… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
schwör’s! Aber dann hat sie gesagt, dass du nicht in der Stadt bist, und … Na ja, du bist ja gar nicht wirklich ihr Freund, oder?“
„Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich bin nur ein gefühlskalter Liebesdiener. Botschaft angekommen.“
„Tut mir leid.“ Sie wollte wieder seinen Arm berühren, doch Quinn schüttelte ihre Hand ab.
„Wenn du es wiedergutmachen willst, schick deinen Freund vorbei. Ich will wissen, was hier wirklich los ist.“
Molly, die ihr schlechtes Gewissen schon wieder vergessen zu haben schien, verdrehte die Augen. „Du glaubst ja wohl nicht, dass er dir Polizeigeheimnisse anvertraut.“
„Das werden wir ja sehen.“
„Oh, mein Bruder ist ja ein ganz harter Knochen“, murmelte sie und wich hastig zurück, als sie seinen finsteren Blick bemerkte. „Gut, ich sag Ben nachher Bescheid. Und sag Lori, dass ich später noch mal vorbeikomme.“
Quinn nickte. Das Gelände würde er trotzdem überprüfen. Die Polizei konnte nicht ständig da sein, und Lori Love musste beschützt werden. Ob sie nun wollte oder nicht.
Volle zehn Stunden, nachdem sie eingeschlafen war, wachte Lori auf. Ihre Hand pochte wie verrück. Sie fühlte sich so elend, als wäre im Schlaf ein D-Zug über sie hinweggebrettert.
Blind tastete sie nach den Tabletten, die sie auf dem Nachttischchen abgestellt hatte. „Gott sei Dank“, flüsterte sie, als sie sie gefunden hatte. Sie war gerade dabei, die Tablette mit einem Schluck Wasser herunterzuspülen, als das Telefon klingelte. Nicht ihr Handy, denn das war in der Öllache ertrunken, sondern das Festnetztelefon. Wütend riss Lori den Hörer aus der Basisstation.
„Ja?“
„Lori Love?“, fragte eine Frauenstimme in äußerst professionellem Tonfall.
„Ja.“
„Lori, wie geht es Ihnen? Mr Jennings hat erzählt, dass Sie einen Unfall hatten.“
„Oh, hey, Jane. Mir geht es gut. Meine Hand ist gebrochen, aber sonst ist nichts passiert.“ Sie ließ sich in die Kissen zurückfallen und beschloss, sich nicht mehr zu rühren, bis die Wirkung des Schmerzmittels einsetzte. Letzte Nacht hatte sie mitgezählt und war auf siebzehn Minuten gekommen. Unglaublich, dass nur zwei Knochen gebrochen waren. Es fühlte sich eher nach zwanzig an.
Jane sagte etwas, aber Lori war in Gedanken versunken gewesen und hatte nichts mitbekommen. „Entschuldigung, Jane, was haben Sie gesagt?“
„Dass ich vielleicht morgen noch einmal anrufen sollte.“
„Nein, nein, schon in Ordnung. Ich hatte nur noch keinen Kaffee.“
„Gut. Eigentlich rufe ich auch nur an, weil ich Ihnen doch versprochen hatte, mich zu melden, wenn mir einfällt, was ich gehört habe. Sie wissen schon, wegen der Sache mit Highway 19.“
Lori fühlte sich schlagartig hellwach. „Und Ihnen ist etwas eingefallen?“
„Ja. Viel ist es nicht. Kennen Sie eigentlich Harry Bliss?“
„Nein.“
Jane stieß einen verächtlichen Laut aus. „Ist auch besser so, der Mann ist ein ziemlicher Aufschneider. Redet zu laut, macht immer auf wichtig. Telefoniert ununterbrochen und so weiter. Vor ein paar Monaten hat er im Büro auf Mr Jennings gewartet, der mal wieder zu spät zu einem Meeting gekommen ist. Während er wartete, hat sein Handy geklingelt. Und so laut, wie er redet, konnte ich nicht anders, als jedes Wort mitzuhören. Das Handy war so eingestellt, dass ich auch den Anrufer verstehen konnte.“
Lori nickte. So als würde das Jane ermutigen.
Aus unerklärlichen Gründen schien es zu funktionieren. Jane atmete tief durch und fuhr flüsternd fort: „Der Mann am anderenEnde der Leitung sagte etwas wie: ‚Das Komitee ist offen dafür, den Highway 19 neu einzustufen.‘ Können Sie damit etwas anfangen?“
„Neu einstufen?“ Lori runzelte die Stirn. „Nein.“
„Und dann sagte Mr Bliss, falls es so weit komme, dann vermutlich im Dezember. Und dass sie sofort zuschlagen müssten, wenn es so weit ist, ehe alle Welt darüber Bescheid weiß und ein Stück vom Kuchen abhaben will.“
„Vom Kuchen?“ Das half Lori auch nicht weiter. „Und von der Neueinstufung haben sie nichts mehr gesagt?“
„Nein, das war’s. Tut mir leid, ich hatte gehofft, Ihnen würde das vielleicht etwas sagen.“
Lori legte sich den unverletzten Arm über die Augen. „Ich glaube nicht, aber es ist ein Anfang. Tausend Dank, Jane.“
„Gern geschehen. Ich hoffe, es hilft Ihnen bei … was auch immer Sie vorhaben.“
Trotz der Schmerzen rang sich Lori ein Lächeln ab. „Ich verspreche, dass ich Sie aufkläre, sobald
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