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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Wesentlich einfacher wäre es, mit Taten zu erklären, was ihm auf dem Herzen lag.
    „Ich wollte dich fr agen. Wirklich, Suse. Vorhin … ich hatte … das nicht vorgehabt. Niemals so, auf diese Weise. Es ist unverzeihlich. Aber dann …“ Er sackte regelrecht in sich zusammen wie ein Häufchen Unglück. „Ich wollte dich fragen.“
    „Ja, das wäre vernünftig gewesen.“
    „Mir fehlte der Mut.“
    „ Ich habe mir immer eingebildet, du wärst ein Mann, der sich vor nichts fürchtet. Ich habe mich sogar so manches Mal gefragt, ob du glaubst, unbesiegbar zu sein. Woher deine Arroganz und dieses unerschütterliche Selbstvertrauen kommen. Weißt du, wie sehr ich mir gewünscht habe, dass ein wenig davon auch auf mich abfärbt? Und jetzt sagst du mir, dass du Angst hast. Und weil dir der Mut fehlte, wolltest du es mit Gewalt? Erzwingen?“
    „Nein! Niemals hätte ich … Ich möchte die Worte zurücknehmen, die ich gesagt habe. Sie waren unbedacht. Dumm. Ich fürchte, ich bin manchmal ein bisschen selbstgefällig und …“
    „Manchmal? Ein bisschen?“
    „Hör auf zu schimpfen, wenn ich gerade versuche, zu Kreuze zu kriechen. Das fällt mir nämlich wirklich nicht leicht.“
    „ Echt? Du willst zu Kreuze kriechen?“, spöttelte sie.
    Als er nichts erwiderte, schaute sie auf. So hatte sie sein Gesicht noch nie gesehen – ernst und zärtlich, reumütig und … Grundgütiger! Sie wich vor dem Ausdruck zurück, den sie in seinen Zügen erkannte. Alles, was er für sie empfand, spiegelte sich in seinen Augen wieder, Augen von dem intensivsten und bezauberndsten Blau, in die sie je geblickt hatte.
    „Sag nichts.“
    Er ließ den Kopf sinken. „Trotzdem …“
    „Bitte, Matt’n, lass es bleiben.“
    „Ich bringe dich zu deinem Zimmer“, murmelte er resigniert.
    Behutsam, indes nicht minder entschieden schob sie ihn von sich. „Matt’n, an dir klebt noch der … Ich meine, du hast vor kaum einer halben Stunde … Du warst mit dieser …“
    Resolut verschloss er Suses Mund mit seinen Lippen, eine Hand in ihrem Rücken, sollte sie sich gegen seinen Angriff wehren, und dirigierte sie unauffällig bis vor ihre Tür. Er wollte ihre Vermutungen und Vorwürfe nicht hören. Und er wollte ihr nicht erklären, dass ihn die Eifersucht in Millionen winzig kleiner Stücke zu zerfetzen drohte. Dass er an diesem Abend voll Argwohn jeden einzelnen ihrer Schritte beobachtet hatte und jedem grünen Kerl, der ihr näher als auf Armlänge gekommen war, Fearghais und Ean eingeschlossen, am liebsten die Gurgel umgedreht hätte. Vor allem Ean, dem witzigen, unkomplizierten und sorglosen Karottenkopf, der jungen Mädchen reihenweise die Köpfe verdrehte. Von wegen „ mo ghrian “!
    Er wollte gar nichts mehr sagen müssen, nur noch ihren zarten, duftenden Körper an sich ziehen, behutsam, vorsichtig … und mit einem wachsamen Auge auf fliegende Bierkrüge. Und dann würde er endlich, endlich das tun, wovon er seit ihrer ersten und einzigen Nacht immer und immer wieder träumte.
    Er spürte die Türklinke in seinem Rücken und drückte sie lautlos nach unten , ohne seinen Mund von Suses Lippen zu lösen. Ihm war klar, dass er nicht mehr bloß mit dem Feuer spielte, sondern längst schon mit seinem Leben. Dass Suse keinerlei Skrupel besaß und selbst vor nackter Gewalt nicht zurückschreckte, hatte sie ihm mit nachhaltigem Eindruck bewiesen.
    Andererseits, was war sein Leben wert ohne diese Frau? Tod durch ihre Hand wäre also nicht der schlechteste Weg, aus der Welt zu gehen, dachte er.
    Vorsichtig schob er sich und Suse weiter in ihr Zimmer.
    „Ich habe keine andere angefasst, Wireless “, murmelte er dicht an ihrem Ohr und seine Zähne knabberten sich ihren Hals entlang bis zu der Kuhle an ihrem Schlüsselbein, „nicht eine, seitdem wir in Killenymore angekommen sind.“
    Das war erst ein paar Tage her , fiel ihm ein, und würde sie vermutlich nicht von seiner Besinnung auf Anstand und Moral überzeugen.
    Mit einem Gefühl der Befriedigung spürte er, wie sie bei seiner Berührung erschauerte , als er das Haar in ihrem Nacken beiseiteschob und ihren Hals liebkoste. „Ich habe keine Frau mehr gehabt, seit … seit Ossi …“
    Ihr Kopf schoss wie eine Kanonenku gel in die Höhe und verpasste Clausing einen Kinnhaken, der sich gewaschen hatte. Seine Zähne schlugen dermaßen heftig aufeinander, dass Suse befürchtete, keinen einzigen festsitzenden Zahn mehr in seinem Mund vorzufinden.
    Durch ein Meer von Sternen s tarrte der

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