… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
ganze Weile lang hier sein.“ Er öffnete sein Notizbuch, wobei sein Blick auf Loris Stilettos fiel. „Warst du hier in der Nähe unterwegs?“
„Nein, in Aspen.“
Diesmal zuckte sein Blick fast unmerklich zu ihr empor, ehe er auf seinen Notizblock hinabsah. „Sind dir irgendwelche Fußgänger aufgefallen? Oder vielleicht Fahrzeuge?“
„Nein.“
„Warst du alleine?“
Sein geschäftsmäßiger Tonfall fing an, ihr auf die Nerven zu gehen. „Könntest du bitte aufhören, den Polizisten zu spielen? Das nervt gewaltig.“
Er warf ihr einen ebenfalls genervten Blick zu, doch dann klappte er den Block zu. „Na gut. Du siehst aus, als hättest du ein Date gehabt.“
„Spielt das irgendeine Rolle?“
Sein Achselzucken war ziemlich unpolizistenmäßig, genauso wie das Lächeln, das kurz über seine Züge flackerte. „Nein, eigentlich nicht. Ich will einfach nur wissen, was mit dir los ist. Lori Love im Kleidchen … das stellt die Welt schon ganz schön auf den Kopf.“
„Das geht dich nichts an.“
„Und jetzt kommt der wirklich seltsame Teil der Geschichte: Molly hat mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt, dass du einen neuen Freund hast.“
„Hm. Können wir vielleicht doch wieder über den Tatort sprechen? Wann kommt die Spurensicherung?“
„Die Spurensicherung ?“ Ben prustete. „Tut mir leid, mehr als mich und den alten Frank da drüben haben wir nicht auf Lager. Neulich hast du doch was von Männerproblemen gesagt. Erzählst du mir mehr darüber?“
„Mann, willst du deine Arbeit machen oder einfach nur klatschen?“
„Das ist kein Klatsch. Ich versuche herauszufinden, warum jemand versucht hat, mit einem Truck durch dein Garagentor zu donnern.“
Sie blinzelte. „Ein Truck?“
„Ja, aber keine Sorge: Es war nicht dein Abschleppwagen. Die Scheinwerfer sind eingetreten worden, aber ansonsten ist er in Ordnung.“
„Die Scheinwerfer?“, wiederholte Lori mit schwacher Stimme.
Ben begleitete sie zum Abschleppwagen, der am anderen Ende des Hofs geparkt war. Tatsächlich waren beide Scheinwerfer kaputt, genauso wie der Strahler auf der Fahrerseite.
„Alles Absicht, das ist ziemlich offensichtlich. Hast du eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?“
„Nein, und um ehrlich zu sein, mache ich mir gerade vor allem Sorgen darüber, wie ich die Reparaturen bezahlen soll.“
„Lori, es ist mein Ernst. Hast du dich in letzter Zeit von jemandemgetrennt? Jemanden abblitzen lassen?“
„Ähm … nur Aaron.“
Ben notierte Aarons Namen.
„Ach, komm schon, Ben, so wichtig bin ich Aaron dann auch wieder nicht.“
„Das kann man nie wissen.“ Er sah zu ihr auf. „Und Quinn? Läuft da noch was zwischen euch?“
Lori hätte sich fast an ihrer Zunge verschluckt. Geduldig wartete Ben ab, bis sie aufgehört hatte, zu husten und zu röcheln. „Was?“, keuchte Lori.
Seufzend rieb er sich die Augen. „Jetzt hör schon auf. Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte bemerkt, dass da was im Busch ist. Und Molly weiß nichts davon?“
„Keine Ahnung, wovon du redest.“
„Na gut, dann rufe ich eben Quinn an und stelle ihm ein paar Fragen.“
Lori zwickte ihn fest in den Arm, bis ihr auffiel, dass sie dafür verhaftet werden konnte. Doch dann zwickte sie ihn noch mal, weil sie sich ziemlich sicher war, dass es keine Konsequenzen haben würde. „Lass ihn in Frieden.“
„Ich rufe ihn nur an, wenn du mir keine andere Wahl lässt.“ Er schwieg kurz, damit seine Drohung ihre volle Wirkung entfalten konnte. „Okay, wir gehen jetzt das Gelände ab. Danach setzen wir uns in dein Wohnzimmer, und du erzählst mir in allen Einzelheiten, was in den letzten Wochen mit dir los war. Möglicherweise war das hier ein Einbruch, den du mit deiner Rückkehr vereitelt hast. Aber wenn ich ehrlich bin, sagt mir mein Instinkt, dass wir es hier mit einem persönlichen Motiv zu tun haben. Und deswegen musst du absolut ehrlich zu mir sein, verstanden?“
Lori dachte an die Gasse hinter dem Andalucia und log, dass sich die Balken bogen. „Alles klar, Chief.“
Aber dann stellte sich heraus, dass Ben an dieser Art von Informationen gar nicht interessiert war. Als er eine Stunde später das Haus verließ, war er überzeugt davon, dass die Tat etwasmit Loris Telefonaten am Vormittag zu tun hatte. Doch Lori war sich da nicht so sicher. Seit wann krochen Bauunternehmer auf Werkstattparkplätzen im Dreck herum und zertrümmerten Autoschweinwerfer?
Bens Miene verriet, dass er die Vorstellung ganz und gar
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