… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Schweigen.
„Natürlich spreche ich Spanisch mit dir, mi querida . Möchtest du mich von jetzt an Quinto nennen? Oder wäre es dir lieber, meinen Namen gar nicht zu kennen?“
„Halt die Klappe“, sagte sie so deutlich, wie es eben möglich war, wenn man sein Gesicht in ein Baumwollhemd drückte.
„Aber wenn ich die Klappe halte, wie soll ich dir dann spanische Sauereien ins Ohr flüstern, mi pequeña gatita ?“
Sie hatte nur die Wahl zwischen Lachen und Weglaufen, also entschied sie sich fürs Lachen. Weglaufen würde ihr nämlich keine heiße Nacht mit einem Piraten verschaffen. Außerdem war das hier sowieso nicht ihr wahres Leben. In ihrem wahren Leben hätte sie niemals in einem spanischen Restaurant mit einem attraktiven Mann getanzt.
Also sammelte sie ein weiteres Mal ihren Mut, hob den Kopf und leckte ganz langsam über Quinns Hals. Quinn stöhnte auf wie ein echter Pirat.
„Eres una tigresa, mujer.“
Oh ja. Was auch immer er gerade gesagt hatte – es klang toll. Sie biss sanft zu und strich weiter mit der Zunge über seine Haut.
„Eres una bruja. Ya basta.“ Er löste seine Umarmung und zog Lori von der Tanzfläche. „Vámanos.“
Zum Glück lag die Rechnung schon bereit. Offenbar war dem Kellner klar gewesen, dass das Dessert, das sie wollten, nicht auf der Karte stand. Quinn warf ein paar Geldscheine auf den Tisch.
Sie waren schon fast bei den französischen Flügeltüren angekommen, als eine Frauenstimme fragte: „Quinn Jennings, bist du das?“
Quinns Gesicht erstarrte in einer derart frustrierten Maske, dass es fast schon komisch gewesen wäre, wenn Loris Stimmung nicht sofort gesunken wäre. Über Quinns Schulter hinweg konnte sie die Frau sehen, die da auf sie zukam. Und natürlich war sie absolut umwerfend.
Quinn drehte sich um. Als er die Fremde erkannte, glaubte Lori ein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen.
„Yasmine“, sagte er.
Yasmine? Einfach unfassbar. Fast so unfassbar wie ihr unverschämt gutes Aussehen. Mahagonifarbene Haut. Glattes schwarzes Haar mit dunkelbraunen Strähnchen, die genau die Farbe ihrer Augen hatten. Und sie war schlank. Und groß. Größer als Quinn, um genau zu sein.
Der Fetzen, den sie anstelle eines Shirts trug, flatterte im Abendwind, als sie näher kam und Quinn auf die Wange küsste. Ihre Jeans saßen so eng, als wären sie aufgemalt. Eindeutig keine Unterwäsche. Nur mühsam konnte Lori den Drang unterdrücken, zu knurren und Krallen auszufahren, die sie leider nicht besaß.
„Quinn, wir haben uns ja seit Jahren nicht gesehen!“
„Ja, es ist ziemlich lange her“, erwiderte er, während Lori finster auf seinen Rücken starrte.
„Zu lange“, erwiderte Yasmine fast schnurrend. „Lass uns doch bald mal etwas trinken gehen.“
Er lachte auf. „Ich weiß ja nicht, wie dein neuer Ehemann das fände.“ Endlich drehte er sich um und ergriff Loris Hand. „Yasmine, das hier ist Lori. Lori, Yasmine Harrington.“
„Ist mir ein Vergnügen“, gurrte Yasmine und musterte Lori von oben bis unten.
„Schön, Sie kennenzulernen“, hörte Lori sich sagen.
Als die Frau die Hand hob, um Quinns Ellenbogen zu berühren, schimmerte ihre Haut im weichen Licht allen Ernstes auf wie Seide. „Offenbar störe ich gerade ein Geschäftsessen. Dann gehe ich wohl besser mal.“
„Nein, so ist das ni…“, setzte Quinn an, aber Yasmine wackelte schon mit den Fingern.
„Ciao“, flötete sie noch, dann war sie verschwunden.
Im Grunde war Lori dankbar, dass er nicht mehr hatte klarstellen können, dass sie keine Kundin war. Es mag seltsam klingen, aber eigentlich ist sie mein Date. Beim bloßen Gedanken wurde Lori ganz flau im Magen.
„Tut mir leid“, flüsterte Quinn.
Loris Kiefer fing an zu schmerzen, was sie darauf hinwies, dass sie die Zähne zusammengebissen hatte. Sie versuchte sich zu entspannen. „Kein Problem. Ich hätte sowieso fast meine Handtasche vergessen.“ Sie hob sie hoch und verschränkte die Arme. „Können wir los? Ich muss nach Hause.“
„Nach Hause? Aber warum denn? Was ist los?“
„Nichts.“
„Nichts? Vor einer Minute wollten wir uns noch gegenseitig die Kleider vom Leib reißen, und jetzt tobst du förmlich vor Wut.“
„Können wir bitte einfach gehen?“
Betreten sah er auf ihre verschränkten Arme. „Nein, könnenwir nicht. Warum bist du sauer?“
Nachdem sie sich mit einem Blick versichert hatte, dass niemand sie beobachtete, zog Lori ihn zu einem Tisch, wo sie etwas Privatsphäre hatten. „Was
Weitere Kostenlose Bücher