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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Exorzisten. Lucie hat gemerkt, dass er einen falschen Bart trug, und allen Kindern, die draußen warteten, erzählt, dass das nicht der richtige Weihnachtsmann sei. Und Seb hat geweint.«
    »Ich glaube, ich würde auch weinen, wenn ich mich bei einem Fremden auf den Schoß setzen müsste.«
    »O nein, das ist mittlerweile verboten. Absolut kein Körperkontakt.« Alex legt Messer und Gabel quer auf seinen leeren Teller. »Wie fandest du das Essen?«
    »Es war erstaunlich gut.« Ich trinke meinen Apfelsaft aus. »Zu mir oder zu dir?«, frage ich, weil ich keine Minute unseres kostbaren gemeinsamen Nachmittags verschwenden will.
    »Zu mir, würde ich sagen, aber erst will ich noch ein bisschen shoppen.«
    »Hier?«
    »Ich kaufe dir eine Pflanze für deine Wohnung.«
    »Das ist keine gute Idee, Alex«, antworte ich und fühle mich ein wenig auf den Schlips getreten, da er mir so deutlich zu verstehen gibt, dass die Pflanze für meine Wohnung bestimmt ist. Bis jetzt hat er nicht die leiseste Andeutung gemacht, dass er mich irgendwann bitten könnte, bei ihm einzuziehen, und aus Angst vor einer Zurückweisung habe ich das Thema auch noch nicht angesprochen. Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen würde, sollte er tatsächlich fragen. Glücklich? Aufgeregt? Ängstlich? »Ich vergesse immer, mich darum zu kümmern.«
    »Dann nehme ich eben eine, die auch für wüstenähnliche Bedingungen geeignet ist. Was hältst du von einem Kaktus?« Alex steht auf, zieht mich hoch und hilft mir in die Jacke, ehe er mich kurz umarmt. Dann gehen wir hinaus und schlendern Hand in Hand durch die Pflanzenreihen, und ich denke darüber nach, dass ich mich daran gewöhnen könnte, all die normalen, alltäglichen Dinge mit ihm gemeinsam zu tun. Ich hoffe nur, dass ich ihn genauso glücklich mache wie er mich.

8
    Positiv
    Zwei Wochen sind vergangen, seit Shannon Ginges Pillenversteck gefunden hat, und er ist mittlerweile ruhiger geworden und hat auch schon ein bisschen zugenommen. Allmählich wage ich zu hoffen, dass er mir noch ein paar Monate erhalten bleibt.
    Jeden Tag nehme ich ihn im Personalraum auf den Schoß und kraule ihn unterm Kinn, bis ich ganz sicher bin, dass er die Tablette geschluckt hat. Und jedes Mal denke ich, dass es ganz ähnlich sein muss, wenn man ein Baby hat. Ich bin nicht Emma, für so etwas fehlt mir die Geduld.
    Shannon bemüht sich noch immer, Drew mit Lipgloss und Unschuldsmiene zu erobern. Sie erinnert mich an einen tanzenden Hund bei der Arbeit mit seinem Herrn. Sie weicht nicht von seiner Seite, dreht sich um, wenn Drew sich umdreht, bleibt stehen, wenn Drew stehen bleibt, und spricht, wenn Drew den Mund aufmacht. Sie hängt an seinen Lippen und saugt alle seine Worte auf.
    Nachdem ich mich vergewissert habe, dass Ginge seine Tabletten nicht wieder hinter dem Sofa ausspuckt, gehe ich zu Frances an den Empfang.
    »Das endet mit Tränen«, sagt sie, als Shannon in kurzem Faltenrock, tief ausgeschnittenem Top und Ballerinas hereinkommt, die langen, nackten Glieder mit Gänsehaut überzogen, das Haar noch feucht vom Duschen. »Wir wissen nicht einmal, ob er nicht verheiratet ist.«
    »Sie meinen, er erzählt uns nicht einmal, ob er verheiratet ist.« Ich muss lächeln.
    Drew würde erheblich in Frances’ Ansehen steigen, wenn er ihr endlich seine Lebensgeschichte erzählen würde, damit sie sie in der ganzen Stadt verbreiten könnte. »Los, beeil dich und zieh dich um«, weise ich Shannon an.
    »Geht klar, Maz. Nur keine Hektik.«
    »Heute Morgen assistierst du mir«, erkläre ich rasch, falls sie vorhaben sollte, wieder den ganzen Tag mit Drew zu verbringen. Offensichtlich will sie widersprechen, überlegt es sich dann aber anders.
    »Bin gleich bei Ihnen«, antwortet sie.
    »Es ist schön zu sehen, wie Shannon aus ihrem Schneckenhaus herauskommt«, bemerkt Frances, »auch wenn sie für meinen Geschmack dabei ein bisschen vorlaut wird.«
    »Ist Drew schon da?«, frage ich.
    »Ich weiß nicht, wie Sie ihn verpassen konnten – er ist mit Izzy unter der Treppe. Er hat gestern Abend eine Katze mit Grippe aufgenommen und in die Isolierecke gebracht, und Izzy füttert sie per Hand.«
    Dachte ich mir doch, dass es nach Fisch riecht; obwohl ich seit Jahren Vegetarierin bin, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
    »Ich weiß ja nicht, wie es mit der armen Katze aussieht, aber unsere beiden Tierarzthelferinnen fressen Drew aus der Hand«, fährt Frances fort. »Und bei Izzy wundert mich das doch sehr.«
    »Sie findet es

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