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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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können die Augen nicht vor dem Leben verschließen. Sie müssen weiterleben, genauso wie du. Du kannst dich nicht für immer verstecken, Kate.«
    »Doch, das kann ich!« Kate war davon überzeugt, dass sie mit Joe etwas Ungewöhnliches und Besonderes erfahren hatte, das sie für den Rest ihres Lebens erfüllen würde. Niemals würde es einen anderen Mann für sie geben.
    »Das tut dir aber nicht gut. Du brauchst einen Ehemann, jemanden, der dich liebt und der für dich sorgt.« Andys Worte wären Musik in Elizabeths Ohren gewesen, doch Kate war nicht bereit, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, jemand anderen als Joe zu heiraten.
    »Du verdienst etwas Besseres als eine Frau, die ein Gespenst liebt, Andy.« Es war das erste Mal, dass Kate über Joes Tod sprach.
    Andy hielt es für einen ersten Schritt. »Vielleicht gäbe es ja in unserem Leben sogar Platz für ein Gespenst.« Er war zuversichtlich, dass Kate sich eines Tages von Joe lösen würde.
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»Ich weiß nicht«, entgegnete sie unbestimmt. Doch immerhin sagte sie nicht nein.
    »Wir brauchen ja nicht schon im Somm er zu heiraten, Kate. Ich wollte nur wissen, was du von meiner Idee hältst. W ir nehmen uns so viel Zeit, wie du willst.«
    Sie konnte sich nicht vorstellen, sich in Andy zu verlieben. Obwohl er schon dreiundzwanzig war, wirkte er auf sie wie ein Kind. Joe war genau zehn Jahre älter als er. Außerdem war Andy nun einmal wie ein Bruder für sie. Ihre Mutter hatte einmal behauptet, genau so sollten Ehem änner sein, aber damit wollte sie sich nicht abfinden.
    »Also, was denkst du?«, fragte Andy hoffnungsvoll.
    Kate lachte. Er erinnerte sie an einen kleinen Jungen, der sich zum ersten Mal m it einem Mädchen verabreden wollte. Sie konnte ihn einfach nicht ernst nehmen. »Du bist verrückt, wenn du’s wirklich auf mich abgesehen hast«, antwortete sie geradeheraus.
    Voller Erwartung schaute er sie an. »Und was ist mit dir?« »Ich weiß es nicht. Ich kann mir ein Leben mit dir gar nicht vorstellen. Lass mich erst darüber nachdenken.« Kate hatte in den vergangenen drei Jahren nichts unversucht gelassen, Andy mit ihren Hausgenossinnen in Kontakt zu bringen, doch er hatte sich immer nur für sie ernsthaft interessiert. »Es klingt doch ziemlich verrückt«, stellte sie vollkommen unromantisch fest, doch Andy ließ sich nicht entmutigen. Es war besser gelaufen, als er gehofft hatte, und er m achte einen durchaus zufriedenen Eindruck. Seit Monaten hatte er versucht, den Mut aufzubringen, Kate zu fragen, und dabei befürchtet, dass es noch viel zu früh war. Doch nun war seit Joes Verschwinden immerhin ein Jahr vergangen.
    »Vielleicht ist es gar nicht so verrückt, wie du glaubst«, sagte er sanft. »Lass uns einfach abwarten, wie sich die Dinge in den nächsten Monaten entwickeln«, schlug er vor.
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Kate nickte. Sie hatte Andy schließlich immer gern gehabt, und vielleicht hatte ihre Mutter ja doch Recht.
    Aber am s päten Abend, nachdem Andy Kate nach Hause gebracht hatte, deprimierte sie der Gedanke daran. Allein die Tatsache, dass sie Andy erlaubt hatte, darüber zu sprechen, erschien ihr wie ein Verrat an Joe. Und wenn sie an Andy dachte, vermisste sie Joe umso mehr. Die Faszination für ihn hatte nicht nachgelassen. Der Flug mit ihm war einer der Höhepunkte ihres Lebens gewesen. Andy wirkte daneben blass und unscheinbar. Er vermittelte ihr zwar Sicherheit, aber das reichte Kate nicht. Eine Verbindung mit ihm hätte für sie einen Rückschritt bedeutet.
    Als Kate Andy wenige Tage darauf auf dem Campus wieder sah, wollte sie ihm all das erklären.
    »Psst!«, fiel er ihr ins Wort und legte einen Finger auf ihre Lippen. »Ich weiß schon, was du sagen willst. Vergiss es! Ich will es gar nicht hören! Du hast einfach nur Angst.«
    Doch das Problem bestand vielm ehr darin, dass Kate nicht in Andy verliebt war. Gegenüber ihren Eltern verlor sie kein Wort über Andys Anliegen. Sie wollte die Hoffnungen ihrer Mutter nicht noch schüren, die über Andys Antrag vollkommen aus dem Häusc hen geraten würde. Außerdem wusste Kate selbst noch nicht genau, was sie von all dem halten sollte. Mittlerweile bekam sie Bedenken, ob es richtig war, m it Andy auszugehen. »Gib uns doch einfach eine Chance«, bat er hartnäckig. »Wie wär’s mit einem Dinner am Freitagabend? Am Sam stag könnten wir auch ins Kino gehen.«
    Kate fühlte sich, als hätte sie ein Junge von der High School gebeten, mit ihm auszugehen. Andy war immer guter Laune,

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