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Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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hinter das Steuer und fuhr davon.
    „Bestimmt hat Bodo den Apfel nur holen wollen“, behauptete Monika, „er hat nicht gewußt, daß er in eine Falle ging.“ Ihr stiegen Tränen in die Augen, als sie dem davonfahrenden Auto nachsah.
    „Nimm’s nicht tragisch, Moni!“ Ingrid ließ Kaspar los und legte ihr den Arm um die Schultern. „Wir finden den Schatz und kaufen Bodo zurück!“
    Monika wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. „Hoffen wir’s“, sagte sie mit einem schweren Schluchzer.

Schatzsuche in der Ruine

    Monika und Ingrid gingen früh zu Bett. Sie stellten den Wecker auf dreißig Minuten nach elf Uhr und nahmen sich vor, rasch einzuschlafen. Aber das gelang ihnen nicht. Sie waren zu aufgeregt. Monika erzählte, wie Amadeus für Bodo gehustet und sich dann an sein Bein gehängt hatte, so daß er hinkte, und wie er ihn verrückt machte, daß er mit allen vieren in die Luft gegangen und schließlich sogar über den Zaun gesprungen sei.
    Die beiden Mädchen kamen dabei aus dem Lachen nicht heraus.
    Als Monika auf den Wecker blickte, war es schon zehn vorbei. „Schluß jetzt! Es wird geschlafen!“ verkündete sie energisch.
    Aber das nutzte nichts. Auch als sie beide Augen schlossen und sich bemühten, den Mund zu halten, war an Schlafen nicht zu denken. Sie hörten, wie die Geschwister und dann die Eltern ins Bett gingen und wie es endlich ganz still in dem großen Haus wurde.
    Als Monika das nächste Mal auf das Leuchtzifferblatt ihres Weckers guckte, ging es schon auf halb zwölf zu. „Es ist soweit“, flüsterte sie, stellte die Klingel ab und knipste die Nachttischlampe an.
    Ingrid war genauso wach wie sie selber. „Und ich habe gar nicht geschlafen!“
    „Ich auch nicht, aber vielleicht ist es besser so. Der Wecker hätte jemanden außer uns wachmachen können.“
    „Auch wieder Wahr.“
    Leise, ganz leise zogen sie sich an und tasteten sich im Licht ihrer Taschenlampen nach unten. Monika schloß die schwere Haustür auf, und sie schlüpften ins Freie.
    Kaspar schlug an.
    „Sei ruhig, du dummer Hund!“ raunte Monika ihm zu. „Es sind doch nur wir... um Himmels willen, halt die Schnauze!“
    „Vielleicht sollten wir ihn mitnehmen“, schlug Ingrid vor.
    „Nein, nein, er grault sich vor Amadeus.“
    Sie umgingen das Haus und schlugen den Pfad am Seerosenteich vorbei ein. Es war eine stockdunkle Nacht. Der Mond schien nicht, und kein einziger Stern war zu sehen. Sie fanden ihren Weg nur im Schein der Taschenlampen.
    „Mach deine aus“, flüsterte Monika.
    „Warum?“
    „Ich weiß nicht, wie frisch die Batterien sind. Wenn beide versagen, sind wir geliefert.“
    Ingrid knipste ihre Lampe aus, Monika beleuchtete den Weg vor ihren Füßen, und so schlichen sie vorwärts und den Hügel zur Ruine hinauf. Sie fanden Schaufel und Spitzhacke dort, wo sie sie abgestellt hatten, holten sie aus dem Versteck heraus und rasteten auf den unteren Stufen der Treppe zum Söller. Aber bald wurde es ihnen zu kühl, sie standen auf und vertraten sich die Füße.
    „Wenn dein Amadeus uns bloß nicht sitzenläßt!“ unkte Ingrid.
    „Das tut er bestimmt nicht! Und wenn... ich kann ihn rufen.“
    „Bist du sicher?“
    „Jedenfalls ist es mir bisher noch immer gelungen... wenn es an der Zeit war.“
    „Was heißt das nun wieder?“
    „Früh am Abend kommt er nicht gerne, aber jetzt, gegen Mitternacht, ist seine Zeit.“
    „Vielleicht rufst du ihn schon mal.“
    „Nein, das könnte ihn beleidigen. Wir sind um zwölf Uhr verabredet, und so lange müssen wir auch warten.“
    „Na schön“, sagte Ingrid, „aber lustig finde ich es gerade nicht.“
    „Ich habe dir ja auch keine Landpartie versprochen, sondern eine Schatzsuche“, stellte Monika richtig.
    Daraufhin hüllte Ingrid sich in Schweigen.
    „Ich kann meine Taschenlampe auch ausmachen“, stellte Monika fest, und tat es.
    Nach einiger Zeit schien sich die Dunkelheit ringsum ein wenig zu erhellen. Wenigstens die Umrisse der Ruinen, der Holzhütte und der Bäume wurden sichtbar. Es war kühl, ja, fast kalt, und die Mädchen froren. Sie kreuzten die Hände über der Brust und schlugen sich auf die Oberarme.
    Die Kirche von Heidholzen schlug die volle Stunde an, und zwölf kräftige Töne verkündeten, daß es Mitternacht war.
    „Jetzt könnte er aber wirklich bald kommen“, meuterte Ingrid.
    Fast gleichzeitig sahen beide die strahlend helle Kugel, die über dem Boden schwebte, deren Licht drei Meter im Umkreis

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