… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
nickte. „In Ordnung. Bei dir oder bei mir?“
Quinn zuckte zusammen. „Wie bitte?“
„Wo wollen wir es tun?“
„ Es tun? Du hast echt ein Talent, mir das Gefühl zu geben, dass ich was ganz Besonderes bin.“
Lori schloss die Augen. Ein gestresster Ausdruck glitt über ihre Züge. „Tut mir leid.“ Sie winkte ab. „Ich habe einfach keine Ahnung, wie man so etwas anstellt. Darum drehe ich durch. Ich will überhaupt nicht unfreundlich sein, aber irgendwie müssen wir das doch hinter uns bringen.“
Während Quinn noch überlegte, ob er nun schockiert, beleidigt oder amüsiert sein sollte, öffnete sie die Augen und sah ihn erschrocken an.
„Quinn, es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich schrecklich unhöflich bin, aber ich muss das erste Mal einfach hinter mich bringen, verstehst du? Oh Gott, jetzt habe ich es schon wieder gesagt. Tut mir leid.“ Plötzlich stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Ich bin ein Monster.“
„Und ich fühle mich ein bisschen wie eine Haremsdame, die ins Schlafzimmer des Sultans befohlen wird.“
„Geschichte Nummer fünf“, flüsterte Lori.
„Genau. Darf ich mich für Euch zurechtmachen, Herrin?“
„Meine Güte!“ Sie sprang auf und schwankte kurz auf ihren hohen Absätzen, dann machte sie kehrt und hastete mit wehenden Fahnen aus dem Restaurant.
Quinn griff nach ihrer Handtasche – sowie dem Buch – und folgte ihr.
„Lori?“ Er brauchte keine Sekunde, um sie zu entdecken. Sie stand an der nächsten Straßenecke, direkt vor seinem Auto, am Rand des Lichtkegels einer altmodischen Straßenlampe. Er beobachtete, wie sie sich bückte und erst den einen, dann den anderen Schuh abstreifte.
Als sie hinter sich seine Schritte hörte, richtete sie sich auf und hob in einer Geste der Resignation ihre Schuhe hoch. „Ich hab einfach kein Talent dafür.“
„Es wäre auch ziemlich seltsam, wenn doch.“
Schweigend schüttelte sie den Kopf.
Trotz seiner großen Pläne hatte Quinn auf einmal das starke Bedürfnis, sie einfach hochzuheben, sie um den Verstand zu küssen und in seine Wohnung zu tragen. Lori wirkte sonst immer stark und selbstbewusst, aber im Augenblick schien sie so zerbrechlich wie gesprungenes Glas zu sein. Wieso nur machte ihn das derart an? Folgte er gerade dem uralten, superpeinlichen männlichen Trieb, die hilflose Jungfrau in Nöten zu retten? Und in was für einem Jahrhundert lebte er eigentlich?
Eine leichte Windbö ließ ihren Rock flattern und spielte mit ihren braunen Locken.
„Lori, das Ziel des Experiments ist, dass du Spaß hast. Heißer, gedankenloser Sex. Den wirst du nicht haben, solange du dir die ganze Zeit über den Kopf zerbrichst!“
„Tut mir leid.“
„Es soll dir nicht leidtun, du sollst einfach nur anfangen, wieder du selbst zu sein.“
Sie warf ungelenk die Arme in die Luft und schmetterte ihm dabei fast die Schuhe gegen die Brust. „Aber ich will nicht mehr ich selbst sein. Kapierst du das denn nicht? Genau darum geht es mir doch!“
„Doch, das verstehe ich.“ Jetzt wirkte sie kein bisschen zerbrechlich. Aber Quinns Bedürfnis, sie zu berühren, blieb. Er steckte das Buch in seine Jackentasche und griff nach Loris Arm, um sie an sich zu ziehen. „Aber ich will das hier mit dir machen. Mit dir und wegen dir. Wenn du eine neue Seite an dir entdecken willst, habe ich damit kein Problem. Aber ich will nicht, dass du so tust, als wärst du jemand anders.“
Ihr Kinn schoss in die Höhe. „Und was, wenn diese andere Person eine Cheerleaderuniform trägt?“
„In dem Fall würde ich vielleicht eine Ausnahme machen.“
Sie lachte erleichtert auf, doch ihr Lachen verstummte, als er sie sanft an sich zog, bis er trotz seines Anzugs die Wärme ihres Körpers spürte.
Dann strich er über ihre Locken und wickelte langsam eineSträhne um seinen Finger. „Das ist das erste Mal, dass ich deine Haare berühre.“
Ihre Lider flatterten. „Nein. Erinnerst du dich, wie du mich mit dieser Mütze attackiert hast?“
„Das zählt nicht. Das war keine echte Berührung. Deine Haare sind sehr weich. Und ich glaube, sie mögen mich.“
„Sie mögen alles und jeden, auch Zweige und Gebüsch. An deiner Stelle würde ich mich nicht allzu geschmeichelt fühlen.“
Als er mit dem Daumen über ihre Schläfe strich, verschwand ihr diabolisches Lächeln. Sie erzitterte unter seiner Berührung. Dann schloss sie die Augen, und Quinn fühlte sich trotz aller Warnungen doch ein bisschen geschmeichelt.
„Lori.“ Er beugte sich
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