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Danke, liebes Hausgespenst!

Danke, liebes Hausgespenst!

Titel: Danke, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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stiegen aus.
    „Na ihr!“ sagte der jüngere von den beiden. „Was treibt ihr denn hier oben?“
    „Wir wohnen im Haus am Seerosenteich“, erklärte Liane. „Und ich habe heute nacht ein Skelett da unten entdeckt!“ Monika wies mit dem Daumen hinter sich.

    „Du warst das?“ Der ältere der beiden Beamten blickte sie geradezu sorgenvoll an. „So ein kleines Ding wie du gehört aber eigentlich nachts ins Bett!“
    „Da liege ich auch gewöhnlich.“
    „Gestern war also keine gewöhnliche Nacht?“
    „Nein.“ Monika, die nicht wußte, wie weit ihr Vater in seinen Verhandlungen mit der Gemeinde gekommen war, wagte nichts von ihrer Schatzsuche zu erzählen.
    Die beiden Männer sahen sich an.
    „Das kommt mir sehr sonderbar vor!“ sagte der Jüngere.
    „Und sehr gefährlich!“ fügte der ältere Kollege hinzu.
    „Wie Sie sehen, lebe ich ja noch!“ erklärte Monika keck.
    „Und warum bist du jetzt wieder hier?“ wollte der jüngere Polizeibeamte wissen.
    „Ich habe meinen Geschwistern das Skelett gezeigt.“
    „Dann kannst du uns diesen Gefallen auch tun!“ Der ältere der Beamten wandte sich Peter und Liane zu. „Und ihr beide geht schön nach Hause, ja? Und erzählt ja nicht euren Freunden, daß hier was los ist. Wir wollen keinen Rummel, verstanden?“
    Peter salutierte. „Zu Befehl, Herr Oberwachtmeister!“
    „Einen Augenblick, bitte!“ rief Monika. „Ich muß meinem Bruder noch was sagen!“
    Sie nahm ihren Bruder beiseite und tuschelte ihm zu: „Kommt zurück, wenn wir unten sind, und holt die Spitzhacke und die Schaufel! Hinter der Ruine. Die konnten wir nämlich in der Nacht nicht auch noch mitnehmen. Bitte, bitte, bitte!“
    „Na, weil du es bist“, antwortete Peter gnädig.
    Er und Liane schlenderten davon. Die beiden Polizisten holten eine Trage mit einem gewölbten Deckel und vier langen Griffen an den Endseiten aus dem Auto. Monika schlüpfte als erste in den ihr inzwischen wohlbekannten Einstieg. Die Polizisten hatten einige Mühe, ihr mit der langen Bahre nachzukommen.
    Monika war gar nicht wohl zumute, denn sie wußte nicht, wie sie erklären sollte, daß das Gerippe, das in dieser Nacht noch in der Ecke des hintersten Kellerraums gekauert hatte, nun als Knochenhaufen davor lag. „Wir haben versucht, das Skelett herauszuholen“, begann sie nach einer Weile ein wenig zaghaft.
    „Das hättet ihr aber nicht tun sollen“, sagte einer der beiden Polizeibeamten, „am Tatort muß alles so bleiben, wie man es vorgefunden hat.“
    Monika leuchtete den Platz vor der verschütteten Türöffnung ab — kein einziger Knochen war mehr zu sehen. Erleichtert lachte sie auf: „Denken Sie, das ist uns auch gerade noch rechtzeitig eingefallen! Deshalb haben wir die Finger davon gelassen.“
    „Sehr vernünftig.“
    Die Polizeibeamten blieben stehen und stellten fest, daß sie nicht durch die Öffnung konnten. „Wir müssen Werkzeuge holen!“ sagte der eine.
    „Dann brauchen Sie mich aber nicht mehr“, meinte Monika. „Bist du sicher, daß es das Skelett wirklich gibt?“ Der jüngere der Polizisten schob sich die Mütze in den Nacken.
    Das war Monika nun ganz und gar nicht, und so sagte sie rasch: „Ich klettere mal eben rüber! Mein Bruder hat vorhin seine Taschenlampe fallen lassen.“
    „Hast du das heute nacht hier so vorgefunden?“
    „Nein. Die Türöffnung war fast bis oben zu.“ Monika fiel gerade noch rechtzeitig ein, daß Ingrid zu Hause Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn sie sie in die Sache hineinzöge. So betonte sie das „ich“, als sie erklärte: „Ich habe das Loch gebuddelt.“
    „Du? Das ist fast unmöglich!“
    Monika hielt ihm wortlos ihre zerschundenen Hände hin. „Tatsächlich!“ sagte der Beamte beeindruckt. „Aber wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?“
    „Sie werden lachen... ich dachte, es wäre ein Schatz dahinter verborgen!“
    Monika wollte sich keinem längeren Verhör aussetzen und krabbelte hurtig über die Steine.
    Das Skelett kauerte unbeschädigt wie in der Nacht in seiner Ecke.
    Monika war gar nicht überrascht. „Danke, Amadeus“, sagte sie leise.
    „Hast du was gesagt?“ rief einer der Beamten ihr zu.
    „Ich habe nur mit mir selber gesprochen“, schwindelte Monika und setzte hinzu: „Da ist sie ja!“
    Sie hob Peters Taschenlampe auf. Sie sah übel aus. Glas und Birne waren zersplittert. Aber vielleicht ließ sie sich doch noch reparieren. Monika kletterte zurück.
    „Die sieht aus, als hätte sie jemand gegen

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