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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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entgegengesetzte Richtung.
    Nach Vancouver fühlte sich die Luft in Colorado dünn an. Er stieg die schmale Treppe zum Rollfeld hinab. Zu dünn, um ihn abzukühlen. Als er Ben angerufen und zufällig von Loris Unfall erfahren hatte, war seine erste Reaktion Angst gewesen. Aber nachdem Ben ihm versichert hatte, dass Lori wohlauf war, hatte sich Gekränktheit zu seiner Angst gesellt. Er war gekränkt, weil sie ihn nicht angerufen hatte.
    Den ganzen Nachmittag über hatte er vergeblich versucht, einen früheren Rückflug zu buchen, und Lori zwischendrin eine Nachricht nach der anderen hinterlassen. Und war immer wütender geworden. Je näher er Tumble Creek kam, desto mehr erinnerte sein Gemütszustand an einen Industrieofen. Kaum Flammen, kein Rauch, aber sengende Hitze, wenn man die Ofenklappe öffnete. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn er beim Blick in den Spiegel festgestellt hätte, dass er sich im Feuer seines eigenen Zorns die Augenbrauen abgefackelt hatte.
    Da der Flughafen von Aspen so klein war, saß Quinn schon wenige Minuten später in seinem Auto. Bald würde er persönlich vor dem Ursprung seiner Wut stehen. Nach weiteren zwanzig Minuten – an die er sich später kaum mehr erinnern konnte – stoben seine Reifen den Kies auf Loris Werkstatthof auf. Das rote Licht der untergehenden Sonne spiegelte sich auf den Windschutzscheiben der geparkten Autos. Quinn sprang aus seinem Wagen und stampfte aufs Haus zu.
    Offenbar war er nicht der Einzige, der wütend auf Lori war.Denn als er näher kam, hörte er von drinnen Gebrüll.
    „Was zur Hölle hast du dir bloß dabei gedacht, durch diese Sauerei zu waten?“, dröhnte eine Männerstimme durch das offen stehende Wohnzimmerfenster.
    Loris Antwort war zu leise, um sie zu verstehen.
    „Du hättest dich umbringen können!“
    Wieder eine unverständliche Antwort.
    „Verdammt, jetzt verkauf das Land und verschwinde von hier! Mittlerweile ist es mir sogar egal, ob du an mich verkaufst, solange du nur möglichst viel Geld aus der Sache schlägst.“
    Stirnrunzelnd klopfte Quinn an die Haustür. Die Stimme verstummte, dann öffnete sich die Tür. Dahinter erschien Loris Mechaniker Joe. „Hey“, sagte Quinn.
    Joe drehte sich noch einmal zu Lori um. Er schüttelte den Kopf und schob sich schließlich an Quinn vorbei. „Bis morgen dann“, rief er noch, dann war er weg.
    Quinn blieb eine Weile in der Tür stehen und starrte über die Rückenlehne des Sofas hinweg auf Loris Hinterkopf. Sie musste wissen, dass er hier war. Er hatte ihr mehr als genug Nachrichten hinterlassen.
    Ihr Unfall lag schon über einen Tag zurück, und sie hatte nicht angerufen. Verdammt, er wäre nicht einmal nach Vancouver geflogen, wenn er gewusst hätte, was passiert war.
    Leise schloss er die Tür. Seine Hand zitterte. „Geht es dir gut?“, fragte er.
    Sie nickte.
    „Bist du über Nacht im Krankenhaus geblieben?“
    „Ja, aber nur zur Sicherheit“, murmelte Lori.
    Er kam um die Couch herum und sah sie zum ersten Mal an. Ihre Augen waren geschwollen, die Haut blass, und ihre Hand, die in einem leuchtend weißen Gips steckte, ruhte auf ihrer Brust. Ein Teil seiner Wut zerbröselte zu feinem Staub.
    „Was zur Hölle ist eigentlich los, Lori?“ Als sie mit den Schultern zuckte, hörte seine Wut auf zu zerbröseln und verwandelte sich in stahlharten Beton. „Ich habe dich vermisstheute“, presste er hervor. „Ich habe dich vermisst, und du bist nicht ans Telefon gegangen und hast auch nicht zurückgerufen. Darum habe ich Ben angerufen. Er hat mir erzählt, dass du im Krankenhaus liegst!“
    Sie starrte auf ihre eingegipste Hand.
    „Kannst du dir vorstellen, wie mies ich mich gefühlt habe?“, fuhr er fort.
    „Tut mir leid“, flüsterte sie. „Aber das ist alleine meine Angelegenheit.“
    Obwohl ihre Worte so hart waren, verspürte er den plötzlichen Drang, sie zu berühren. Trotz seiner Wut legte er ihr sanft eine Hand an die Wange. „Lori. Ich kann einfach nicht fassen, dass dir jemand wehtun wollte.“
    „Es war meine Schuld. Nur ein Unfall.“
    „Aber jemand hat deine Werkstatt ruiniert. Und zwar laut Ben nicht zum ersten Mal. Warum?“
    „Keine Ahnung.“
    Er biss die Zähne zusammen. „Du hast also keine Ahnung? Oder willst du es mir nur nicht erzählen?“
    Endlich sah sie zu ihm auf. Ihr Blick wirkte stumpf. Sie sagte kein Wort.
    Quinn hangelte sich an den Gerüchten weiter, die er gehört hatte. „Hat das etwas mit dem Grundstück zu tun?“
    Ihr Blick wurde fast

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