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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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ein, zum Sc hlittschuhlaufen mitzugehen. Sie fuhren zu einem See in der Nähe, und Elizabeth war erleichtert, als Kate das Haus verlassen hatte. Sie hoffte noch immer, dass Kate Andy eines Tages mehr Aufmerksamkeit schenken würde, obwohl diese ständig betonte, sie hege keinerlei romantische Gefühle für ihn. Doch mit den Jahren war die Beziehung zwischen den beiden immer enger geworden, und Elizabeth hatte die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben. Sie war davon überzeugt, dass Andy der perfekte Ehemann für Kate wäre. Clarke widersprach seiner Frau nicht, doch er war der Meinung, dass man diese Dinge lieber Kate selbst überlassen sollte. Kate verbrachte mit den anderen einen wunderschönen Nachmittag beim Eislaufen. Die Jungs organisierten ein Hockeyspiel, und Kate zog in der Mitte des Sees anmutige Kreise. Als Kind war sie aufs Eiskunstlaufen versessen gewesen, und sie hatte es darin zu einiger Perfektion gebracht. Anschließend tranken die jungen Leute Grog und unternahmen in der eiskalten Nachtluft einen langen Spaziergang. Nach einer Weile blieb Kate hinter den anderen zurück, und Andy gesellte sich zu ihr. Er freute sich darüber, dass es ihr besser zu gehen schien und sie offensichtlich ihren Spaß hatte. Die Weihnachtsferien waren tatsä chlich gar nicht so übel gewesen, obwohl Kate nicht gerade viel unternommen hatte.
    Andy bemerkte, dass sie zum erst en Mal nicht von Joe sprach. Er hoffte inständig, dass Kate ihre Trauer endgültig überwunden hatte.
    »Was hast du denn im nächsten Sommer vor ?«, fragte er leise und legte Kates Hand, die in einem Fausthandschuh steckte, in seine Armbeuge. Sein dunkles Haar schimmerte ebenso wie seine großen braunen Augen.
    »Ich weiß nicht, ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht«, gab Kate unentschlossen zurück. Ihr Atem bild ete in der kalten Luft weiße Dampfwolken. »Und du?«
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»Ich habe eine witzige Idee«, verkündete Andy. »Wir machen doch beide im Juni unser Examen. Mein Vater sagt, dass ich vor September nicht mit der Arbeit anzufangen brauche. Ich dachte daran, dass es vielleicht schön wäre, eine Hochzeitsreise zu machen.«
    Kate nickte, während sie zuhörte, doch dann runzelte sie die Stirn und blickte Andy an. »Mit wem denn? « Sie hielt den Atem an.
    Andys Augen schimmerten merkwürdig, als sie beide mitten im Schritt innehielten und er sie anblickte. »Ich dachte eigentlich an dich«, sagte er sanft.
    Kate stieß einen langen Seufzer aus. Sie hatte geglaubt, dass sie diese Dinge bereits hinter sich gelassen hätten. Seit Jahren hatte sie Andy wie einen Bruder behandelt. Doch er hatte ja von Anfang an ein Auge auf sie geworfen. Wie ihre und auch seine Eltern war er davon überzeugt, dass sie ein gutes Paar abgeben würden.
    »Machst du Witze?«, fragte Kate, doch Andy schüttelte den Kopf. Sie lehnte sich an ihn. »Das kann ich nicht, Andy, und du weißt es. Ich liebe dich wie einen Bruder.« Dann lächelte sie traurig zu ihm auf. »W enn ich dich heiratete, w äre das so eine Art Inzest.«
    »Ich weiß, dass du in Joe verliebt warst«, erwiderte Andy. »Doch er ist fort. Ich habe dich immer geliebt! Ich glaube, dass ich dich glücklich machen kann, Kate.«
    Aber nicht so wie Joe, d achte Kate. Er hatte eine Leidensch aft in ihr entfacht, die Andy niemals in ihr wecken würde. Andy bedeutete Kate viel, doch auf eine vollkommen andere Art. Sie war sicher, dass sie für ihn nie so em pfinden würde wie für Joe. Sie standen noch immer m itten auf dem W eg. Die anderen waren bereits weit voraus und hatten keine Ahnung von den Dingen, die hinter ihnen vorgingen.
    »Es wäre dir gegenüber nicht fair«, sagte Kate ehrlich,
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während sie weiterliefen.
    Andy hatte schon den ganzen Tag daran gedacht, sie zu fragen, aber beim Eislaufen hatte sich keine Gelegenheit ergeben. Kate hatte sich wie immer abseits gehalten.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr zurückkehrt«, fügte Kate hinzu. In letz ter Zeit hatte sie zwar immer größere Anstrengungen unternommen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, aber wahrscheinlich würde es ihr niemals gelingen.
    »Viele Leute erleben Romanzen, bevor sie jemand anderen heiraten. Manche lösen sogar eine Verbindung, wenn sie jemand anderem begegnen.« Andy sprach nun voller E rnst und schaute Kate an. »Nach dem Krieg wird es zahllose Frauen geben, die in einer ähnlichen Lage sind wie du. Es gibt Witwen, die noch jünger sind als du. Manche haben sogar Kinder. Auch sie

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