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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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gebunden.
    Jetzt waren wir lizenzierte Jäger, angeschlossen ans Hegemonie-Polizeinetz, und genossen Immunität in Bezug auf ein paar Gesetze, die mit Mord im Allgemeinen und Chaos im Besonderen zu tun hatte – solange Mord und Chaos dem Zweck dienten, die Beute nach Hause zu bringen. Der Regen hatte aufgehört, aber am Himmel türmten sich immer noch Wolken, und die schwüle Hitze gab einem das Gefühl, sich in einer dampfigen Blase zu bewegen. Allmählich konnte ich mir vorstellen, wie es sich im Inneren eines Reiskochers anfühlen musste.
    Der Mann brabbelte etwas in portugiwso und verdrehte die Augen. Er trug ein weites, weißes Baumwollhemd und eine abgetragene Khakihose. Bei dem Versuch, sich durch die raue Lehmziegelwand hinter ihm zu drücken, grub er die Sandalen immer tiefer in den Boden. Mit einer Hand traf er den Müllcontainer, neben dem Jace ihn in die Ecke gedrängt hatte, und der Schlag hallte dumpf durch die Nacht.
    Jace klapperte seine Kontakte ab, und keiner von ihnen war sonderlich begeistert, ihn zu sehen. Wenn man bedenkt, dass er mit zwei Nekromanten im Schlepptau daherkam, konnte ich ihnen das nicht verübeln. Dennoch – Jace war brutal, ganz in seinem Element. Der Erste, den wir aufgestöbert hatten, hatte versucht, sich aus einem Fenster im dritten Stock auf den nackten Betonboden zu stürzen, nur um Jace zu entkommen.
    Allmählich bekam ich den Eindruck, dass Jace durchaus einen gewissen Ruf genoss.
    Leise sprach er auf den Mann ein. Dessen Blick wanderte zu mir, dann schnatterte er los.
    Jace wurde auf einmal ganz ruhig. Er stellte noch ein paar weitere Fragen, die der Mann mit hoher, jaulender Stimme beantwortete. Dann drückte Jace ihm das Messer gegen die Wange und sprach sehr leise und schnell. Ich hörte meinen Namen – Dante Valentino – und seinen eigenen, ebenfalls seltsam ausgesprochen. Schließlich ließ er den Mann zu Boden sinken.
    Als er sich umdrehte, sagte mir sein sorgenvoller Blick sofort, dass es Probleme gab. „Was ist los?“, fragte ich möglichst gleichgültig und musterte den Mann, der auf dem Boden lag und stöhnte. Jace schien ihm panische Angst eingejagt zu haben. „Verhaften wir ihn jetzt oder nicht?“
    „Nein, lass ihn, der macht sich sowieso schon in die Hose. Komm, Danny.“ Jace bog die Schultern zurück. „Wir müssen beratschlagen.“
    Wir ließen den Mann auf dem rissigen Betonboden zurück, wo er leise vor sich hin wimmerte. Gabe und Eddie kamen auf uns zu. „Gute Neuigkeiten“, flüsterte Gabe. „Ein paar schwere Jungs sind im Anmarsch. Keine Ahnung, ob die von dir was wollen, oder …“
    „Von mir nicht“, entgegnete Jace grimmig. „Es heißt, die Corvin-Familie will Danny, lebend und unverletzt. Irgendjemand macht der Mafia hier unten mächtig Druck.“ Jace ließ mich nicht aus den Augen. Er trug tiefblaue Jeans und ein tiefblaues Hemd und verschmolz fast mit der Dunkelheit. Seine Hand glitt zum Knauf seines Schwerts, auf das er mit seinen Wurstfingern einen Rhythmus klopfte, den ich kannte. „Ich frage mich, wer das sein könnte.“
    „Santino?“, fragte ich. Wieso sollte die Mafia Interesse an mir haben, noch dazu ein Zweig der Mafia, mit dem ich nie zu tun gehabt hatte? Andererseits wollte die Mafia letztes Mal schon nicht, dass wir Santino verfolgen, weil sie, wenn es um illegale Bereicherung ging, gemeinsame Sache mit ihm gemacht hatte. Bei der Erinnerung daran verzog ich den Mund. Götter des Himmels und der Unterwelt, wie ich die Mafia hasste!
    Hinter uns schwang sich gerade Jaces Kontakt über einen splitternden, verrotteten Zaun.
    „Das glaube ich nicht. Ich habe auch Feinde, und ihr seid mit einem öffentlichen Gleiter als irreguläre Polizeiverstärkung hierhergekommen. Schon witzig. Und fast so unauffällig wie ein Skinlin, der Amok läuft.“ Sein Grinsen glich mehr einer Grimasse. Ich kannte diesen Ausdruck. Jace war total wütend.
    Aber warum? Warum machte ihn ausgerechnet das so wütend?
    „Und wie geht’s jetzt weiter?“, drängte Eddie. „Sie kommen allmählich näher, Monroe.“
    „Wie es weitergeht? Ich habe Jose gesagt, er soll verbreiten, dass Danny Valentine unter meinem persönlichen Schutz steht. Und was diese ungehobelten Arschlöcher angeht, die da gerade im Anmarsch sind, können wir entweder verduften oder ihnen die Botschaft zukommen lassen, dass Danny nicht so leicht zu kriegen ist. Ich würde für Letzteres plädieren. Wenn wir ein paar Leuten Angst einjagen, kommen wir leichter an Informationen

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