Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
Vom Netzwerk:
über mich bringe, eine wie auch immer geartete Beziehung zu deinen Eltern aufzubauen. Sie mögen mich einfach nicht«, sage ich leise. »Dein Vater hat mich deine ›Gespielin‹ genannt.«
    »Das passt zu ihm«, entgegnet Alex abfällig. »Das ist seine übliche Bezeichnung für jedes blonde weibliche Geschöpf, das in meine Nähe kommt.«
    »Nun fühle ich mich gleich viel besser«, bemerke ich sarkastisch.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es dir etwas ausmacht, wie andere Leute über dich denken.« Alex’ Hand gleitet an meiner Taille hinab zu meiner Hüfte. »Ich finde dich jedenfalls umwerfend«, flüstert er mir ins Ohr, und die Berührung seiner Lippen jagt heiße Schauer des Begehrens über meine Haut. Ich drehe mich zu ihm um und drücke die Hände gegen seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten.
    »Alex, ich meine es ernst. Deine Eltern hassen mich. Dein Vater hat darüber gelästert, dass ich in einer Sozialsiedlung aufgewachsen bin – offensichtlich hast du ihnen davon erzählt. Und dann hat deine Mutter mich asozial genannt.«
    »Nein!«, sagt Alex ungläubig. »Das hat sie sicher nicht so gemeint.«
    »Genau so hat sich das für mich aber angehört«, erwidere ich störrisch. »Alex, sie haben mir klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass ich ihnen nicht willkommen bin.«
    »Du wirst ja wohl nicht zulassen, dass sich meine Eltern zwischen uns drängen, Maz?« Er lächelt, was mich gleichzeitig rührt und wütend macht.
    »Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«, frage ich zornig, weil er mir nicht glaubt. »Ich weiß doch, was ich gehört habe.«
    »Schon gut, ich entschuldige mich für das unmögliche Benehmen meiner Eltern«, lenkt er ein und zieht mich so fest an sich, dass er mir die Luft abschnürt wie ein muskulöser Python. »Es tut mir wirklich leid, dass sie so gemein zu dir waren.«
    »Dann glaubst du mir also?«, hake ich nach, noch immer nicht ganz überzeugt.
    »Natürlich.« Alex schweigt einen Moment. »Tut mir leid, wenn ich dir einen anderen Eindruck vermittelt habe.« Er zieht die Augenbrauen hoch und legt den Kopf schräg. »Bitte …«
    Ich stelle mir vor, wie es wäre, mich mit ihm zu streiten und ihn nie wiederzusehen, und meine Brust krampft sich vor Angst zusammen. Dann versetze ich mir im Geiste einen Tritt in den Hintern, denn diese Situation ist genau das, worauf Alex’ Eltern hinauswollen.
    »Na gut, ich verzeihe dir«, sage ich, und ich weiß genau, dass ich ihm so ziemlich alles verzeihen würde, abgesehen von Untreue und häuslicher Gewalt. Oh, und wenn er Strümpfe in Sandalen tragen würde. Bei dem Gedanken muss ich lächeln.
    »Danke, Maz.« Alex lehnt seine Stirn gegen meine. »Ich habe großes Glück, weißt du das? Ich kenne nicht viele Frauen, die jemanden wie mich nehmen würden. Einen geschiedenen Vater zweier – nun ja, sagen wir, sie sind nicht gerade die einfachsten Kinder, der ständig Verabredungen abbricht oder gleich ganz platzen lässt, um sich stattdessen um kranke Pferde zu kümmern. Du schreist mich nicht an, wenn ich nicht pünktlich zum Essen komme, oder nörgelst an mir herum, weil ich die ganze Nacht weg war.«
    »Das gilt aber auch umgekehrt«, gebe ich zu bedenken. Manchmal bin ich diejenige, die in letzter Minute absagt.
    »Ich weiß, aber du bist anders. Du bist lieb, eine gute Tierärztin … und die schönste Frau, der ich je begegnet bin.«
    »Mit Schmeicheleien erreichst du bei mir alles«, erwidere ich leise.
    »Das hatte ich gehofft.« Alex küsst mich auf die Nasenspitze. »Ich liebe dich, Maz.«
    Wo kommt das jetzt so plötzlich her? Wir sind seit vier Monaten zusammen, und es ist erst das dritte Mal, dass er seine Gefühle in Worten ausdrückt, nicht bloß in Gesten. Es ist noch so ungewohnt, dass ich noch immer mitzähle. Ich hebe den Kopf und schaue ihm in die Augen. Seine Pupillen sind dunkel und geweitet, sein Blick ist sanft.
    »Ich liebe dich auch«, antworte ich und zerfließe in seiner Umarmung, bis Alex sich schwer atmend von mir losreißt und auf die Uhr sieht.
    »Das erste Rennen beginnt um zehn nach zehn«, sagt er mit einem bedauernden Seufzen, das auch von mir stammen könnte. »Ich mache mir noch schnell einen Kaffee und Frühstück, und dann müssen wir los. Du kommst doch mit, oder?«
    »Ja … Aber ich muss vorher noch schnell nach Hause und mich umziehen«, entgegne ich und schaue an mir herunter. Alex’ Bademantel ist kaum die passende Kleidung für einen Tag beim Pferderennen – doch ich will ihn nicht

Weitere Kostenlose Bücher