… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
intensivenBeschäftigung mit der Frage veranlassten, ob sie einen BH trug oder nicht. Falls ja, dann bestand er aus wenig mehr als einem Hauch von nichts. Und Quinn wollte ausgesprochen gerne wissen, wie genau dieses Nichts beschaffen war.
Irgendwie schaffte er es, sich während des Essens mit ihr zu unterhalten. Ihr Gespräch drehte sich vornehmlich um seine Europareisen, die Lori ziemlich interessant zu finden schien. Irgendwann entschuldigte sie sich und ging zu den Toilettenräumen, währenddessen Quinn einen sehr erfreulichen Augenblick lang ihre Rückenansicht genoss. Die blutroten Absätze, aus denen sich ihre zarten blassen Fesseln und ihre noch blasseren Waden erhoben. Ob ihre Oberschenkel wohl noch blasser waren? Und ihr Hintern erst …
„Okay“, flüsterte Quinn. Wenn er sich nicht zusammenriss, würde er das Dessert mit einem Ständer durchstehen müssen.
Aber Gott, sie war süß.
Wenn er vernünftig war, betrachtete er Lori einfach als das, was sie war: ein Sexgeschenk, das ihm mehr oder minder buchstäblich in den Schoß gefallen war. Und trotzdem wollte er wissen warum. Warum er? Und warum ausgerechnet jetzt? Auf seine Frage nach Mollys Büchern war sie nicht weiter eingegangen.
Quinn schlug die Beine übereinander und lehnte sich zur Seite, um einen Blick in Loris kleine rote Handtasche zu werfen, die neben ihrem Stuhl auf dem Boden stand. Lori mochte im Augenblick vielleicht aussehen wie eine Figur aus Sex and the City , aber sie verhielt sich nicht so. Sie hatte nämlich ihr Kosmetiktäschchen hiergelassen, was Quinn sehr entgegenkam. Er mochte das natürliche Rosa ihrer Lippen, das nach Tessas dicken, klebrigen Lipgloss-Schichten eine angenehme Abwechslung war.
Vorhin hatte er einen Buchrücken aus Loris Tasche ragen sehen. Und jetzt, da sie weg war, konnte er der Verlockung, mehr darüber herauszufinden, nicht widerstehen. Kurzerhand zog Quinn das Buch aus der Tasche. Es war tatsächlich eins dieser Bücher. Erotikromane, wie Molly sie nannte. Beim Anblickder eingeölten Muskelberge des Mannes auf dem Cover verzog Quinn das Gesicht. Er drehte das Buch um, damit er die Liste der Autorennamen durchgehen konnte. Holly Summers, Mollys Pseudonym, war zum Glück nicht darunter. Dafür stieß er aber auf eine ziemlich deutliche Zusammenfassung der ersten Kurzgeschichte.
Eine einfache Bibliothekarin heuert einen kaltherzigen Privatdetektiv an, der in ihrer eigenen Vergangenheit herumstöbern soll. Aber der ehemalige Cop will nicht mit Geld bezahlt werden. Stattdessen fordert er für seine harte Arbeit eine intimere Entlohnung.
„Wow …“ Irritiert las Quinn auch die anderen vier Kurzbeschreibungen durch, die ihn kaum weniger schockierten als die erste. Er hatte sich riesig für Molly gefreut, als er von ihrem beruflichen Erfolg gehört hatte, aber peinlich darauf geachtet, bloß nicht zu viel über ihre Arbeit zu erfahren. Was eindeutig eine ziemlich gute Idee gewesen war. Aber zum Glück hatte sie ja keine von diesen Geschichten hier geschrieben.
Wahllos schlug er das Buch irgendwo in der Mitte auf und fing an zu lesen. Nach der dritten Seite schoss eine Hand mit blitzartiger Geschwindigkeit zwischen die Seiten und riss ihm das Buch aus den Fingern.
„Was machst du da?“, zischte Lori.
„Ich betreibe Nachforschungen.“
„Nachforschungen?“
„Weil du meine Frage wegen der Bücher nicht beantwortet hast.“
Lori warf ihm einen wütenden Blick zu, stopfte das Buch wieder in ihre Tasche und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. „Was ein Wink mit dem Zaunpfahl war, dass dich das Thema nichts angeht.“
„Den ich absichtlich ignoriert habe. Ich will wissen, was hier los ist.“
„Wie meinst du das?“
„Lori.“
Betreten blickte sie auf die Tischplatte hinunter. Ihre Ohren wurden rot, und ihre Finger verkrampften sich so fest um das Tischtuch, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Verdammt! Jetzt fühlte Quinn sich wie das letzte Arschloch. „Tut mir leid.“
Doch Lori schüttelte nur stumm den Kopf. Gott, was sollte er nur tun, wenn sie gleich losweinte? Und was hatte er überhaupt falsch gemacht?
Er griff über den Tisch und umfasste ihre Hand. „Lori?“
Als sie aufblickte, lag ein trotziger Ausdruck in ihren Augen, und ihr Gesicht war zwar gerötet, aber Tränen flossen nicht. „Ich habe einfach nie, äh …“
Quinn zog sich der Magen zusammen, und in seiner Brust schien ein Vakuum zu entstehen, das alle Luft aus seinen Lungen sog. Verdammte Scheiße. „Lori?
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