgendjemand hat den Zustand hier mit ›gedämpfter Panik‹ beschrieben. Niemand gibt sein Entsetzen offen zu, aber alle sind natürlich schockiert, und das aus gutem Grund. Keiner weiß, was die Japaner vorhaben.«
    »Und was ist mit Ihnen, Joe?«, fragte Kate besorgt. Er war in den vergangenen beiden Jahren schon m ehrmals in England gewesen, um die Royal Air Force zu beraten. Es war nicht sehr schwierig, sich vorzustellen, was nun geschehen würde. Wenn Amerika in den Krieg in Europ a eingriff, würde m an Joe
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wahrscheinlich dorthin schicken. Anderenfalls wäre sein Platz im Krieg gegen Japan. An einer der Fronten würde er auf jeden Fall fliegen müssen. Männer wie er wurden jetzt gebraucht, und es gab nur wenige mit seinen Fähigkeiten.
    »Morgen fliege ich in den Osten. M eine Arbeit hier kann ich nicht zu Ende bringen. Ich muss so bald wie möglich nach Washington. Dort werde ich dann weitere Befehle bekommen.« Joe hatte einen Anruf vom Kriegsministerium erhalten, und Kate hatte Recht: Er würde das Land schon bald verlassen. »Ich weiß nicht, wie lange ich dort bleibe. Wenn ich genügend Zeit habe, werde ich nach Boston kommen, bevor ich abreise. Wenn nicht …« Er brach ab.
    Die Zukunft war ungewiss, nicht nur für Kate und Joe, sondern für das ganze Land.
    »Ich könnte auch nach Washington kommen, um m ich von Ihnen zu verabschieden«, schlug Kate vor. Es war ihr gleichgültig, was ihr e Eltern dazu sagen würden. Wenn Joe wirklich fort musste, wollte sie ihn noch einmal sehen. An etwas anderes konnte sie gar nicht mehr denken, während sie seiner

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