… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
seine Arme ausbreitete und Lori zuzwinkerte. Zwinkerte?! Was zur Hölle …?
Noch ehe der Mann seine Arme um Lori geschlossen hatte, setzten sich Quinns Füße wie von selbst in Bewegung.
„Jean-Paul“, sagte Lori. Sie wirkte zwar überrascht, aber nicht sonderlich geschockt. Als sie Quinn bemerkte, setzte der Schock dann doch noch ein. „Oh“, flüsterte sie. Jean-Paul redete einfach über sie hinweg.
„Du rufst mich ja gar nicht mehr an, petite .“
Quinns Füße versagten ihm den Dienst.
„Ähm …“ Sie sah Quinn noch immer direkt in die Augen. „Also …“
„Du hättest wirklich mit nach Griechenland kommen sollen“,schalt Jean-Paul sie. „Das Meer war fantastisch! Aber natürlich nicht halb so schön wie du heute Abend.“
„Danke“, stammelte sie. „Aber …“
Endlich begriff D’Ozeville, dass Lori ihn gar nicht ansah, und wich einen Schritt zurück, um einen Blick über seine Schulter werfen zu können. „Oh, Quinn! Wie geht’s dir, mein alter Freund?“ Eine Hand ließ er ganz vertraulich auf Loris Taille liegen, die andere reichte er Quinn.
Was sollte das, verdammt noch mal? Das Summen der Gespräche um ihn herum klang plötzlich bedrohlich wie ein Hornissenschwarm. Und jeder wusste, wie man mit Hornissen zu verfahren hatte …
Lori rettete die Situation ansatzweise, indem sie sich so von Jean-Paul wegdrehte, dass seine Hand von ihrer Taille glitt. „Ähm, ihr kennt euch?“, fragte sie.
„Na klar“, erwiderte Jean-Paul fröhlich. „Quinn baut ein Haus für mich! Er ist der beste Architekt in der Stadt. Und du weißt ja, dass mir nur das Beste gut genug ist.“
„Ja, ja.“ Sie entfernte sich noch einen Schritt von Jean-Paul und kam damit Quinn näher, der sich gleich ein bisschen entspannte. Er ergriff ihre Hand und sah seinem Kunden herausfordernd in die Augen.
„Ach, ihr seid zusammen hier?“ Jean-Paul lachte leise. „Quinn, tut mir leid, dass du wegen mir jetzt so miese Laune hast.“ Und dann zwinkerte dieser Bastard Lori wieder zu. „Kein Grund, mir deswegen ein hässliches Haus zu entwerfen. Ich hatte nur wenige Wochen lang das Vergnügen mit Ms Love, ehe sie sich ihrer nächsten Eroberung zugewendet hat. Du bist ein glücklicher Mann, Quinn.“
„Das darf doch nicht wahr sein“, flüsterte Lori erstickt.
Quinn war zunehmend verwirrt. Sein Blick zuckte zwischen Lori und Jean-Paul hin und her. Das ergab doch alles überhaupt keinen Sinn! Lori stand nicht auf solche Typen, das hatte sie doch mehr als deutlich gesagt. Oder etwa nicht?
Als seine Zunge trocken wurde, bemerkte er, dass ihm dieganze Zeit über der Mund offen gestanden hatte.
Jean-Paul dagegen wirkte unangemessen fröhlich und so nachsichtig wie ein netter Onkel. „Dann lasse ich euch beide mal alleine. Wirklich hinreißend siehst du aus, Lori. Quinn, wir sehen uns nächste Woche, wenn ich von meiner Reise zurück bin. Einen schönen Abend noch, mes amis .“
Nachdem er Lori in allerblödester französischer Grafenmanier einen Handkuss gegeben hatte, verschwand er wieder hinter der Bar. Quinn starrte ihm fassungslos hinterher. „Was war das denn für ein Auftritt?“
„Ähm, also …“, murmelte Lori.
Keine sonderlich zufriedenstellende Antwort. Quinn ließ ihre Hand los und beobachtete stirnrunzelnd, wie sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich muss gerade einen Anfall von geistiger Umnachtung haben“, sagte er. „Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, dass du mal was mit Jean-Paul D’Ozeville hattest.“
„M-hmm.“
„Wie bitte?“
Lori räusperte sich und sah sich um, als ob sie sich versichern wollte, dass niemand lauschte. „Stimmt.“
„Nur damit ich das richtig verstehe: Du, Lori Love, hattest mal was mit Jean-Paul D’Ozeville, dem französischen Playboy und Herzensbrecher?“
Lori hob das Kinn. „Er ist gar kein Franzose. Er stammt aus Monaco.“
Wieder klappte ihm die Kinnlade herunter. Hatte sie ihn gerade ernsthaft wegen einer solchen Nebensächlichkeit korrigiert? „Was?“
„Er ist Monegasse. Obwohl er natürlich mal in Frankreich gelebt hat, wegen der Autorennen, aber …“ Sie räusperte sich. „Ist ja auch egal.“
Er starrte sie an, bis sie begann, ungeduldig mit ihrem rot beschuhten Fuß zu wippen.
„Was?“, herrschte sie ihn an.
„Gott, Lori, der Typ könnte dein Vater sein!“
Aus ihrem Missmut wurde Wut. „Er ist gerade mal fünfzig!“
„Ja, genau. Fünfzig! Und jetzt zähl mal eins und eins zusammen!“
„Sei nicht so
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