Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
schon!
    „… dass du reiten kannst.“
    Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie sich Eans Mund zu einem unverschämten Grinsen verzog. Zum Teufel mit diesen Kerlen! Da war doch einer so unmöglich wie der andere. Und so berechenbar. Einfach primitiv!
    „Nicht besonders gut, aber ich mag es.“
    „Glaub ihm kein Wort, Suse. Als Kind hat er einen Preis nach dem anderen abgeräumt mit seinen Gäulen. Unsere Mam ist einige Male in Ohnmacht gefallen, wenn er wie ein Irrer durch die Gegend geprescht ist und mit blutiger Nase nach Hause kam, weil es ihn aus dem Sattel gefegt hat.“
    „ Hab vielen Dank für diese Ausführungen, um die dich niemand gebeten hat! Es ist wirklich nicht nötig, meinen Ruhm über den Erdball zu verbreiten.“
    Suse legte Ean vertrauensselig ihre Hand auf den Unterarm und flüsterte, ein Kichern lediglich mit Mühe unterdrückend: „Du beschämst ihn, den großen und unübertroffenen Recken.“
    „Wenn du möchtest, lasse ich dir eine Stute satteln.“
    Klang er jetzt wie ein liebeskranker Idiot, der um jeden Preis die Aufmerksamkeit seiner Angebeteten auf sich ziehen wollte?
    U nd wenn schon!
    „Máire hat mir erzählt, du wolltest dich in den Stallungen umsehen. Ich wusste nichts von deinem Interesse an Pferden.“
    Suse antwortete mit einem Augenlooping – und hielt den Mund. Heilige Scheiße! Nicht auszudenken, wenn er erfuhr, dass sie sich damit selbst am meisten überrascht hatte!
    „Bestimmt ist dir d ie weiße Stute in der Box neben dem Eingang aufgefallen. Bainis ist nicht so hoch gewachsen wie dieser Teufel hier, dafür überaus sanft und geduldig mit Anfängern. Wir beide könnten … zu viert, meine ich …“
    „Clausing!“, unterbrach Susann e ihn scharf. „Ich kann nicht r-reiten!“
    Fast hätte sie sich an dem Wort verschluckt, weil sich ihr im gleichen Augenblick unerwünschte Bilder aufdrängten. Mit leuchtend rotem Gesicht fügte sie an: „Wenn ich mich recht erinnere, wollte ich Geschenke für die Kinder kaufen gehen.“
    „Das läuft nicht weg.“
    „Die Geschenke vielleicht nicht, ich dagegen ganz bestimmt. Ich will mich nicht in diesem Kaff festsetzen. Wieso kapierst du das nicht? Du solltest aufhören, mich davon überzeugen zu wollen, wie wunderschön und grandios dieses Land im Allgemeinen und deines im Besonderen und hauptsächlich jedoch du selber bist. Ich … werde … nicht … bleiben!“
    „Und was ist mit mir?“ Ean kaschierte sein Lachen hinter einem Hüsteln und vollführte einen scherzhaft übertriebenen Kratzfuß vor ihr. „Ich hatte ohnehin vor, ins Dorf zu gehen, sobald ich mich aus der lebensgefährlichen Nähe zu diesen beiden schwarzen Höllenfürsten befreit habe. Darf ich dich ein Stück begleiten?“
    „Warum sollte sie ausgerechnet deine Gesellschaft der meinen vorziehen?“ Er hätte Ean ohrfeig en können für diesen Vorschlag.
    Und gleich darauf sich selber. Heiliges Kanonenrohr, er klang allen Ernstes wie eine beleidigte Leberwurst!
    Es war nicht seine Antwort, die Suse einen Schritt nach vorne machen ließ. Es war der schlagartig ausgeprägte irische Akzent, der ihr deutlich machte, dass Clausing kurz vor der Explosion stand. Keine braunen oder grünen Augen konnten eine derart mörderische Wut ausstrahlen wie dieser eisblaue Blick, bemerkte sie. Adrians warme Rehaugen oder Beates frech blitzende Smaragde? Niemals! Sie schob sich zwischen den Grafen und Ean und lächelte ihn voller Zuneigung an.
    „Ich mache dieses Angebot nur einmal“, flüsterte Ean. „Also? Ja oder …“
    „Ja, sehr gerne. Das ist nett von dir.“
    Ean wischte sich in gespielter Erleichterung mit dem Handrücken über die Stirn und stieß den Atem hörbar aus. Er liebte es, Titanen kämpfen zu sehen.
    Suse indessen blies dem Grafen über die Schulter hinweg einen Kuss zu und ohne ein weiteres Wort an ihn zu verlieren, hakte sie sich bei dem rothaarigen Ó Briain unter und zog ihn resolut mit sich fort.
     
    Erst als Draíodóir ihn Aufmerksamkeit heischend in den Rücken stupste, erwachte Clausing aus diesem Albtraum. Er wirbelte herum und fixierte seinen Schwarzen eindringlich. Der sah ganz so aus, als hätte er am liebsten unschuldig vor sich hin gepfiffen.
    „Was? “, blökte er ihn an. „Was denn? Steckst du mit den beiden etwa unter einer Decke?” Er richtete anklagend seinen Zeigefinger auf den Rappen, der seine weiche Oberlippe zurückzog und ein beeindruckendes Gebiss zeigte. „Ach, so ist das? Na, das ist ja wirklich sehr interessant. Du

Weitere Kostenlose Bücher