Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
ich eintrat. Dann fuhr Glimson mit seiner Befragung fort. Die Hände hatte er vorgestreckt, die Finger gespreizt. Sein hageres Gesicht war völlig ausdruckslos. »Nun schildern Sie uns bitte ganz genau, was Sie taten, Mrs. Cool.«
    »Ich verlangsamte das Tempo an der Kreuzung«, sagte Bertha. »In diesem Augenblick hörte ich es hinter mir unverschämt hupen.«
    »Bitte weiter.«
    »Dann fuhr Miß Witson an mir vorbei auf die mittlere Spur.«
    »Und was tat sie?«
    »Sie kanzelte mich ab, weil ihr mein Fahrstil nicht gefiel.«
    »Hielt sie dazu den Wagen an?«
    »Nein. Sie schoß mit einem Affenzahn an mir vorbei.«
    »Sie wandte Ihnen natürlich das Gesicht zu«, sagte Frank Glimson. Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Allerdings«, bestätigte Bertha grimmig.
    »Sie sahen ihre Augen?«
    »Ich sah ihre Augen und ihre Zähne.«
    Esther Witson bewegte sich unruhig auf ihrem Sessel.
    Mysgart tätschelte seiner Klientin beruhigend den Arm.
    Glimsons Augen blitzten triumphierend auf. »Als Miß Witson an Ihnen vorbeifuhr, hat sie Sie also angesehen und mit Ihnen gesprochen. Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Lassen Sie mich noch einmal zusammenfassen, Mrs. Cool, um sicherzugehen, daß ich Ihre Aussage nicht mißverstanden habe. Als Sie an die Kreuzung kamen, standen Sie schon fast?«
    »Das ist richtig.«
    »So — das wollen wir ganz klarstellen. Als Miß Witson an Ihnen vorbeifuhr, sah sie Sie an und sprach mit Ihnen. Währenddessen stand Ihr Wagen an der Kreuzung. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Dann muß Miß Witsons Wagen also in die Kreuzung hineingeragt haben.«
    »Ja — das muß er wohl.«
    »Während sie mit Ihnen sprach und Sie ansah?«
    »Ja.«
    »Und sie fuhr mit beträchtlicher Geschwindigkeit?«
    »Sie hatte einen Affenzahn drauf.«
    »Und wann wandte sie sich um?« fragte Glimson.
    »Plötzlich schien ihr einzufallen, daß es außer ihr auch noch andere Verkehrsteilnehmer gab, und —«
    »Ich bitte, einen Einspruch zu Protokoll zu nehmen«, unterbrach Mysgart. »Die Zeugin kann nicht die Gedanken meiner Klientin interpretieren. Sie kann nur aussagen —«
    »Ganz recht«, unterbrach Glimson. »Bitte nur die Fakten, Mrs. Cool, nicht Ihre Gedanken dazu...«
    »Oder die Gedanken meiner Klientin«, ergänzte Mysgart spöttisch.
    Glimson funkelte ihn zornig an.
    Mysgart kitzelte sich mit seinem roten Schnurrbart die Nase.
    »Jedenfalls sah sie sich plötzlich um, und da war der andere Wagen schon ganz nah heran«, sagte Bertha gereizt.
    »Sie meinen den Wagen, an dessen Steuer Mr. Rolland B. Lidfield saß?«
    »Ja.«
    »Und Mr. Lidfield fuhr nach rechts, in die Mantica Street hinein?«
    »Ja, ganz recht.«
    »Und Miß Witson überfuhr >mit einem Affenzahn<, wie Sie sich auszudrücken beliebten, blindlings die Kreuzung Garden Vista Boulevard und Mantica Street und prallte dort mit dem Wagen von Mr. Lidfield zusammen. Stimmt das?«
    »Genau.«
    Glimson lehnte sich zurück und legte die Hände über dem Bauch zusammen. Er wandte sich herablassend an Mysgart. »Wünschen Sie ein Kreuzverhör?«
    Esther Witson rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum.
    Mysgart tätschelte sie wieder begütigend. »Natürlich«, sagte er.
    »Bitte beginnen Sie.«
    »Vielen Dank. Sehr liebenswürdig«, gab Mysgart giftig zurück. Bertha Cool gab mir mit einem triumphierenden Blick zu verstehen, daß so ein schäbiger Anwalt sie noch lange nicht aus dem Gleichgewicht bringen konnte, und heftete dann ihre scharfen kleinen Augen auf Mysgart.
    Der Anwalt räusperte sich. »Lassen wir den Gang der Ereignisse noch einmal abrollen, Mrs. Cool. Ich möchte sichergehen, daß auch alles seine Richtigkeit hat. Sie fuhren in westlicher Richtung den Garden Vista Boulevard entlang.«
    »Ja.«
    »Wie lange fuhren Sie schon in westlicher Richtung auf dem Garden Vista Boulevard, bevor Sie an die Kreuzung Mantica Street kamen?«
    »Vielleicht acht oder zehn Blocks.«
    »Sie haben ausgesagt, daß sich an der Kreuzung Mantica Street Ihr Wagen auf der rechten Spur befand.«
    »Ja.«
    »Wie lange befand sich Ihr Wagen schon auf dieser Spur?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Nicht acht oder zehn Blocks lang?«
    »Nein.«
    »Einige Zeit lange fuhren Sie auf der anderen Seite, auf der linken Spur, nicht wahr, Mrs. Cool?«
    »Möglich.«
    »Und eine gewisse Zeit lang fuhren Sie auf der Mittelspur.«
    »Nein.«
    Mysgart hob überrascht die Augenbrauen. »Das wissen Sie genau, Mrs. Cool?«
    »Allerdings.«
    »Sie sind zu keiner Zeit auf der Mittelspur

Weitere Kostenlose Bücher