... dann eben Irland (Das Kleeblatt)
Esslöffel davon zum Binden dazu.
„Eisgekühltes Wasser, das ist wichtig. Das Ganze mischst du jetzt mit einer Prise Salz, am besten mit einem Messer. Anschließend knetest du den Teig etwas und lässt ihn an einem kühlen Ort ungefähr eine halbe Stunde ruhen.“
Zwischen den Anweisungen, in welchem der Regale die Backzutaten zu finden waren, wie viel davon Suse abzuwiegen und in eine Schüssel zu geben hatte, plapperte die Ältere unentwegt von den Vorzügen, die der Aufenthalt des Grafen auf Sean Garraí mit sich brachte. Und was für eine Freude es für alle gewesen sei, als er Besuch aus Deutschland ankündigte. Endlich würde es sich wieder lohnen zu kochen und zu backen und selbst das Personal rechnete sich doch erst, wenn das Haus voller Leute war.
„Also, ich finde das s ehr nett von dir, dass du mir beim Backen hilfst“, lobte sie Suse. „Die Arbeit fällt einem viel leichter, wenn ein zweites Paar Hände mit anpackt, hat meine Mutter immer gesagt.“
Suse fand zwar, dass sie eher ein zweites Paar Ohren bereitstellte, bedankte sich aber dennoch höflich bei Máire, die mit einem Schmunzeln auf den Lippen in der Speisekammer verschwand. Fragend wandte sich Suse zu Ean um und hob die Schultern. Weder verspachtelte sie derartige Mengen, dass es sich seit ihrem Besuch eher lohnte zu kochen, noch brachte sie es fertig, für ein volles Haus zu sorgen.
„ Und überhaupt hasse ich es, wenn man mir bei der Arbeit zuguckt, a cheann rua .“
„Könnte ich nicht behaupten.“
„Wolltest du wirklich nichts Bestimmtes?“
„Doch.“ Er schielte zur Spe isekammer und senkte die Stimme. „Ich wollte dich zu einem kleinen Spaziergang einladen. Wenn mam sich allerdings in den Kopf gesetzt hat, dir das Backen beizubringen, kann ich meine Pläne in den Wind schreiben.“
„Das kannst du nicht tun!“, zischte Suse erbost. „Lass mich jetzt bloß nicht hängen! Nimm mich mit. Bitte!“
„ Ich kann nichts dafür, a stór , aber ich liebe nun mal alles Süße. Und für apple pie würde ich mein linkes … mmmh, du weißt schon.“
„Rette, verdammt noch mal, mein Leben!“
„Ich würde sogar über Leichen gehen.“ Er winkte ihr zum Abschied und suchte das Weite, bevor Suse einen ausreichend großen Klumpen Teig geformt hatte, den sie ihm an den Schädel schmeißen konnte.
„ Molly Malone “ trällernd machte sich Máire ans Schälen der Äpfel, die sie anschließend in dünne Scheiben schnitt.
„Wie weit bist du mit dem Teig?“
„Ich glaube nicht, dass die halbe Stunde bereits rum ist.“
„Dann hol doch schon mal eine runde Kuchenform. Im linken Regal. Gleich um die Ecke.“
Suse verschwand in der Speisekammer.
Und blieb verschwunden.
„Hast du sie?“
„Ich … kann … sie … nicht … finden! Da sind keine Backformen.“
Sie stehen direkt vor ihr, dachte Máire verblüfft, als sie Susanne zu Hilfe eilte. „Und ich habe mir eingebildet, nur meine Männer würden regelmäßig erblinden, sobald sie die Küche betreten.“
„Hab ich ’s nicht gesagt? Ich bin absolut untalentiert. Ich werde dir den Kuchen verderben. Mit meiner bloßen Anwesenheit.“
„Guter Versuch, mein Kind.“ Máire musterte Suse mit scharfem Blick. „Aber sogar von meiner Bratpfanne habe ich schon originellere Ausreden gehört.“
Sie erwischte über Suses Kopf hinweg eine Obstbodenform und hielt sie der jungen Frau unter die Nase. „Genau die wirst du mit der Hälfte des Teiges auslegen. Du musst den Teig ausrollen!“
Máire stieß einen Laut der Verzweiflung aus, als sie verfolgte, wie sich Suse vergebens mühte, den Teig annähernd gleichmäßig auf der Kuchenform zu verteilen. „Meine Güte, habt ihr Deutschen denn noch nie was von einem Nudelholz gehört? Allmählich wird mir klar, warum dich Adrian nicht in die Küche gelassen hat.“
Suse hob mit unschuldigem Augenaufschlag die Schultern.
„Siehst du, so wird das gemacht. Darauf kommen jetzt die Apfelscheiben und darüber streust du zwei Esslöffel braunen Zucker. Der ist zwar nicht gesünder als weißer, hat jedoch einen kräftigeren Geschmack.“
Máire rollte den Rest des Teiges zu einer Decke, feuchtete den Rand etwas an und drückte die Teigschichten von Boden und Decke fest. Anschließend schnitt sie den Teig mehrere Male leicht ein.
„Und das war ’s im Prinzip schon. Jetzt bäckt der Kuchen bei zweihundertzwanzig Grad und wir haben die nächste halbe Stunde Zeit für uns und einen Kaffee.“
Suse wischte sich erleichtert mit dem
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