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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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schon, aber ich musste erst mal selbst drüber nachdenken, und jetzt habe ich fast schon Angst, dass du sauer bist, weil ich es dir nicht eher gesagt habe. Aber es kam auch so überraschend.«
    Na, wenn sie sich deshalb so sehr quält, kann ich mich darüber ja gar nicht mehr aufregen. Es sei denn …
    Â»Okay. Das Einzige, was mich ehrlich gesagt extrem aufregen würde, wäre, wenn du mir jetzt gestehst, mit meinem Ex im Bett gewesen zu sein, was du nie tun würdest, oder mit …«
    Â»â€¦ mit Till.«
    Â»Mit Till? Nee, das würde mich eher schocken. Das wäre auch echt zu abgefahren. Ich meine, du und Till, ihr kennt euch schon ewig und liegt euch bei jeder Gelegenheit in den Haaren.«
    Vera schaut angestrengt auf ihre Schuhe.
    Â»Das war kein Scherz. Ich war wirklich mit Till im Bett.«
    Â»Oh.«
    Vera malt mit ihrer rechten Schuhspitze wirklich spannende Kringel in den Kiesweg. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich weiß noch nicht mal, was ich davon halten soll. In meinem Gehirn breitet sich ein ratloses Vakuum aus. Krass! Meine beste Freundin war mit meinem besten Freund im Bett! Vera beobachtet mich von der Seite.
    Â»Und, bist du jetzt sauer?«
    Â»Ich bin … überrascht.«
    Â»Das war ich auch.«
    Meine beste Freundin, Verfechterin der Frauenrechte, war mit meinem besten Freund, einem Super-Macho, im Bett.
    Â»O Mann.«
    Â»Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
    Â»Hey, ich war an der Aktion nicht beteiligt. Wie ist es denn überhaupt dazu gekommen?«
    Â»Ist halt passiert.«
    Â»Wie, ist halt passiert? Wann? Wo? Wieso?«
    Â»An dem Abend, an dem du aus Sylt wiedergekommen bist. Wir sind doch noch zusammen weitergezogen, nachdem ihr alle gegangen seid. Da ist es halt passiert.«
    Â»Da lässt man euch einmal allein. Jetzt sag bitte nicht, auf der Toilette in der Disko.«
    Â»Nein. Bei Till zu Hause.«
    Â»Du hast dich in Tills Sex-Paradies von ihm vernaschen lassen? Hat er dir was ins Glas getan, oder was?«
    Â»Jetzt spiel hier mal nicht den Moralapostel. Es ist halt passiert und gut ist. Du hast kein Recht, über mich zu urteilen.«
    Â»Das will ich auch gar nicht. Ich glaube, ich habe eher Angst um unser aller Freundschaft. Wie soll das denn jetzt weitergehen?«
    Vera verdreht die Augen.
    Â»Mach dir nicht ständig so viele Sorgen. Nicht jeder ist so hyper-romantisch veranlagt wie du und wittert hinter ein bisschen Sex gleich die große Liebe. Es war nur eine Nacht, mehr nicht … Okay, es war eine tolle Nacht. Ich hätte nie gedacht, dass Till so ein einfühlsamer Liebhaber ist.«
    Â»Echt jetzt?«
    Â»Ja, aber es war eben nur eine Nacht. Nichts weiter. Till und ich sind erwachsen und können damit umgehen.«
    Na hoffentlich. Ich möchte mich nicht zwischen meinen besten Freunden zerteilen müssen, nur weil die ihre Hormone nicht im Griff haben.
    Am späten Nachmittag treffe ich mich wie immer mit Denner zur Nachbesprechung im Büro. Der wühlt in seinen Aktenstapeln. »Hallo, Anna, hast du die Akten M. K. und T. P. gesehen? Ich verstehe das nicht. Ich kann sie einfach nicht finden. Wo sind die bloß?«
    Bei mir macht sich ein leises schlechtes Gewissen breit. Wenn Denner etwas kann, dann Akten in seinem undurchschaubaren Ablagesystem finden. Vermutlich sucht er jetzt die, die ich einfach querbeet irgendwo reingestopft habe. Dazu sage ich lieber nichts, sondern hole mir schnell noch einen Kaffee.
    Eine halbe Stunde später hat er die Akten gefunden, und wir können mit der Besprechung beginnen.
    Â»Anna, ich möchte dir noch etwas Wichtiges sagen. Ich bin darin nicht so gut, aber … Also, ich versuche gerade, mich bei dir zu entschuldigen. Ich habe dir wohl in einigen Punkten unrecht getan. Frau Goldstein hat bemerkt, dass uns eine straffere Arbeitsorganisation ganz guttäte, und ich glaube, sie hat recht. Was hältst du davon, wenn wir die sehr komplexen Patienten gesondert besprechen und du mir die anderen mit einer kurzen Notiz weiterleitest?«
    Frau Goldstein, die gute Seele, ist also für diesen Wandel hier verantwortlich.
    Â»Das klingt gut.«
    Â»Fein, dann hätten wir das ja geklärt.«
    Denner atmet tief durch. Er wirkt erleichtert.
    Â»Gut, das ist geklärt. Wie kommst du denn mit der Auswertung der Patienten für deinen Vortrag für das Science Training voran?«
    Â»Damit wollte ich heute anfangen. Ich

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