Danke, liebes Hausgespenst!
Erinnerung!“ Monika langte zu.
„Halt!“ rief Herr Schmidt. „So einfach geht das denn doch nicht!“
Monika sah ihn groß an. „Du meinst, ich darf nichts davon verschenken?“
„Leider ist es so. Erst einmal gehört dir der Schatz nicht, sondern demjenigen, auf dessen Grund er vergraben war...“
„Der Gemeinde Heidholzen“, bestätigte Ingrid, „ich habe auch schon daran gedacht, aber ich wollte Moni den Spaß nicht verderben.“
„Und das sagst du jetzt erst?“ rief Monika.
„Na, immerhin hast du Anrecht auf Finderlohn...“
Monika stiegen vor Enttäuschung die Tränen in die Augen.
„... und zweitens“, ergänzte Herr Schmidt seinen unterbrochenen Satz, „ist das kein ungeprägtes Gold, sondern Münzen, die einige hundert Jahre alt sind und auch einen Seltenheitswert haben.“
„Und was heißt das?“
„Sie müssen wahrscheinlich dem bayerischen Staat abgeliefert werden.“
„Auch das noch“, sagte Peter.
„Ich würde sagen, wir bieten sie der Staatlichen Münzsammlung am Residenzplatz an. Die Herren können sich dann die Stücke von wirklichem historischen Wert aussuchen... und die anderen können wir, das heißt die Gemeinde, verkaufen.“ Monika rang um Fassung. „Und was bleibt für uns?“
„Hoffentlich so viel, daß du Bodo doch kaufen kannst“, sagte ihr Vater tröstend.
„Meinst du?“ fragte Monika zaghaft.
„Ich werde mein Bestes tun! Ein Glück jedenfalls, daß mich Mutti bei meinem Direktor entschuldigt hat. So kann ich die Sache gleich heute in die Hand nehmen.“
„Du willst zur Gemeinde?“ fragte Liane.
„Du hast es erfaßt.“
„Du bringst ihnen den Schatz?“ wollte Peter wissen.
„Das denn doch nicht. Wißt ihr, ich habe mir überlegt, ich werde diplomatisch vorgehen. Wenn ich ihnen die Truhe mit dem Gold auf den Tisch stelle, werden sie sagen: ,Vielen Dank, überlassen Sie alles andere uns, wenn es soweit ist, kriegen Sie Ihre zehn Prozent’!“
„Ja, natürlich“, sagte Monika.
Herr Schmidt tippte ihr unter das Kinn. „Ich werde es anders machen. Ich werde denen gar nicht gleich auf die Nase binden, daß du den Schatz schon gehoben hast, sondern etwas von alten Papieren murmeln, die wir gefunden haben und aus denen hervorgeht, daß etwas von Wert... das Wort ,Schatz“ werde ich gar nicht gebrauchen... vergraben sein könnte. Auf einem Stück Land, das der Gemeinde gehört.“
„Dann werden sie sagen: ,Her mit den Papieren!’“ meinte Peter.
„Das kann schon sein. Aber ich werde sie ihnen nicht geben. Weil ich sie ja auch gar nicht habe. Ich werde mit ihnen verhandeln nach dem Motto: Euch gehört das Land, aber nur ich weiß, wo etwas Wertvolles liegen könnte. Wenn wir halbe-halbe machen, helfe ich euch.“
„Und du meinst, sie werden darauf eingehen?“
„Das schaffe ich schon. Ich bin nicht umsonst Geschäftsmann, und dann: ihr müßt bedenken: wenn sie sich nicht mit mir einigen, gehen sie leer aus.“
„Dann können wir den Schatz behalten?“ riefen Monika und Peter gleichzeitig.
„Natürlich nicht. Auf alle Fälle sind wir in der besseren Position.“ Herr Schmidt wandte sich zur Tür.
„Darf ich mit?“ Monika lief zu ihm hin.
Er sah sie an. „Es wäre dein gutes Recht, Moni, aber ich fürchte, du würdest stören. Von deinem ehrlichen Gesicht würden sie gleich ablesen, was ich ihnen zu verbergen versuche, verstehst du mich?“
„O ja, Vati! Von meinem ehrlichen Gesicht mal abgesehen... ich werde doch bei jeder Gelegenheit rot!“
Die anderen lachten, und Herr Schmidt ging zur Haustür; sein Schritt war sehr unternehmungslustig.
Ein Skelett wird lebendig
Ingrid verabschiedete sich, denn ihre Mutter erwartete sie zum Mittagessen zu Hause. Auch wenn sie keinen Hunger mehr hatte, hielt sie es doch für besser, pünktlich zu Hause zu sein.
Peter wollte unbedingt das Skelett sehen und Monika, die sich durch sein ungewohntes Interesse an ihren Tätigkeiten geschmeichelt fühlte, erbot sich, es ihm zu zeigen. Liane schloß sich ihnen an, wenn auch nur zögernd.
Frau Schmidt weigerte sich mit Entschiedenheit. „Igittegitt, keine zehn Pferde brächten mich zu so einem alten Beingeraffel!“
„Da verpaßt du aber was!“ behauptete Monika, die sich in Begleitung ihrer Geschwister sehr stark fühlte.
„Wenn es überhaupt da ist!“ meint Liane.
Sie verließen das Haus und schlugen den Weg um den Seerosenteich ein.
„Du glaubst mir nicht?“ fragte Monika beleidigt. „Aber ich habe es gesehen... mit
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