Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
aussehendes Messer – nämlich meins; war er mir damit auf die Spur gekommen? – in eine Plastizinscheide zurück und ließ es verschwinden. Sein Gesicht war mit blauen Flecken bedeckt und angeschwollen, die Nase war schief, und seine rechte Hand sah aus wie Hackfleisch. Aber seine schwarzen Augen musterten mich von oben bis unten, sahen mein Schwert und meine Haltung. Erwirkte beinahe beeindruckt, wenn auch widerwillig.
    Er hob die linke Hand mit dem Silber-Metallic-Beschlag. „Bleiben Sie locker, Valentine. Sie haben gar nicht die Zeit, mich zu töten.“
    Sagt wer? Ich bin zwar eine viel beschäftigte Frau, aber dich könnte ich wahrscheinlich noch dazwischenschieben.
    Ach, wie befriedigend wäre es doch gewesen, wenn ich einen Teil meiner Wut an ihm hätte auslassen können. An seinen Fingern baumelte eine Silberkette, an deren Ende ein Sternsaphir hing, der stumm nach mir rief.
    An Tiefschläge habe ich mich inzwischen doch ganz gut gewöhnt, dachte ich düster. Meine linke Schulter durchtoste ein flammender Schmerz, der mich fast in die Knie zwang. Nur mit Mühe konnte ich mich auf den Beinen halten. Auch das Gefühl, als hätte man meine Schulter durch den Fleischwolf gedreht, war mir mittlerweile vertraut. Zumindest vertrieb der Schmerz die Taubheit aus meinem Arm.
    Meine Güte, Danny, in letzter Zeit war (lein Leben ja echt scheiße.
    „Der Älteste wurde gefangen genommen“, sagte er. „Von den Zwillingen.“
    „Was soll das heißen?“ Ich hörte mich an, als wäre ich im Stimmbruch. „Gefangen genommen? Japhrimel?“
    „Es waren zu viele, und sie überwältigten ihn, als er sie von Ihnen ablenkte. Als Nächstes werden sie versuchen, sich Ihrer zu bemächtigen, und da sind sie nicht die Einzigen.“ Er hielt mir die Halskette mit dem hin- und herpendelnden Saphir entgegen. Tief in seinem Innern blitzte ein blauer Funke. „Es sind noch mehr Dämonen in der Stadt, die weder mit dem Fürsten noch mit den Rebellen sympathisieren. Da draußen wimmelt es nur so von ihnen. Ich muss Sie hier rausschaffen. Wir können einen Transportgleiter erwischen …“
    „Ich gehe nirgendwohin“, lehnte ich kategorisch ab. „Ich habe hier etwas zu erledigen. Wer hat Japhrimel geschnappt?“
    Wieder ließ er den Saphir schwingen. Ohne dass ich es wollte, folgte ich seiner Bewegung mit den Augen. „Sie verstehen nicht“, sagte er geduldig. „Er ist der Älteste. Lange können sie ihn nicht festsetzen. Aber wenn irgendwer Sie in die Finger bekommt, dann ist er hilflos. Dann muss er tun, was man von ihm verlangt. Wenn irgendein Dämon Sie erwischt, sind wir alle dem Untergang geweiht.“
    Hilflos? Selene hatte dieses Wort ebenfalls benutzt. „Tolle Ansprache.“ Mein Schwert senkte sich nicht, flammend blaue Runen wanden sich entlang der scharfen Klinge. Aus dem Innern des Stahls strahlte, als Antwort auf mein plötzlich wie verrückt pochendes Herz, weiße Glut. „Echt schade, dass sie mich nicht überzeugt hat.“
    Meine linke Hand ließ die Scheide fallen und fuhr zu einer Projektilwaffe. Ich zog den Hahn nach hinten und richtete den Lauf auf ihn. „Du gibst mir jetzt dein ganzes Geld, McKinley. Du hast ja vermutlich genügend dabei. Cam, weck die Heilerin auf. Sofort.“
    „Sie sind eine Närrin.“ McKinleys Augen glitzerten wie tiefschwarze, tödliche Bernsteinsplitter. „Ich bin auf Ihrer Seite. Wir müssen Sie zu einem Transporter und in Sicherheit bringen. Falls eine andere Gruppierung Sie erwischt und droht, Ihnen etwas anzutun, muss er tun, was sie verlangen. Jetzt, wo sich so viele Dämonen in der Stadt herumtreiben, wird man Sie eher früher als später gefangen nehmen.“ Er stank nicht mehr nach Angst. Er roch schwach nach Dämon und noch schwächer nach Staub. Trocken und unmenschlich. Seine Schultern hoben sich. Das Gewicht verlagerte er nicht, aber ich sah, er war bereit zum Sprung.
    Ich fragte mich, was genau Hellesvront-Agenten eigentlich waren – nicht zum letzten Mal, wie ich hinzufügen möchte. Ob ich wohl schnell genug war, ihn zu überwältigen?
    Finden wir’s raus, Danny. „Du hast wohl was an den Ohren, oder? Ich habe hier etwas zu erledigen, und ich gehe nirg …“
    Meine Schulter knirschte vor Schmerz, die Welt um mich herum wurde grau. Als ich mich instinktiv duckte und das Schwert nach vorne stieß, um seinen Angriff abzuwehren, sah ich kurz alles nur noch verschwommen. Eine Kugel pfiff durchs Zimmer und landete in einer Wand.
    Wenn er nicht auf mich zugesprungen wäre,

Weitere Kostenlose Bücher