Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
Vom Netzwerk:
Licht — ein wenig schwankend und auch an Leuchtkraft zu- und wieder abnehmend — immer noch bewegte.
    Funken sprühten. Wieder und wieder schlug Monika zu, bis sie nicht mehr konnte. Aber dann hatte sie schon ein ganz schönes Loch in die harte Schicht gebohrt.
    Ingrid nahm ihr die Hacke ab und machte weiter. „Wenn das bloß kein blöder Witz ist“, sagte sie, „ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand unter diesem Steinhaufen einen Schatz vergraben haben sollte!“
    „Vielleicht hat derjenige die Steine absichtlich darauf gehäuft.“
    „Ich glaube es nicht“, sagte Ingrid, aber sie arbeitete tüchtig weiter.
    Abwechselnd gruben sie, bis das Loch einen guten Meter tief war. Doch von einem Schatz war immer noch nichts zu sehen.
    „Amadeus!“ rief Monika und steckte drohend ihren Zeigefinger gegen das geheimnisvolle Licht. „Wenn du uns angeschwindelt hast! Wehe dir!“
    „Hören wir auf“, sagte Ingrid.
    „Kommt gar nicht in Frage“, erklärte Monika entschlossen, „ich mache weiter, bis ich den Schatz gefunden habe... oder bis Amadeus verschwindet!“
    „Du mit deinem Amadeus!“ Ingrid setzte sich erschöpft auf den ausgebuddelten Geröllhaufen.
    Monika arbeitete verbissen weiter. „Horch!“ sagte sie plötzlich und richtete sich auf. „Hast du nichts gehört?“
    „Was denn?“
    „Da war ein anderer Ton!“
    „Wo?“
    „Als ich das letzte Mal zugeschlagen habe, natürlich! Warte, ich mache jetzt mit den Händen weiter.“
    „Na, dann viel Spaß!“
    Monika ließ sich nicht entmutigen. Sie kletterte in die Grube hinein. Aber es erwies sich, daß das Loch zu eng war, um darin zu arbeiten. Sie konnte gerade darin stehen. Also stieg sie wieder raus, legte sich auf den Bauch und angelte mit den Händen nach unten.
    „Halt mich wenigstens fest, damit ich nicht runterfalle!“ rief sie Ingrid zu. „Und du, Amadeus, komm tiefer, damit ich sehe, was ich tue.“
    Beide, Ingrid und das grüne Licht, gehorchten.
    Es dauerte nicht lange, dann sagte Monika ganz aufgeregt: „Da ist etwas! Wirklich, Ingrid, da ist etwas! Fühlt sich an wie Metall und... aua, das splittert... auch Holz! Aber laß mich jetzt bloß nicht los, hilf mir lieber hoch!“

    Ingrid zog sie an den Beinen zurück. „Was hast du vor?“
    „Hilft nichts, wir müssen das Loch erweitern!“
    „Bist du ganz sicher, daß du was gefunden hast?“
    „Ganz sicher. Du kannst ja selber mal nachsehen.“
    „Aber...“, Ingrid sah an sich herunter, „... wird man dabei nicht furchtbar dreckig?“
    „Macht ja nichts. Meine Mutter wirft die Sachen einfach in die Waschmaschine.“
    Ingrid, die gewohnt war, auf ihre Kleidung zu achten, überwand sich und legte sich, Monikas Beispiel folgend, auf den Bauch und tastete den Grund der Grube ab. „Du hast recht“, sagte sie endlich tief beeindruckt, „da ist wirklich etwas!“
    Monika half ihr hoch. „Also los! Wir hauen erst mal mit der Hacke die Wände runter, und dann holen wir das Zeug mit der Schaufel heraus.“
    So machten sie es, und da sie jetzt beide mit Feuereifer bei der Sache waren, dauerte es nicht lange, bis sie die Grube so vergrößert hatten, daß Monika hineinklettern konnte. Mit den Händen warf sie die Steine und die harten Erdbrocken hinaus, die sie mit der Schaufel nicht hatte erfassen können. Dann trat sie ganz an den Rand des Loches, hockte sich nieder und untersuchte den Boden. „Ich sehe was! Holz und Metall, wie ich schon sagte!“
    „Ich werd verrückt!“
    „Gib mir mal die Schaufel!“ Monika machte sich daran, die Erde von dem Ding, das sie noch nicht identifizieren konnte, abzukratzen. „Es ist eine Truhe!“ verkündete sie. „Der Deckel einer Truhe! Stell dir bloß vor, Ingrid... wir haben wirklich einen Schatz gefunden!“
    „Soll ich dich ablösen?“
    „Nein, das mache ich schon selber!“ Monika kratzte und schürfte, abwechselnd mit den Händen und der Schaufel, bis der gewölbte Deckel einer mit Metallbändern umschlossenen Truhe sichtbar vor ihr lag. „Jetzt kann es sich nur noch um Sekunden handeln!“
    Die Truhe hatte einen Griff, aber so sehr Monika auch an ihm zerrte, sie bekam sie nicht hoch. „Wir müssen sie ganz ausgraben!“ entschied sie.
    „Nein, warte“, sagte Ingrid, „ich glaube, ich habe eine Idee. Du hast doch einen Gürtel um?“
    „Zufällig, ja.“
    „Binde den an den Griff und dann komm hoch!“
    „Und was soll das für einen Sinn haben?“
    „Erstens können wir dann beide mit vereinten Kräften am anderen

Weitere Kostenlose Bücher