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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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den Manipulationen, Spielchen und Dämonen. Ende der Durchsage.“
    Er fing an rumzustottern, doch Cam kniete sich vorsichtig nieder und knebelte ihn mit einem Kissenbezug, den sie am Hinterkopf verknotete. Er verdrehte die Augen, aber mit vereinten Kräften hatten wir ihn bald fest verschnürt.
    Armer Junge, andauernd wird er gefesselt. Echtes Mitgefühl empfand ich nicht, nur die Stimme der Unvernunft in meinem Kopf plapperte weiter vor sich hin.
    Die Heilerin reichte mir mein Schwert. „Willst du ihn wirklich bestehlen?“ Ich hörte einen schwachen Anklang von Missbilligung heraus. Wenn man nicht als Kopfgeldjägerin arbeitete und auch keine Dämonen am Hals hatte, konnte man es sich vermutlich leisten, grauenhaft moralisch zu sein.
    Was tust du eigentlich, Danny?
    Was für eine blöde Frage. Ich wusste, was ich tat – das Einzige, was ich derzeit tun konnte. Ich war ohne Schutzausrüstung unterwegs zu einem Selbstmordkommando.
    Mit anderen Worten, ich war endgültig übergeschnappt.
    „An meine Konten komme ich nicht heran, ohne mir einen Haufen Ärger einzuhandeln“, entgegnete ich knapp. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kopfgeldjäger, der hinter mir her ist, so dumm wäre, nicht sofort die Spur aufzunehmen, sobald ich mit dem Datband Credits abhebe. Ich entwand McKinleys steifen Fingern den Saphir. In seiner Gesäßtasche steckte ein dickes Bündel Geldscheine. Beides stopfte ich mir in die Tasche. „Und ich habe nicht die Zeit, einen Plan auszutüfteln, wie wir in einer Bank Geld besorgen sollten, ohne geschnappt zu werden. Aber ohne Geld kommen wir nicht weit, und um euch zwei muss ich mich schließlich auch noch kümmern. Also los jetzt. Länger als ein paar Minuten wird er sich von den Fesseln nicht aufhalten lassen.“ Wenn überhaupt. Wenn ich ihm nur glauben könnte, dass er mich nicht umgehend in einen Transporter schleppt, dann wäre er mir als Rückendeckung wirklich nützlich. Ich kann nicht warten, bis Lucas wieder auftaucht.
    Er verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war, und durch den Knebel war ein tiefes, dumpfes Zischen zu vernehmen. Kalte Psinergie kroch mir über die Haut wie ein Eiswürfel, mit dem ein liebevoller Mensch einen kühlt, wenn man Fieber hat. Meine Ringe schlugen Funken in die aufgeladene Atmosphäre. „Höchste Zeit, dass wir verschwinden.“
    Gott sei Dank gab es jetzt keine Diskussionen mehr. Ich sagte der Schamanin, sie solle die Nachhut bilden, dann verließen wir das Zimmer. Wut kochte in mir hoch. Japhrimel hatte die Halskette tatsächlich nicht gewollt, und dann hatte er sie ausgerechnet McKinley geschenkt.
    Von allen Dingen schmerzte mich dies am meisten. Vielleicht auch nur, weil ich gleichzeitig wie betäubt, verwirrt, hungrig und verletzt war.
    Wie viele Dämonen waren auf der Suche nach mir? Was würden sie tun, wenn sie mich gefunden hatten? Anscheinend konnte ich nicht nur als Faustpfand gegen Japhrimel eingesetzt werden, irgendetwas war mit diesem Schatz und dem Schlüssel …
    Hör auf herumzugrübeln. Konzentriere dich auf das, was vor dir liegt, Danny. Wo findest du ein Versteck für die beiden Tussis?

21
     
     
    Jado wohnte an einer ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße im Universitätsviertel, in einem alten Haus mit einer ebenso alten, wenn auch nachträglich eingebauten Badewanne, die in den frisch renovierten Boden eingelassen war. Sein Garten war in makellosem Zustand. Der Sand rund um die scharfen schwarzen Steine in seiner Meditationsecke war frisch geharkt. Es war noch früh am Tag, und er unterrichtete gerade eine Klasse. Das erkannte ich an den Geräuschen, wenn er die Stöcke gegeneinander schlug, und an seiner Stimme, die mit der Autorität eines Generals in der Schlacht den Lärm übertönte.
    „Nicht denken!“, hörte ich ihn brüllen. „Nicht denken! Bewegen! Eins, zwei, Kia!“
    Alle antworteten im Chor: „Kia!“ Anfänger, dachte ich und streifte meine Stiefel ab. Die Sedayeen, offensichtlich am Ende ihrer Kräfte, stützte sich auf die Schamanin. Ihre Wangen waren reaktiv-bleich, ihre Augen glänzten.
    Ein scharfer Stich in meinem Magen erinnerte mich daran, dass auch mir ein wenig Ruhe und eine warme Mahlzeit nicht geschadet hätten. „Hier seid ihr sicher. Zumindest für die nächsten paar Tage. Und dann wird diese Geschichte ohnehin erledigt sein. So oder so. Wartet hier mal kurz.“ Es gab eine kleine Pause, dann schlug wieder Holz auf Holz wie ein Sperrfeuer. Das erinnerte mich an ein

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