Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
Vom Netzwerk:
knapp!«
    Â»Jetzt schimpf nicht auch noch mit mir. Dass es keine Kopie gibt, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern.«
    Â»Stimmt. Ich versuche jetzt diesen blöden Vortrag zu retten. Das kann ich aber nur, wenn du endlich aufhörst zu heulen. Lass mich am besten mit dem Rechner allein.«
    Schniefend verziehe ich mich ins Wohnzimmer und zappe durch meine Lieblings-Tratsch-Kanäle. So richtig kann ich mich dabei auf nichts konzentrieren. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum und hoffe das Unmögliche. Vielleicht ist der Vortrag ja doch irgendwie zu retten. Denner wäre bestimmt stinksauer, wenn mein Science Training an purer Schusseligkeit scheitern würde.
    Zwei Stunden und mehrere Panikattacken später hat Till es tatsächlich geschafft: Er hat mein Laptop gerettet und ist damit mein Held! Er hat sogar meinen Vortrag gerettet! Er ist der Größte! Was bin ich für ein Glückspilz! Gerade noch rechtzeitig, fünf Minuten vor Mitternacht, schicke ich den Vortrag ab. Puuh, das war knapp!
    Â»Danke, danke, hunderttausendmal danke!« Ich falle Till um den Hals, »du hast mir das Leben gerettet.«
    Â»Das war das letzte Mal. In Zukunft machst du Sicherheitskopien.«
    Â»Ach, jetzt sei doch nicht so streng mit mir.«
    Â»Doch, so etwas passiert immer nur dir. Du bist doch sonst so organisiert. Ich versteh das einfach nicht. Wie kann man nur so leichtsinnig sein?«
    Â»Vielleicht habe ich einfach eine Technik-Allergie?«
    Till stöhnt: »Na klar. Wie hat jemand wie du es überhaupt geschafft, zu promovieren?«
    Â»Ã„hmm …«
    Die Antwort gibt Till sich gleich selbst.
    Â»Ach ja, da musste ich ja auch schon mal einen abgestürzten Computer retten, weil du keine Sicherheitskopien gemacht hattest.«
    Â»Ist ja gut, ich hab’s kapiert.«
    Â»Das hast du die letzten achtunddreißig Male auch gesagt.«
    Â»Halloho! Die Nachricht ist angekommen. Ich hab morgen Spätdienst. Was hältst du davon, wenn ich dich als Dankeschön morgen zum Mittagessen einlade?«, versuche ich die Situation zu retten.
    Â»Das ist ja wohl das mindeste nach diesem Psychoterror«, Till verzieht das Gesicht und äfft mich mit einer schlecht imitierten schluchzenden Mädchenstimme nach: »O nein! Hhhhh … Mein Leben ist vorbei … Das Laptop ist kaputt … hhhhh!« Er sieht so komisch aus, dass ich lachen muss.
    Â»Nächstes Mal reiße ich mich zusammen, versprochen.«
    Â»Es wird kein nächstes Mal geben.«
    Natürlich wird Till mir wieder helfen. Das weiß ich genau.

Kapitel 16
    Vor besagtem Spätdienst schlafe ich erst mal aus. Schichtdienst ist wirklich der einzige Nachteil an meinem Job. Alle, die das nicht aus eigener Erfahrung kennen, behaupten ständig, wir würden so wenig arbeiten und hätten so viel frei. Das Problem ist dabei, zu welchen Zeiten man freihat. Immerhin zähle ich, dank meiner Moby-Fit -Ambulanztätigkeit, inzwischen zu den privilegierten Assistenten, die kaum noch Nachtdienste machen müssen. Habe ich Spätdienst, muss ich zu diesem Tag ab fünfzehn Uhr arbeiten. Das klingt im ersten Moment gut. Ist nur für das soziale Leben meist völlig unverträglich. Wer aus dem Freundeskreis hat denn da schon Zeit? Wie gut, dass ich genügend solcher Tagediebe kenne.
    Am späten Vormittag gehe ich mit Vera, die heute einen freien Tag hat, nach Ewigkeiten mal wieder ins Fitness-Studio zum Rückentraining. Das wird normalerweise von Chrístos, einem äußerst ansehnlichen griechischen Fitnesstrainer geleitet. Der Kurs ist dementsprechend gut besucht. Sollte ich jemals ein Verhältnis mit einem Fitnesstrainer eingehen, dann mit Chrístos. Dummerweise ist Chrístos heute nicht da, und eine kleine zierliche, aber drahtige Brünette vertritt ihn. Sie bereitet Stepper und Hanteln vor. Nach Rückenkurs sieht das nicht aus. Schade! Na, dann machen wir halt einen Aerobic-Stepp-Kurs mit. Bei so etwas bin ich immer furchtbar unkoordiniert und stolpere ständig über meine eigenen Füße, aber es wird schon irgendwie gehen.
    Â»Hi, I’m Bea, I’m from Canada and I teach Body-pump«, begrüßt uns die kleine drahtige Fitnesstrainerin.
    Oha! Die Kanadier müssen Aerobic-Training mit einem Bootcamp verwechseln. Bereits beim ersten Versuch, auf Hanteln gestützt Liegestütze zu machen (als ob ich in meinem Leben je einen einzigen normalen

Weitere Kostenlose Bücher