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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Schicksal als Sexsklavin gerettet.
    Die Frau ließ eine Salve portogueso auf uns niederfahren, auf die Japhrimel knapp und schroff antwortete. Sie erbleichte, und er hielt ihr zwei gefaltete Scheine hin – Nuevo-Rio-Geld. Die Währung für alle, die keine Datbänder haben.
    Sie riss ihm die Scheine aus der Hand und grinste mich anzüglich an. Ich drehte ihr meine Wange entgegen, sodass ihr der Smaragd entgegenblitzte, woraufhin sie es plötzlich furchtbar eilig hatte. Mit Schamanen, Dämonen und Loa mochten die Einheimischen weniger ein Problem haben, vor Nekromanten fürchteten sie sich dafür umso mehr. Man erzählte sich hier alte Geschichten, Legenden von Geistern, die im Tod wandeln, und Menschen, die mit ihnen sprechen können. Schamanen mochten im Großen und Ganzen annehmbar sein, ein Nekromant war es mit Sicherheit nicht.
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, ließ ich mich leiten von Instinkt, Intuition und Psinergie. Ein langer Gang, ein paar offene Türen, in denen Frauen standen, denen ihre spitzen Bemerkungen im Halse stecken blieben, sobald sie mich erblickten. Andere Türen, die hastig ins Schloss geworfen wurden. Die Luft war von Sex und Hasch dermaßen geschwängert, dass man sie hätte schneiden können. Ich zapfte den Energiefluss an und verwandelte ihn routiniert in Psinergie. Als ich die Tür aufstieß und einem halb nackten, schwer verärgerten Captain Jack gegenübertrat, summte ich förmlich vor unsichtbarer Kraft. Ein Quäntchen mehr, und ich hätte eine prima Supernova abgegeben. Das ließ ihn natürlich aufschrecken, aber da war für ihn schon alles zu spät.
    „Jesu Christos …“, setzte er an, da hatte ich mich auch schon auf ihn gestürzt, ihn zu Boden geworfen und in den Schwitzkasten genommen, mein Schwert in unmittelbarer Reichweite. Japhrimel brachte die nackte junge Frau, die auf dem Bett saß und kreischte, einfach zum Verstummen, indem er ihr den Mund zuhielt. Dann schleifte er sie zur Tür, schmiss sie raus und warf ihr einige Geldscheine hinterher. Wie viel Geld hat der Kerl eigentlich?, dachte ich und verstärkte den Druck.
    Captain Jack, den übermäßiger Haschkonsum ausgemergelt hatte und dessen Rippen sich schon deutlich unter der Haut abzeichneten, verfügte nichtsdestotrotz über eine Menge Kraft. Ich kam ordentlich ins Schwitzen, und meine Finger fanden auf seiner schweißtriefenden Haut schon kaum mehr Halt. Doch schließlich hörte er auf, sich zu wehren und zu fluchen. Er war alt geworden. Seine braunen Dreadlocks waren von grauen Strähnen durchzogen, und der sonst glänzende Draht, der um die Zöpfe geschlungen und zu Runen gedreht war, war vom Staub der Holzbohlen ganz stumpf. Er beschimpfte mich – und zwar äußerst unflätig. Zur Antwort stieß ich ihm das Knie in den Rücken und übte noch mehr Druck aus, worauf er sich etwas beruhigte.
    „Verflucht, was zur Hölle willst denn du?“, schnauzte er. Der Dämon lehnte sich mit verschränkten Armen und ausdruckslosem Gesicht gegen die Tür.
    „Das Übliche, Jack. Mal wieder dein reizendes Piratengesicht sehen“, schnurrte ich ihm ins Ohr. „Du nimmst wohl eine kleine Auszeit von Saint City, was? Weißt du, ich befinde mich gerade auf einer lizenzierten Jagd, und es gibt da ein paar Steckbriefe mit deiner Visage drauf. Wenn du also nicht willst, dass dein Arsch in einem Gefängnis in Nuevo Rio verrottet, dann möchte ich dir wirklich raten, etwas höflicher zu sein.“
    „Schlampe“, zischte er. Seine lange dünne Nase war gegen den staubigen Holzboden gequetscht, und auf seinen schmalen Lippen sammelte sich Speichel. Mir fiel auf, dass sein goldener Ohrring fehlte, sicher hatte er ihn verpfändet. Die Tätowierungen auf seinen Schulterblättern – Zwillingsdrachen ohne jegliche Bedeutung oder Psinergie – krümmten sich auf der Haut. Er lebte am unteren Ende der Nahrungskette und hatte gerade genug Psi, um nicht als Arbeitssklave zu enden – nicht genug, um sich für ein Gewerbe oder gar für die Zucht zu qualifizieren. „Was soll der Scheiß? Ich hab nichts mit dir zu schaffen, hab dich seit Jahren nicht gesehen …“
    „Hier geht’s auch nicht um mich“, sagte ich ruhig. „Ich will wissen, warum Jace Monroe vor drei Jahren in diese Stadt geschneit kam. Raus mit der Sprache, Jack, oder ich breche dir deinen beschissenen Arm und loche dich ein, das verspreche ich dir.“
    Er glaubte mir. „Christos“, stöhnte er. „Ich weiß nur, dass Jace zu den Corvins gehörte … hat sich dann

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