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Dann eben nicht, Jeeves

Dann eben nicht, Jeeves

Titel: Dann eben nicht, Jeeves Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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finden konnte, und nannte das Ganze Nixon. Als Kind habe ich über diese Geschichte stets von Herzen gelacht, Sir.«
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich meine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte.
    »So, gelacht haben Sie?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie fanden das wohl komisch?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und Ihr Onkel Cyril auch?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Mein Gott, was für eine Familie. Wenn Sie Ihren Onkel Cyril mal wiedersehen, dann können Sie ihm von mir bestellen, daß sein Sinn für Humor zynisch und pervers ist.«
    »Er ist bereits tot, Sir.«
    »Gott sei Dank. So, jetzt geben Sie diesen Hirsch mal her.«
    »Bitte sehr, Sir.«
    »Sind die Reifen aufgepumpt?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sind die Muttern angezogen, funktionieren die Bremsen, läuft die Kette mit dem Zahnkranz synchron?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Na schön, Jeeves.«
    Es ist nicht zu bestreiten, daß an Tuppys Behauptung, ich sei als Student in Oxford manchmal unbekleidet über den Hof unseres gemeinsamen College geradelt, etwas Wahres ist. Aber er hat damit noch nicht alles gesagt. Er hat es nämlich unterlassen zu erwähnen, daß ich dabei jedesmal sternhagelvoll war, und in diesem Zustand tut man natürlich Dinge, gegen die sich der nüchterne Verstand auflehnen würde.
    Es soll sogar schon vorgekommen sein, daß Männer, die ein gewisses Quantum intus hatten, auf Krokodilen geritten sind.
    Aber als ich mich nun auf den Weg in die weite Welt hinaus machte, war ich stocknüchtern, und infolgedessen gebrach es mir an der alten Pedalkunst. Ich schlenkerte wild durch die Gegend, und mir fielen alle schrecklichen Berichte von tragischen Fahrradunfällen wieder ein, die ich je gehört hatte, allen voran die reizende kleine Anekdote von Jeeves’ Onkel Cyril über Nicholls und Jackson.
    Während ich so durch die Nacht strampelte, überlegte ich mir, was wohl in Gemütern wie dem von Jeeves’ Onkel Cyril vorgehen mochte. Es ging mir einfach über die Hutschnur, wie man über einen schweren Unfall lachen konnte, der doch das Leben eines Menschen gekostet hatte – oder zumindest das Leben von zwei halben Menschen. Für mein Gefühl war hier auf unvorstellbar tragische Weise menschliches Leben ausgelöscht worden, und ohne Zweifel hätte ich noch lange darüber gegrübelt, hätte ich mich nicht plötzlich darauf konzentrieren müssen, durch ein waghalsiges Zickzackmanöver einem Schwein auszuweichen, das mitten auf der Fahrbahn lief.
    Fast sah es so aus, als sollte es zu einer Wiederholung der Nicholls-und-Jackson-Tragödie kommen, aber ein geschicktes Zick meinerseits und ein gleichzeitiges Zack seitens des Schweins verhinderten das Schlimmste, so daß ich meine Fahrt heil fortsetzen konnte, wenn auch mit wild flatterndem Herzen.
    Dieser Beinahezusammenstoß hatte meine Nerven schwer erschüttert. Daß Schweine hier nachts frei herumliefen, führte mir vor Augen, welchen Gefahren ich mich mit diesem Unternehmen aussetzte. Ich mußte daran denken, was sonst noch alles einem Mann zustoßen konnte, der bei Dunkelheit ohne Lampe mit einem Veloziped über Land fuhr. Insbesondere fiel mir ein, was mir ein Freund einmal über Ziegen in gewissen ländlichen Gebieten erzählt hatte, die an ihren Ketten auf die Straße hinausliefen und dadurch eine Verkehrsfalle bildeten, wie man sie sich schlimmer gar nicht denken kann.
    Er erwähnte in diesem Zusammenhang den Fall eines Freundes, der sich mit seinem Fahrrad in einer solchen Ziegenkette verfing und daran – wie beim Skijöring in Schweden – sieben Meilen weit geschleift wurde, wovon er sich nie mehr so richtig erholte. Und ein anderer war unter einen Elefanten gekommen, der aus einem Wanderzirkus entlaufen war.
    Wenn ich es mir recht überlegte, gab es außer vielleicht der Verstümmelung durch einen Hai praktisch kein schlagzeilenträchtiges Unglück, das einem nicht zustoßen konnte, wenn man sich erst mal von seinen nächsten Angehörigen wider bessere Einsicht dazu hatte bringen lassen, auf einem Herrenrad hinaus ins ungewisse zu pedalen, und ich gebe unumwunden zu, daß ich von diesem Moment an einen nicht unerheblichen Bammel hatte.
    Soweit es Ziegen und Elefanten betrifft, ging jedoch alles erstaunlich glatt.
    Seltsamerweise begegnete ich nämlich weder solchen noch solchen. Aber das war auch alles, denn im übrigen hätte es nicht entsetzlicher sein können.
    Abgesehen davon, daß ich dauernd angestrengt nach Elefanten Ausschau halten mußte, fuhr mir auch jedes Hundegebell in die Knochen, und einmal bekam ich

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