Dann fressen sie die Raben
romantisch!
Yaya sagt:
Bullshit, nichts als bullshit. Das alles klingt für mich nach den Hirngespinsten einer einsamen Spinnerin! Kein Mann, der einer ist, würde sich so lächerlich verhalten!
Unsinn, yaya du hast keine Ahnung! Und du musst das ja nicht lesen …
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Yaya sagt:
Aber du willst doch, dass es alle lesen, oder nicht?
Ja, allein schon deshalb, damit so Ignoranten wie du die Chance auf Nachhilfe haben.
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Löwchenmeyers sagt:
Ich glaube, du verrennst dich da in etwas und willst eigentlich, dass dir jemand hilft. Dein sogenannter Blog ist ein Hilfeschrei.
Da irrst du dich, ich möchte nur mein Glück mit euch teilen. Ihr alle sollt sehen, was möglich ist.
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7. Kapitel
Der Keller ist nicht mit einem Code, sondern mit einer altmodischen Eisengittertür gesichert, zu der der große Schlüssel passt. Na bitte. Geht doch. Ich mache das Licht an und steige die extrem steile Treppe hinunter. Mit jedem Schritt verstärkt sich ein mulmiges Gefühl im Bauch, das ich nicht abschütteln kann, obwohl es lächerlich ist.
Das trübe Licht ist keine Hilfe, es ist nicht viel mehr als eine Funzel, die meinen Schatten riesenhaft an die gelbliche Wand wirft.
Ein bisschen komme ich mir vor wie die blöden Blondinen, die in Horrorfilmen in den Keller gehen, weil sie ein merkwürdiges Geräusch gehört haben, ein Geräusch, von dem die Zuschauer längst wissen, dass es vom üblen Axtmörder stammt. Trotzdem ruft die Blondine »Hallo, ist da jemand?« und geht weiter.
Ich gehe auch weiter. Ich bin keine Blondine und hier gibt es keine Axtmörder. Und es ist auch nicht Freitag, der Dreizehnte.
Trotzdem fühle ich, wie die Beklemmung mehr und mehr von mir Besitz ergreift, der feuchte Keller ist so ganz anders als der Keller bei uns zu Hause.
Wenn du wirklich glaubst, dass Lina nicht sterben wollte, wispert eine hysterische Stimme in meinem Kopf, dann hat jemand versucht, sie zu ermorden. Und dann läuft ein Mörder frei rum.
Ich bin am Ende der Treppe angekommen. Vor mir liegen drei endlos lange, nur sparsam beleuchtete Gänge, von denen einzelne mit Holzlatten abgetrennte Verschläge abgehen. Ich kann nicht schätzen, wie viele Abteile es hier gibt, es sieht so aus, als wäre ich in einem Gemeinschaftskeller gelandet, der sich unter dem ganzen Block entlangzieht.
Es riecht gleichzeitig muffig und süßlich und ich muss plötzlich an das Verlies in Schweigen der Lämmer denken.
Jetzt reiß dich mal zusammen, Ruby! Du hast echt ein paar Filme zu viel gesehen. Entschlossen gehe ich zu einem der Verschläge und suche einen Namen. Weder am Schloss noch irgendwo sonst ist ein Schild angebracht. Das kann doch nicht wahr sein! Ich zucke zusammen, da war ein Geräusch, oder nicht? Um mich zu beruhigen, greife ich nach dem Lederband mit dem kleinen Schlüssel, der noch um meinen Hals hängt.
Dann fallen alle Schatten hinter dich …
Was das wohl zu bedeuten hat? Klingt wie ein Sprichwort. Ich könnte es nachher googeln.
Es raschelt wieder. Ich atme auf. Es sind nur zwei kleine Mäuse, die hinter dem Holzverschlag direkt vor meinen Füßen stehen bleiben und mich ängstlich aus ihren Knopfaugen anschauen. Ich mache einen Schritt zur Seite, damit sie flüchten können. Und gleichzeitig erscheint mir der Gedanke ziemlich albern, dass Lina hier unten irgendetwas aufbewahrt haben könnte. Lina hasst alle Arten von Nagetieren, sogar die putzigen Eichhörnchen. Ausgeschlossen, dass sie freiwillig hier heruntergegangen wäre. Außerdem habe ich sowieso keine Ahnung, welcher der Verschläge zu der Wohnung von Oliver und Mama gehört. Ich streiche meine Theorie und laufe enttäuscht wieder zurück nach oben. Als ich die erste Treppenstufe erreicht habe, geht das Licht aus. Mist, eine Zeitschaltung, daran habe ich nicht gedacht. Ich taste mich im Dunkeln zu dem nächsten rot leuchtenden Lichtschalter nach oben. Stufe für Stufe. Doch da werde ich plötzlich brutal zurückgestoßen, verliere das Gleichgewicht, falle die Stufen runter, stürze hart auf mein Steißbein, vom Schmerz wird mir schwindelig. Jemand beugt sich über mich und zerrt an dem Lederband um meinen Hals, ich wehre mich und schreie laut um Hilfe. Sofort kriege ich einen Schlag ins Gesicht, aber ich schreie trotzdem weiter und halte das Band mit dem Schlüssel, so fest ich kann. Jetzt bin ich sicher, dass Lina wirklich etwas Wichtiges aufbewahrt hat. Und ich werde das Band auf keinen
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