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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Ich bin bereits aufgerichtet.“ Seine Stimme klang ernst und ein wenig verblüfft. „Wenn du dich ein kleines Stück nach unten bewegst, wirst du erkennen, dass ich noch nie so aufgerichtet war.“
    Eine glühende Hitze breitete sich in ihr aus, Lust schoss in ihr hoch wie eine Stichflamme. Hol ‘s der Teufel! Warum nicht?
    „Es ist Beltane “, hauchte sie ihm ins Ohr, ehe sie über ihre Worte nachdenken konnte. Gut so, applaudierte sie sich. Denken wird sowieso überbewertet. „Nichts, was heute passiert, zählt am nächsten Morgen.“
    Er hörte das eindeutige Angebot aus ihren Worten heraus und öffnete die Augen. Argwohn , geboren aus Selbstschutz, schimmerte in deren nachtblauen Tiefen. Die Haut über seinen Wangenknochen spannte sich und verlieh seinen Zügen eine Kälte, die Suse wehtat. Sein Lächeln war voll Resignation und doch entdeckte sie in seinem Blick das verzweifelte Flehen. Hoffnung und Sehnsucht.
    Und noch etwas anderes.
    Sie würde seinem Drängen also nachgeben.
    Und am Morgen danach hätte sie alles vergessen. Aber so wollte er das nicht! Er wollte, dass sie ihn liebte! Und nicht nur diese eine Nacht. Nicht allein aus dem Grund, weil Beltane war.
    „Ich will mit dir schlafen , Matt’n.“
    Ihre Miene verriet Leidenschaft, Verlangen und Entschlossenheit. Sie begann an seinem Hals und arbeitete sich über seine Brust nach unten, ihre Finger tasteten über seine Muskeln, strichen über seinen Bauch, bis sie unter den Bund seiner Hose glitten. Er hielt die Luft an , als sich ihre Hand um ihn schloss. Unter der Berührung zuckte er zusammen, bohrendes Verlangen erfasste ihn, während ihn einander widersprechende Wünsche innerlich zerrissen. Es war ein Akt purer Selbstfolter, sich nicht zu rühren. Verzweifelt rang er um Selbstbeherrschung und biss seine Zähne knirschend aufeinander. Schweiß stand ihm glänzend auf der Stirn und über der Oberlippe.
    Wie konnte er bloß so lch ein Narr sein und sich mehr erhoffen? Wer war er schon sich einzubilden, ihr Zusammensein bedeutete Suse auch bloß annähernd so viel wie ihm? Es zählte nicht, was in dieser Nacht geschah. Es zählte nicht, wenn sie miteinander schliefen.
    Er zählte nicht.
    Bei jede m noch so leichten Tasten ihrer kleinen Hände spürte er, wie das Blut in seinen Ohren schneller rauschte. Seine Erregung wuchs zusehends, denn er fühlte sich völlig überwältigt von ihrem Angebot, hin und her gerissen zwischen Verlangen und Ehrgefühl.
    W arum sollte er nicht nehmen, was sie ihm bot, selbst wenn es nicht das war, was er sich wünschte?
    Tu’s nicht. Du hast dein Wort gegeben! ertönte plötzlich eine mahnende Stimme in seinem Hinterkopf. Versprochen ist versprochen, vergiss das nicht. Wenn du auch dieses Mal versagst, wird sie dir nie wieder glauben. Nie wieder vertrauen.
    Sie wird dich morgen dafür hassen.

19. Kapitel
     
    Mit einem Ruck setzte er sich auf und holte keuchend Luft. Instinktiv schützte er die klaffende Wunde in seinem Herzen mit eisigem Zorn. Sein Gesicht, eben noch warm und lebendig, erstarrte zu einer Maske.
    Er schluckte mehrmals und würgte schließlich hervor: „Ich muss gehen. Es ist spät.“
    Er spürte Suses Finger, die ihn an seinem Hemd auf den Teppich zu rück zu ziehen versuchten.
    „Lass das!“, fauchte er. „Ich … ich will das nicht. Hör auf!“
    Bestürzt über seinen jähen S inneswandel stierte sie ihn an. „Du … du willst nicht? Vor einer Sekunde noch warst du …“
    Schlagartig setzte nun ebenfalls bei ihr Ernüchterung ein. Seine Stimmung hatte sich derart plötzlich ins Gegenteil verkehrt, dass sie einen schmerzhaften Stich der Peinlichkeit verspürte. Glückwunsch! Wofür musste er sie jetzt halten? Ihre Ohrenspitzen glühten vor Scham. Sie biss sich auf die Unterlippe, unfähig zu denken, zu verstehen. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    „ Soweit ich mich erinnere, warst du es, der von Anfang an versucht hat, mich anzubaggern! Passt es dir nicht, wenn ich es dir zur Abwechslung gleichtun will? Untergräbt das deine Autorität als Mann? Dein Selbstwertgefühl? Fühlst du dich dadurch in deiner Ehre gekränkt?“
    „Das kann man so nicht sagen.“ Er fühlte sich von ihr in die Ecke gedrängt und das machte ihn wütend. „ Blödsinn! Ich habe damals einfach nur wie jeder Mann auf dich reagiert.“
    „Und nachdem ich jetzt wie jede Frau auf deine Anziehungskraft reagiere, hast du das Gefühl, dir könnte die Kontrolle entgleiten, und du bekommst

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