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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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besser.“
    „Na gut.“ Ich kam mir ziemlich blöd vor, als ich die Hand sinken ließ. „Mir geht es jetzt wieder gut, du kannst also ruhig nach unten gehen. Mach dir in der Küche was zu essen. Wenn du willst.“
    „Wie du wünschst.“ Er rührte sich nicht von der Stelle.
    „Na los. Mir geht’s bestens. Wirklich. Danke.“
    „Du hast kein Problem, wieder einzuschlafen?“, fragte er, den Blick immer noch auf das Bett gerichtet. Seine Augen schienen nicht mehr ganz so intensiv zu glühen. Er fuhr sich gedankenverloren mit der Hand durch die Haare – das war das erste Mal, dass ich Anzeichen von Nervosität an ihm wahrnahm. War er wirklich nervös? Bildete ich mir das ein, oder wurde er von Stunde zu Stunde … menschlicher?
    Ich rang mir ein gekünsteltes Lachen ab. „Schlafen ist immer ein Problem für mich. Das ist nichts Besonderes. Sieh zu, dass du selbst eine Mütze Schlaf kriegst. Das wird morgen ein anstrengender Tag.“
    Er erhob sich und faltete die Hände hinter dem Rücken. Wieso steht er bloß immer in dieser Haltung da?, fragte ich mich. Und wieso zieht er diesen Mantel nie aus? „Danke.“ Ich glitt in eine liegende Stellung zurück, zog die Bettdecke hoch und legte die Hand auf das Schwert, das treu und verlässlich neben mir lag. „Dass du mich geweckt hast, meine ich.“
    Er nickte und wandte sich zur Tür. Einen Moment lang wurde es dunkel, als sein Körper den Türrahmen ausfüllte und sein Mantel wie schwarze Flügel hinter ihm herglitt. Ich hörte ihn den Flur entlang und die Treppe hinuntergehen. Er betrat das Wohnzimmer, dann herrschte wieder Stille, die nur vom fernen Brummen des Verkehrs und vom Summen des Kühlschranks in der Küche unterbrochen wurde.
    Ich kuschelte mich tiefer ins Bett und schloss die Augen, darauf gefasst, dass ich noch lange wach liegen und zitternd und schwitzend dem Traum nachhängen würde. Aber seltsamerweise schlief ich auf der Stelle ein.

20
     
     
    Eddies Finger gruben sich in die Armlehnen. So blass hatte ich ihn noch nie gesehen. Unter seinen blonden Koteletten waren seine Wangen kreidebleich.
    Gabe, die gerade ein Magazin durchblätterte, schien nichts zu bemerken, aber Japhrimel betrachtete Eddie ausgiebig, und seine grünen Augen blitzten. Der Dämon hatte sich auf den Platz neben mir gesetzt und verlagerte gelegentlich, wenn der Gleiter durchgerüttelt wurde, das Gewicht. Ich sah aus dem Fenster und klopfte mit den Fingern auf dem Griff meines Schwerts herum. Im Vergleich zu einem Slicboard ist ein Gleiter natürlich langweilig, aber es ist trotzdem nett zu beobachten, wie sich die Stadt und das Wasser immer mehr entfernen und die faltigen Küstengebirge in den Himmel wachsen.
    „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich es zu einem Zehn-Uhr-Flug geschafft habe.“ Ich lehnte den Kopf zurück. Gabe hatte uns wahrhaftig Erste-Klasse-Tickets besorgt, und wir hatten ein ganzes Abteil für uns allein – dafür hatten Gabes und meine Tätowierung gesorgt. „Verdammt, ich habe noch nicht mal eine Tasse Kaffee getrunken.“
    „Da ist wohl jemand schlecht drauf.“ Gabe schwang ein Bein über ihre Lehne und rieb mit dem Fußgelenk Eddies Knie. „Knatsch, knatsch, knatsch. Ich musste diesen großen, zotteligen Kerl aus dem Bett zerren und vor zwölf in einen Gleiter verfrachten. Eigentlich müsste ich hier diejenige sein, die jammert.“
    „Immer musst du noch eins draufsetzen“, maulte ich. Der Dämon warf mir einen raschen Blick zu, dann beugte er sich vor, um aus dem Fenster zu schauen. Ein Hauch seines Geruchs drang mir in die Nase, und ich seufzte, die Augen halb geschlossen. Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, ist die Gegenwart eines Dämons auf absurde Art tröstlich. Zumindest saß die größte Gefahr weit und breit genau da, wo ich sie im Blick hatte.
    „Scheißgleiter“, sagte Eddie und schloss die Augen. „Gabe?“
    „Ich bin bei dir, mein Schatz. Atme einfach ruhig weiter.“
    Ich wandte den Blick ab. Also gab es doch etwas, wovor Eddie Angst hatte.
    „Was treibt er bloß in Rio?“, fragte ich mich laut. „Wenn man sich verstecken will, ist das nicht gerade der beste Ort.“
    „Nein, nicht mit all den Santeros da unten“, antwortete Gabe trocken und blätterte eine Seite um. Unter ihrer linken Schulter lugten ein Holster und ein dunkler, glatter Metallgriff hervor. Eine Plaspistole, dachte ich und sah wieder zu dem Dämon hinüber. Kurz vor dem Sicherheitscheck war er verschwunden und erst direkt vorm Einsteigen Wieder

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