… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
…“
„Lori, wenn du Probleme hast, musst du mir davon erzählen. Dein Dad ist nicht mehr hier, um dich zu beschützen, unddu bist wie eine Tochter für mich.“
Es fiel ihr nicht gerade leicht, ihre Schuldgefühle zu unterdrücken. „Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Ich bin einfach nur verwirrt, weil sich mehrere Bauunternehmer für das Grundstück interessieren.“
Er stieß sich von der Tischplatte ab und richtete sich auf. „Machst du Witze?“
„Nein, und ich will auch nicht den Preis in die Höhe treiben. Du bist die einzige Familie, die ich noch habe, Joe. Aber ich will unbedingt wissen, warum diese Leute aus Aspen das Grundstück so interessant finden. Irgendetwas hat es damit auf sich.“
„Wahrscheinlich ist das Land auf der anderen Seite des Berges einfach nur so teuer geworden, dass sie jetzt hier einfallen wollen wie die Hornissen.“
„Vielleicht. Und du hast wirklich nichts gehört?“
„Kein Wort. Aber … Lori, jetzt hör mir mal zu. Wenn es dich deinem Traum vom College näher bringt, das Land an diese Bauunternehmer zu verkaufen, dann tust du das, hast du verstanden? Mach dir wegen mir keine Sorgen. Du hast mehr verdient als diese alte Werkstatt. Und ich werde alles tun, um dich zu unterstützen.“
„Joe …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Danke. Ich halte dich auf dem Laufenden.“
„Ich will nur das Beste für dich. Was auch immer es ist.“
„Das weiß ich doch.“ Sie wollte ihn schon weiter über das Land ausfragen, da klingelte das Handy an ihrem Hosenbund. Sie winkte Joe zu und ging nach draußen. „Hallo?“
„Guten Morgen, Lori Love“, säuselte Quinn mit tiefer Stimme.
Die gesamte Anspannung fiel von ihr ab, und auf ihren Lippen erschien ein albernes Grinsen, das so breit war, dass ihre Wangen schmerzten. „Guten Morgen.“
„Ich habe noch ein paar Minuten, bis das Meeting losgeht, und da dachte ich, ich rufe mal an und frage, ob du heute Abend mit mir essen gehst.“
„Hm.“ Lori wickelte sich eine Locke um den Finger und blickte lächelnd auf den Gehweg. „Habe ich Sie nicht erst gestern Nacht gesehen, Mr Jennings?“
„Was soll ich sagen? So sind sie eben, diese wilden Affären.“
Lori lachte auf, doch dann wich das Lachen einem tiefen Seufzen. „Tut mir leid, Quinn, aber ich kann nicht. Ich bin schon mit Molly verabredet. Wir treffen uns in der Bar.“
„Dann sag doch einfach ab. Meine Schwester wird das verstehen.“
„Nein, wird sie nicht. Weil ich ihr doch nicht sagen kann, warum, und dann wird sie sicher neugierig.“
„Lass sie doch neugierig sein. Ich will dir einen ganz besonderen Ort zeigen. Komm schon, ich bin ihr Bruder! Ich spreche dich von jeder Verantwortung für ihre Neugierde frei.“
Grinsend schüttelte sie den Kopf. „Ich glaube nicht, dass du dazu befugt bist.“
„Bin ich wohl“, konterte er. „Meine Eltern leben nicht mehr in Colorado. Das heißt, dass ich für den Tumble-Creek-Zweig der Familie verantwortlich bin. Mollys Schicksal liegt in meinen Händen.“
„Quinn!“ Sie lachte, doch als sie eine Stimme im Hintergrund hörte, verstummte sie.
„Ups, ich muss in den Konferenzraum“, flüsterte Quinn. „Also, kann ich dich heute Abend treffen? Ich muss dich unbedingt sehen! Bitte, ich kann es kaum erwarten!“
Okay, das kam ihren Fantasien sehr entgehen: eine wilde Affäre mit einem Mann, der nicht genug von ihr bekommen konnte. „Gut“, flüsterte sie zurück. „Aber nicht so spät. Ab zehn habe ich Rufbereitschaft.“
„Dann um halb sieben in meinem Büro?“
Lori erschauerte wohlig. „Ja“, antwortete sie schnell, dann legte sie auf.
Es war total verantwortungslos, ihre Verabredung mit Molly abzusagen. Aber es fühlte sich wahnsinnig gut an, einfach mal verantwortungslos zu sein. Wild und verwegen. Doch ehe sieMolly anrief, musste sie diese Bauunternehmer kontaktieren, die offenbar glaubten, das Unwissen eines unschuldigen Mädchens ausnutzen zu können. Zu dumm, dass sie kein unschuldiges Mädchen mehr war!
„Verdammte Mistkacke“, fluchte Lori, während sie den Highway entlangsauste. Sie war zu spät. Und sie hasste es, zu spät zu sein. Aber ihr war erst um fünf Uhr klar geworden, dass sie nichts Passendes zum Anziehen hatte. Also war sie noch shoppen gegangen, nachdem sie schnell geduscht hatte.
Wenigstens hatte sich ihr Spontanausflug in ihren Lieblingsladen gelohnt: In der Schlussverkaufs-Ecke hatten gleich drei Kleider in ihrer Größe gehangen. Am
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