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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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zusammen. „Ich will es gar nicht wissen. Wenn ich ihm was bedeutet hätte, hätte er mir irgendwie eine Nachricht zukommen lassen. Jetzt habe ich kein Interesse mehr an seinen Ausreden.“
    „Dann hör auf, ihn zu triezen. Behandle ihn wie jemand Ebenbürtigen.“
    „He, Dämon, vielleicht hast du es noch nicht bemerkt, aber bei mir zieht jeder den Kürzeren.“
    „Benutz mich nicht, um ein menschliches Wesen eifersüchtig zu machen, Dante. Das ist äußerst töricht.“
    „Sekhmet sa’es“, zischte ich. „Das habe ich nicht. Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd.“
    „Doch, Dante, das hast du. Ich gebe dir den guten Rat: Spiel nicht mit ihm. Und spiel nicht mit mir.“
    Er hatte sich nicht gerührt, und dennoch war die Luft unangenehm in Bewegung. Draußen donnerte es, und obwohl das Geräusch durch die dicken Wände gedämpft wurde, stellten sich mir die Nackenhaare auf. Seine dunkle Ausstrahlung berührte meine Aura, glitt durch sie hindurch auf meine Haut zu und strich sanft über die Ausläufer meines Bewusstseins.
    „Als wenn dir das was ausmachen würde“, sagte ich und drehte mich auf dem Absatz um. „Hör auf damit, Höllenbrut. Das ist eine Sache zwischen Menschen.“
    Er schwieg. Ich stolzierte ins Badezimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Dann zog ich mir die nassen Sachen aus. „Verdammt noch mal“, knurrte ich, als ich die Jeans in die Ecke pfefferte. Ich könnte sie echt beide hassen. Also wirklich. Vor allem diesen gottverdammten Dämon. Weil …?
    Ich starrte die Frau an, die mir aus dem Spiegel entgegensah. Nasses, strähniges, schwarzes Haar wie Seegras, dunkle Augen von unbestimmbarer Farbe, bleiches Gesicht, dunkle Ringe unter den Augen, den Mund zu einem verbitterten Strich zusammengepresst. Meine Fingernägel kratzten voller Anspannung über die Ablage, meine Tätowierung glitt nervös auf und ab, die Schlangen wanden sich um den Merkurstab. Der Smaragd hatte eine dunkle Schattierung angenommen und glitzerte wütend.
    Weil er recht hat. Ich will, dass Jace leidet. Ich will, dass er die Beherrschung verliert. Ich will hier die Siegerin sein, verdammt noch mal. Selbst wenn es ein schaler Sieg ist. Und es soll ihm richtig wehtun.
    „Scheiße“, flüsterte ich und starrte auf mein Spiegelbild. Dunkle Ringe, verbitterter Mund, Psinergie, die ich kaum noch unter Kontrolle hatte. Tief durchatmen, Danny. Tief durchatmen und wieder in die Mitte kommen, wie du es gelernt hast. Ganz ruhig. Reg dich ab.
    Ich werde sterben.
    „Halt den Mund“, flüsterte ich. „Wenn ich sterbe, dann reiße ich Santino mit in den Tod. Das schulde ich Doreen. Und ich habe lange genug gelebt.“
    Das klang gut, aber die Frau im Spiegel wollte es nicht glauben. Ich hatte ein Haus, eine Hypothek. Ich hatte gerade angefangen, mir ein Leben aufzubauen. Ich wollte nicht sterben.
    „Wie lange könntest du wohl überleben, wenn du gegen Santino kämpfst?“, fragte ich mich. „Was meinst du?“
    Nicht sehr lange, kam es tief aus meinem Inneren. Gerade lange genug, dass er es bereuen wird.
    „Gut“, sagte ich. „Dann hör auf, mich zu nerven.“
    Ich will aber nicht sterben.
    „Mir bleibt keine Wahl. Wenn der Gott mich holt, dann holt Er mich.“
    Ich will trotzdem nicht sterben.
    „Pech gehabt“, flüsterte ich und drehte mich um. Ich konnte mein Spiegelbild keine Sekunde länger ertragen.

28
     
     
    „El diablo Santino“, sagte Jace und presste das Messer gegen die Kehle des Hispanics. „Verstanden?“
    Gabe und Eddie bewachten die Zufahrt zu der Seitengasse, der Dämon stand hinter mir. Die Lider des Mannes flatterten, und man sah fast nur noch das Weiße seiner Augen. Er schwitzte, und große Wassertropfen glitten sein Gesicht hinab. Seine Angstschweißausdünstungen vermischten sich mit dem Geruch des Dämons. Überall in der Gasse lag Abfall herum, widerlich stinkend und nass vom nachmittäglichen Regen. Es hatte sich nur leicht abgekühlt. Meine Haare, die ich wieder geflochten hatte, hatte ich zu einem Knoten hochgesteckt. Ich hatte den Mann gerade gescannt und sah nun auf mein Handgelenk hinunter.
    Das Plugin, reines Plasilicium, das sich über mein Datband schmiegte, leuchtete auf und zeigte einen Gode an. „Auf ihn ist ein Haftbefehl ausgestellt, Jace“, sagte ich leise. „Sollen wir ihn festnehmen?“
    Den Generalwaffenschein und das erste H-DOC, schmale Rechtecke aus Plasilicium, hatte ich bereits über mein Datband geklebt. Das zweite H-DOC hatte ich Japhrimel ums Handgelenk

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