… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Als sie bemerkte, wie gierig er sie musterte, wich ihre Belustigung einem erschreckend heftigen Anfall von Begehren.
„Requisiten, hm? Sollte ich mal drüber nachdenken. Danke für den Tipp.“
„Ich meinte das eigentlich eher als Beleidigung.“
Er hob eine Braue. „Muss ich dich an das Protokoll von gestern Nacht erinnern? Bei mir stoßen deine Beleidigungen auf taube Ohren. Mal abgesehen von deinem Lachen jedenfalls.“
„Hey, immerhin habe ich beim Lachen nicht mit dem Finger auf dich gezeigt!“
„Mann!“ Er lachte leise auf. „Du bist ein wahrhaft grausames Weibsstück! Außerdem zerstörst du langsam, aber sicher mein Selbstbewusstsein.“
„Ich will nur verhindern, dass du selbstgefällig wirst. Selbstgefälligkeit ist der größte natürliche Feind hemmungsloser Bettgeschichten.“
„Hm. Von wem ist das? Ben Franklin?“
Zum Glück hatte Lori gerade keinen Wein im Mund. Den hätte sie vor Lachen in hohem Bogen direkt in Quinns Gesicht gespuckt.
Als sie sich beruhigt hatte, nahm er wieder ihre Hand, versuchte dieses Mal jedoch nicht, an ihren Fingern zu saugen, weswegen Lori sich entspannte. „Du meintest vorhin, dass du heute Abend Rufbereitschaft hast. Was bedeutet das?“
„Abschleppwagendienst. Bis um sechs Uhr früh muss ich Notrufe entgegennehmen.“
Er runzelte die Stirn. „Also ruft dich mitten in der Nacht jemand an, und dann? Fährst du dann einfach so in der Dunkelheit durch die Gegend?“
„Ja. Meistens schleppe ich den Anrufer ab, daher auch der Name des eben erwähnten Fahrzeugs.“
Das Thema schien Quinn derart zu beunruhigen, dass er nicht mal einen Abschlepp-Witz machte. „Und niemand begleitet dich?“
Sie bemühte sich ja, nicht die Augen zu verdrehen, aber es war einfach zu verlockend. „Nein, Quinn, niemand begleitet mich. Ich fahre in die düstere Nacht hinaus und schleppe ein Fahrzeug ab. Manchmal gebe ich auch Starthilfe, wechsle einen Reifen oder ziehe jemanden aus dem Straßengraben.“
In diesem Moment kam der Kellner mit mehreren kleinen Tellern an ihren Tisch. Doch Quinn beachtete ihn nicht, sondern musterte weiterhin Lori. Jetzt allerdings nicht mehr fragend, sondern eher anklagend. „Lori, das ist doch völlig indiskutabel! Du könntest angegriffen werden, so ganz alleine da draußen, als Frau. Was, wenn dein Anrufer betrunken ist? Und gewalttätig?“
Natürlich gab es Männer, die sich nicht an die Regeln hielten. Männer, die davon ausgingen, dass eine Frau, die sich um dreiUhr nachts in Straßengräben herumtrieb, zu jeder Schandtat bereit war. Es machte Lori wütend, dass sie Quinn nichts entgegenhalten konnte.
„Berufsrisiko“, zischte sie ihm zu.
„Du bist eins … fünfundfünfzig groß?“
„Eins acht undfünfzig. Und jetzt hör auf, so ein Arschloch zu sein!“
„Wie bitte?“
„Wir reden hier von meiner Arbeit, Quinn. Ich mache das jetzt seit zehn Jahren, und bisher warst du auch nicht das kleinste bisschen besorgt um mich. Also hör auf, dich plötzlich so aufzuspielen.“
Er beugte sich vor und sagte ganz leise: „Ich wusste ja auch nicht, dass du mitten in der Nacht fremden Männern zu Hilfe eilst. Du könntest da draußen vergewaltigt und ermordet werden, verdammt!“
„Das gilt genauso für meine Fahrer.“
Seine Wangen wurden feuerrot, und er biss so fest die Zähne zusammen, dass sie fast ein Knirschen hörte. „Das ist das … absolut … Dämlichste, was ich …“
„Schluss jetzt.“ Lori zog ihre Hand, die in ernsthafter Zerquetschungsgefahr schwebte, aus Quinns Griff.
„Lori …“
„Nein! Du hast kein Recht, mir Vorschriften zu machen!“
Kaum lehnte Quinn sich mit frustrierter Miene zurück, stieg eine nagende Unzufriedenheit über die plötzliche Distanz in Lori auf. Diese Geschichte mit ihnen würde doch nur ein paar Wochen dauern. Da wollte sie ihre Zeit nicht mit Streitereien verplempern!
Er schüttelte den Kopf und atmete tief durch. „Wie soll ich damit leben, wenn du heute Nacht zu einem Einsatz gerufen wirst und dir etwas passiert?“
„Hör mal, Quinn. Ich finde es ja süß, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber du bist nicht für mich verantwortlich! Das ist meine Arbeit. Ich habe nur einmal die Woche Rufbereitschaft.“Jedenfalls meistens, fügte sie gedanklich hinzu. „Außerdem bin ich vorsichtig und nicht auf den Kopf gefallen. Wenn ich es mit Besoffenen zu tun habe, zögere ich nicht, Ben und seine Männer anzurufen. Und ich habe einen Elektroschocker im Auto. Okay?“
„Mir
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