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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gefahren?«
    »Nein.«
    »Aber auf der linken Spur?«
    »Ja.«
    »Und zur Zeit des Unfalls fuhren Sie auf der rechten Spur?«
    »Ja.«
    »Dann erklären Sie uns vielleicht liebenswürdigerweise, Mrs. Cool, wie Sie das Kunststück fertiggebracht haben, von der linken auf die rechte Spur überzuwechseln, ohne auf der mittleren Spur zu fahren.«
    »Gekreuzt habe ich die mittlere Spur natürlich«, räumte Bertha ein.
    »Ach so!« sagte Mysgart mit gut gespielter Überraschung. »Sie sind also mit Ihrem Wagen doch auf der mittleren Spur gefahren.«
    »Ich habe die mittlere Spur überquert.«
    »Rechtwinklig?«
    »Unsinn. Ich bin allmählich auf die rechte Spur übergewechselt.«
    »Ohne Rücksicht auf den fließenden Verkehr?«
    »So können Sie mich nicht fangen. Natürlich habe ich mich allmählich eingefädelt.«
    »So daß Sie einen Block oder vielleicht zwei, drei oder gar vier Blocks zurücklegten, ehe Sie das Manöver beendet hatten?«
    »Ich weiß nicht —«
    »Es können unter Umständen auch vier Blocks gewesen sein?«
    »Möglich. Ich weiß es nicht.«
    »Dann fuhren Sie also eine lange Strecke, vielleicht vier Blocks lang, auf der Mittelspur?«
    »Ich bin allmählich hinübergekreuzt.«
    »Weshalb haben Sie uns dann erzählt, daß Sie sich zu keiner Zeit auf der Mittelspur befunden haben?«
    »Ich wollte — ich meinte — ich meinte damit, daß ich nicht die Absicht hatte, auf der Mittelspur zu bleiben.«
    »Sie sind aber mit Ihrem Wagen auf der Mittelspur gefahren?«
    »Über die Mittelspur.«
    »Während Sie den Garden Vista Boulevard entlangfuhren, befanden sich eine Weile alle vier Räder Ihres Wagens innerhalb der weißen Begrenzungslinien der Mittelspur.«
    »Ja, ich glaube —«
    »Der Glaube allein macht in diesem Fall nicht selig«, erklärte Mysgart. »Ich brauche Fakten. Wenn Sie wirklich eine so versierte Autofahrerin sind, wie Sie uns glauben machen wollen, Mrs. Cool, müßte es Ihnen möglich sein, uns klar und eindeutig zu sagen, ob Sie innerhalb dieser acht oder zehn Blocks tatsächlich eine Weile mit allen vier Rädern auf der Mittelspur der Straße gefahren sind.«
    »Ja, zum Donnerwetter«, schrie Bertha ihn an.
    Mysgart lehnte sich resigniert in seinem Sessel zurück.
    »Dann war Ihre Aussage, Mrs. Cool, daß Sie zu keiner Zeit auf der Mittelspur gefahren sind, unkorrekt.«
    Bertha brachte vor Wut nur unartikulierte Laute hervor. Der Gerichtsstenograph sah auf.
    »Beantworten Sie bitte meine Frage«, forderte Mysgart.
    »Ich habe Ihnen doch eben erzählt, wie es sich abgespielt hat.«
    »Sie haben zwei widersprechende Aussagen gemacht, Mrs. Cool. Ich versuche augenblicklich festzustellen, welche die richtige ist.«
    Auf Berthas Stirn erschienen kleine Schweißperlen. »Machen Sie, was Sie wollen.«
    »Es geht nicht darum, was ich will«, sagte Mysgart sanft, »sondern darum, was Sie aussagen wollen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie unter Eid stehen. Bitte sagen Sie also diesmal die Wahrheit.«
    »Ich war auf der linken Spur«, erklärte Bertha mit erhobener Stimme, »und bin über die Mittelspur auf die rechte Spur gefahren. Haben Sie was dagegen?«
    »Unter Umständen schon«, belehrte Mysgart sie. »Es kommt darauf an, wie Sie es gemacht haben. Haben Sie ein Zeichen gegeben, bevor Sie auf die rechte Spur hinüberkreuzten?«
    »Nein.«
    »Haben Sie auf den nach Ihnen kommenden Verkehr geachtet?«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie dazu den Kopf gewendet?«
    »Nein. Ich habe in den Rückspiegel gesehen.«
    »Da Sie Ihren Wagen scharf nach rechts ausscheren ließen, zeigte Ihr Rückspiegel nur den Wagen direkt hinter Ihnen. Sie haben also den Wagen, an dessen Steuer Esther Witson saß, nicht gesehen?«
    »Nein«, räumte Bertha ein.
    »Wann haben Sie ihn bemerkt?«
    »Als ich auf die rechte Spur kam und anhielt. Dann sah ich in den Rückspiegel und bemerkte, daß sie direkt hinter mir war.«
    »Ach — Sie haben angehalten?«
    »Jawohl. Und versuchen Sie bloß nicht, mir daraus einen Strick zu drehen«, sagte Bertha ärgerlich.
    »Haben Sie ein Haltezeichen gegeben?«
    »Ja.«
    »Wie sah das aus?«
    »Ich habe meinen Arm aus dem Fenster gehalten.«
    »Warum haben Sie angehalten, Mrs. Cool? Sie hatten doch keinen Fahrgast abzusetzen — oder?«
    »Nein.«
    »Und Sie wußten, daß an dieser Stelle nicht geparkt werden darf?«
    »Natürlich.«
    »Sie waren direkt an der Kreuzung?«
    »Ja.«
    »Und an der Mantica Street befindet sich eine Ampel?«
    »Ja.«
    »Und die Ampel stand für den

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