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Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Titel: Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Josephine Chaos
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eingehen« zum Beispiel. Was ja prinzipiell auch wirklich löblich ist. Aber es kommt doch immer auf die entsprechende Situation an.
    Wie neulich bei Frau Chiamare, einer Erstgebärenden in der Endphase der Geburt, die auf dem Kreißbett lag und kreischte und wütete, wie ordentliche Italienerinnen es nun einmal gelernt haben: nach Mama, Papa, Pizza und dem Papst. Und so hatte sie vor lauter Schreierei kein bisschen Sauerstoff mehr, den sie ihrem Kind hätte hinatmen können. Dementsprechend unschön sah dann halt auch das CTG aus – ist klar.
    Während Frau von Sinnen, die entbindende Hebamme, also verzweifelt versuchte, stimmlich gegen diese italienische Fortissima anzukommen, und ich bereits vorsorglich die Hand-Saugglocke aufs Bett geschmissen hatte, machte Rehlein erst mal einen Balint-Real-Versuch. Das heißt: Sie REDETE mit der Frau!
    Wie das Kind denn heißen solle …
    »MAAAAMMMMMAAAAAA!«, schrie Signora Chiamare wie am Spieß.
    … ob es wohl auch so wunderschöne Haare wie die Mama habe, dass Gebären irgendwie voll wild und anstrengend und das Wetter gerade so toll sei.
    Frau von Sinnen schaute mich ein wenig spärlich an – ich konnte es gerade gut nachvollziehen, bei all dem Bambi-Gesabbel kam nämlich nichts mehr von dem bei der Patientin an, was die Hebamme ihr eigentlich dringend verklickern wollte.
    »Rehlein – sei jetzt einfach mal still!«
    »Aber Frau Chiamare und ich unterhalten uns doch gerade.«
    »SCHNAUZE, Bambi!«
    Verdutzt unterbrach sie daraufhin ihren Mega-Sermon, starrte mich geschockt an – und musste dann weinen. Wo sie doch nur »ganz doll auf die Schwangere eingehen wollte«!
    Die Kreißsaalwelt kann manchmal so unfair sein.

    Doch zurück ins Hier und Jetzt – Bambi hat sich nun doch die aktuellen Tränchen getrocknet und sitzt nur noch trüb vor sich hinstarrend am Küchentisch. Frau von Sinnen seufzt schwer. Gloria-Victoria auch. O-Helga schließt sich an. Und auch mir fällt nichts mehr ein, was ich noch sagen oder tun könnte, um das angeschossene Waldtier wieder aufzubauen. Mental oder so.
    Doch Maluccis sonnige Italienerseele bringt so schnell nichts und auch kein Bambi aus der Fassung.
    »Che bella!«, schmachtet er mit laszivem Augenaufschlag. »Mach dir nichts draus, ey? Ich liebe dich! Für immer!«
    Und mit einer galanten Verbeugung verlässt er beschwingt das Tal der Tränen.
    »Ciao, Bellezza!«, tönt es leiser werdend über den leeren Kreißsaalflur. Und mit diesem Abgang hat er es tatsächlich geschafft, unserem Baby nach diesem harten Tag doch noch den Hauch eines Lächelns ins Gesicht zu zaubern.

Ärztin am Telefon tot zusammengebrochen!
    Ernsthaft, ich könnte ganze Bücher darüber schreiben, was ich mir an diesem elenden Diensthandy schon alles habe anhören müssen. Und zwar 24 Stunden an 7 Tagen die Woche, sozusagen im Dauer-Stand-by. Hier eine kleine Kostprobe:

    Es klingelt.
    »Hier ist Dr. Josephine Chaos im Krankenhaus am Rande der Stadt. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Sehr lange Stille am anderen Ende. Dann meldet sich eine sehr junge, unfassbar verlangsamte und ganz offensichtlich weibliche Person:
    »Ääääähm – ja, hallo, äh, ich wollte, also … – ich meine …«
    Es folgt eine noch längere Pause.
    »… also – das ist ein Notfall!«
    Lustig – klingt gar nicht nach Notfall. Aber gut.
    »Okay – was genau ist denn Ihr Problem?«
    »Also … – ich, ja … Wissen Sie, ich hab da so ein Druckgefühl in der Scheide …!«
    Spezifizieren Sie sich.
    »Sind Sie denn schwanger?«
    »Hm, ja, also … ähm …, wissen Sie …«
    Sehr, sehr lange Pause, in der ich mein Telefon ein bisschen gegen den Türrahmen schlage.
    »HALLO? …«
    McFly, jemand zu Hause?
    »…  Könnten Sie schwanger sein?«
    »Hm .........«
    Unfassbar lange Pause.
    »… neeeee, also, ich glaub – wissen Sie, ich hatte schon ganz lange keinen Verkehr mehr gehabt …«
    Wie sagte meine alte Lieblingsambulanzschwester immer: »Unbefleckte Empfängnis. Gibbet alle 2000 Jahre ein Mal, und dann wird immer ein Buch drüber geschrieben …«
    »Okay, haben Sie vielleicht seit kurzem einen DICKEN BAUCH?«
    Das waren jetzt mal zwei Schlagwörter, die gesessen haben. Die Kleine ist ganz offensichtlich ein wenig eingeschnappt.
    »Neeeeeeeee, wie jetzt? Mein Bauch ist doch ganz flach!«
    Ich hingegen bin jetzt langsam mal ein bisschen genervt.
    »Gut, also nicht schwanger, kein Verkehr!« Ich setze zwei Häkchen auf meiner imaginären

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