… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
unmerklich aufmerksamer. „Warum stellst du diese Frage nicht mal deinen Bauunternehmerfreunden?“
Der Themenwechsel kam für Quinn so überraschend, dass er für einen Augenblick nicht mehr folgen konnte. „Warum sollten sich meine Bauunternehmerfreunde für Love’s Garage interessieren? So besonders ist die Werkstatt dann auch wieder nicht.“
„Ach, egal. Keiner weiß, wer es getan hat. Wahrscheinlich war es einfach nur wahlloser Vandalismus. Irgendwelche Teenies oder so. Und ich war so dumm, in der Öllache herumzuwaten und mich zu verletzen.“
„Das ist mehr als nur Vandalismus.“
„Nein, jedenfalls nicht nach Polizeimaßstäben. Frag ruhig Ben, der wird dir dasselbe sagen.“
Quinn fing an, unruhig in dem kleinen Wohnzimmer auf und ab zu laufen. Der Anblick ihres scheußlichen Kamins machte ihn nur noch wütender. „Du bist in Gefahr, Lori. Ganz egal, was du von mir und meiner Aufdringlichkeit hältst – ich bleibe.“
„Nein, das tust du nicht.“
„Aber ich weigere mich, dich alleine zu lassen.“
„Trotzdem wirst du gehen.“
Quinn fuhr auf dem Absatz herum und starrte Lori wütend an. „Was zum Teufel ist nur los mit dir? Wir sind seit Jahren befreundet. Du brauchst Hilfe; Freunde helfen einander. Meinetwegen kannst du mir verschweigen, so viel du willst. Aber ich werde nicht gehen.“
Wie in Zeitlupe streckte sie die Hand nach dem Sofaüberwurf aus und wickelte sich ein, was aufgrund der eingegipsten Hand eine schiere Ewigkeit lang dauerte. Als Lori schließlich sprach, sah sie nicht einmal zu Quinn auf. „Die Werkstatt ist bankrott. Es würde mich Tausende Dollar kosten, den Schaden zu beheben. Der Gifttank ist voll mit Öl, ich muss die Umweltbehörde bezahlen, weil das Hofgelände mitbetroffen ist, und die Versicherung findet den Vorfall verdächtig, was auch immer das heißen soll. Keine Ahnung, wie lange es dauert, bis sie zahlen. Falls sie zahlen. Ich kann meine Angestellten nicht bezahlen, ich werde die Trucks verkaufen müssen, und …“
Er kam einen Schritt auf sie zu, doch sie schüttelte den Kopf.
„Ich will einfach nur allein sein, okay? Ich kann das hier gerade nicht, Quinn. Bitte geh einfach.“
Seine Wut verwandelte sich in Beunruhigung. Es war ihr Ernst: Sie war lieber allein und in Gefahr, als ihn bei sich zu haben. „Bitte lass mich bleiben. Oder übernachte wenigstens bei Molly. Solange du nur nicht allein bist, ist mir alles recht, verdammt! Bitte! “
Ihre unverletzte Hand kam unter der Decke hervor. Lori riebsich die Augen. Danach schien sie lange über seine absolut vernünftige Bitte nachzudenken.
„In Ordnung“, nuschelte sie schließlich. „Du kannst auf dem Sofa schlafen.“ Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, richtete sie sich mühsam auf und nahm ein Medikamentenfläschchen vom Couchtisch. „Ich gehe jetzt ins Bett. Meine Hand tut weh.“ Mit diesen Worten schlurfte sie davon.
„Hey“, rief er ihr hinterher. „Hast du heute überhaupt schon etwas gegessen?“
Als Antwort knallte sie die Schlafzimmertür hinter sich zu. So erbärmlich das auch war: Nicht einmal Loris unmögliches Verhalten konnte etwas daran ändern, dass er sich unglaublich erleichtert fühlte. Er durfte bleiben. Er durfte diese Frau bewachen, die ihn überhaupt nicht hier haben wollte. Und als Erstes würde er herausfinden, was zur Hölle eigentlich los war.
Also stibitzte er Loris Schlüsselbund vom Tisch. Er würde kurz auf dem Grundstück nach dem Rechten sehen, seine Tasche aus dem Auto holen und dann Ben anrufen, um weitere Informationen aus ihm herauszuquetschen. Wenn nötig, würde er nicht davor zurückschrecken, einem Mann des Gesetzes mit Prügeln und Folter zu drohen.
Aber anstatt den Irren zu ertappen, der Lori nachstellte, kam ihm auf dem Weg zu seinem Wagen seine Schwester entgegen, diese verdammte Verräterin.
Molly legte ihm die Hand auf den Arm. „Wie geht es ihr?“
„Gut, aber sie will niemanden sehen.“
„Du lässt sie ja wohl nicht alleine, oder?“
„Nein, einen Teufel werde ich tun. Und du solltest ganz schnell anfangen, dich zu entschuldigen, falls du möchtest, dass ich jemals wieder mit dir rede.“
Molly verschränkte die Arme. „Sie hat mich angefleht, dich nicht anzurufen. Was sollte ich denn machen?“
Die Panik, die er nach seinem Telefonat mit Ben empfunden hatte, pochte wieder in seiner Kehle, als wollte sie ihn daran erinnern, was er heute durchlitten hatte. „Mich anrufen.“
„Das wollte ich ja, Quinn, ich
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