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Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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durch“, behauptete Peter.
    „Wird man sehr schmutzig?“ fragte Liane.
    „Menschenskinder, was stellt ihr euch an!“ rief Monika. „Wir, Ingrid und ich, haben die Steine hier weggeräumt... und euch ist es schon zu viel, hinüberzuklettern!“
    „Da! Hört ihr!?“ schrie Peter.
    „Was?“ fragte Monika noch.
    Aber dann hörte sie es schon selber, ein seltsames Klappern und Kratzen, das von jenseits des Steinwalls herüberzudringen schien.
    „Sicher eine Katze“, sagte Liane und faßte ganz schnell Monikas Hand.
    „Irgendein Tier“, bestätigte Monika, „was könnte es denn sonst sein?“
    „Hier bleibe ich nicht“, entschied Peter, aber er blieb dennoch wie angewurzelt stehen.
    Alle drei hielten ihre Taschenlampe auf die halb zugeschüttete Mauer gerichtet, und so sahen sie ihn alle gleichzeitig: den grinsenden Totenschädel, der sich über die Mauer hinaufschob.

    Liane schrie auf, drehte sich um und rannte. Nach wenigen Schritten stürzte sie über einen Stein und fiel der Länge nach hin. Die Taschenlampe fiel ihr aus der Hand und schlitterte über den Boden. Peter warf die Taschenlampe nach dem Totenkopf, der wich zur Seite. Sie hörten sie jenseits der Türöffnung aufschlagen und das Glas klirrend zerbrechen.
    Peter wollte Monikas Lampe an sich reißen.
    Aber sie wehrte sich. „Laß das! Sonst stehen wir gleich alle drei im Dunkeln.“
    „Es kommt auf uns zu!“ schrie Peter. „Es will uns umbringen!“ Tatsächlich wurde allmählich das ganze Skelett sichtbar, erst die gewölbten Rippen des Brustkorbes, dann die schlenkernden Armknochen, und jetzt schwang sich schon das rechte Bein über den Steinwall. Der Gürtel mit der Metallschnalle schlotterte um seine Hüftknochen.
    „Es will uns töten!“ schrie Peter und tastete auf dem Boden nach einem Stein.
    Auch Monika klopfte das Herz bis zum Halse, aber tapfer sagte sie: „Quatsch! Das ist doch kein Mensch aus Fleisch und Blut, das ist doch nur...“ Plötzlich wußte sie es: „... Amadeus! Amadeus steckt dahinter!“
    Die Füße des Skeletts hatten jetzt den Boden erreicht. Mit schlackernden Knochen kam es in einer Art groteskem Tanzschritt näher und näher.

    Liane war, die Hände vor den Augen, dort liegengeblieben, wo sie hingefallen war. Peter wich weiter in die Dunkelheit zurück.
    Nur Monika hielt stand. „Amadeus“, sagte sie streng, „findest du nicht selber, daß du übertreibst? Ja, es ist alles sehr komisch, wenn man gute Nerven hat. Aber die hat inzwischen keiner mehr von uns. Also hör auf damit! Hast du vergessen, was du mir versprochen hast? Du wolltest meine Familie nicht mehr ärgern... und jetzt hast du Liane und Peter fast zu Tode erschreckt!“ Mit gehobener Stimme endete sie. „Schluß mit dem Unsinn, Amadeus! Jetzt ist es genug!“
    Bums — das Gerippe fiel in sich zusammen und landete als lebloser Knochensalat vor Monikas Füßen.
    „Na, habe ich es euch nicht gesagt?“ Monika drehte sich zu ihren Geschwistern um. „Es war Amadeus! Bloß einer von seinen dummen Streichen!“
    „Na, danke!“ sagte Peter. „Ich bin fast verrückt geworden!“
    „Und ich beinahe gestorben!“ Liane hatte endlich wieder gewagt, die Hände von den Augen zu nehmen.
    „Mir war es auch ganz schön unheimlich“, gab Monika zu, „ich habe sofort gemerkt, daß es nur Amadeus war... und trotzdem habe ich mich gegrault!“
    Der Totenkopf erhob sich vom Boden und begann zu schweben.
    „Amadeus“, sagte Monika, „nicht schon wieder!“
    Sachte setzte der Totenkopf auf und rollte ein Stückchen.
    „Lachen kann ich immer noch nicht darüber!“ Liane rappelte sich hoch. „Ein Knie habe ich mir auch aufgeschlagen. Kannst du mir mal leuchten, Monika, damit ich meine Lampe finde!“ Monika tat ihr den Gefallen. „Hoffentlich ist sie noch heil!“ Aber das war sie nicht mehr. Das Glas war zwar nicht zerschmettert, aber sie funktionierte nicht mehr.
    „Dann laßt uns bloß machen, daß wir hier fortkommen“, sagte Monika, „oder wollt ihr riskieren, daß meine auch versagt?“
    „Meine liegt dahinten“, erinnerte Peter.
    „Willst du sie holen?“
    Peter dachte nach. „Ja. Aber nicht heute.“
    „Na also. Kommt!“ Monika leuchtete ihren Geschwistern voraus zum Ausgang.
    Alle waren sie froh, als sie wieder in der frischen Luft standen. Wortreich versuchten Liane und Peter Monika und sich selber vergessen zu lassen, daß sie nicht gerade eine Heldenrolle gespielt hatten.
    Da fuhr ein Funkwagen vor, und zwei Polizeibeamte

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