Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
Alles, was eine Landratte anschleppt, ist dagegen ein Klacks.“
    Mir wurde ganz flau zumute. Letztlich waren das nur Kinder, auch wenn sie SkSer oder Slic-Kuriere waren. Ich kann nur hoffen, dass du recht hast, Konnie. Das hoffe ich wirklich sehr.

24
     
     
    In dem Päckchen befand sich ein Valkyrie, glänzend, schwarz und wunderschön, frisch auffrisiert und magsauber. Guter, alter Konnie. Ich fragte mich, wie viel von meinem Ruf hier drunten im Loch überlebt hatte.
    Ich schickte vier Nachrichten per Slic-Kurier los, drei schriftlich, eine über Funk.
    Letztere war für Abracadabra bestimmt. Ich teilte ihr mit, dass ich noch am Leben und hinter Gabes Mörder her war. Sie würde dafür sorgen, dass sich diese Information herumsprach und entsprechend Verwirrung stiftete. Es bestand sogar die Möglichkeit, dass Lucas davon Wind bekam und mit etwas Glück meine Fährte im Loch aufnehmen konnte. Ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn ich ihn wieder an meiner Seite wüsste.
    Die erste schriftliche Nachricht ging an Selene. Sag Tiens, dass Japh gefangen genommen wurde und Hilfe braucht. Den Hellesvront-Agenten machte ich damit gleichzeitig klar, dass ich sie aus ihrer Verpflichtung, mich zu beschützen, entließ. Vielleicht, aber nur vielleicht, würden sie sich darauf konzentrieren, Japh aus seinem „Knast“ zu holen, oder zumindest für so viel Unruhe sorgen, dass die Dämonen mir vom Leib blieben. Viel erhoffte ich mir davon jedoch nicht – letztlich würde ihr Interesse darauf ausgerichtet sein, mich zu finden und aus Saint City rauszuschaffen, bevor ich einer anderen Gruppe von Dämonen in die Hände fiel. Aber hoffen konnte ich ja immer.
    Die nächste Nachricht schickte ich an die offizielle Geschäftsstelle der Tanner-Familie. Eine Kurierin mit langen orangefarbenen Rastazöpfen und der androgynen Holovid-Figur, die derzeit so in Mode war, kannte die Adresse und nahm eine kurze Notiz von mir in Empfang.
    Liefert Spocarellis und Thorntons Mörder aus, sonst schicke ich euch alle in die Hölle. Nett, scharf, unmissverständlich. Ich hatte vor, ihnen kurz nach Übergabe der Botschaft persönlich einen Besuch abzustatten. Ich verzierte den Schrieb mit ein paar Schnörkeln und empfand dabei eine gewisse bösartige Vorfreude. Die Kurierin mit den orangefarbenen Haaren kannte auch die Villa der Tanners, die Kommandozentrale der Familie. Das Gespräch mit ihr war meine bei weitem produktivste halbe Stunde seit langem.
    Die letzte Nachricht war für Jado bestimmt. Ich übergab dem Kurier, einem kleinen, untersetzten, bösartig aussehenden Jungen mit einem Riesenwust schwarzer Haare und einem Lippenpiercing, Eddies Originalunterlagen zusammen mit der Mordakte und einer Notiz, in der ich Jado bat, die Papiere zu verstecken, und mich gleichzeitig für die Unannehmlichkeiten entschuldigte, die ich ihm bereitete. Das Ganze hatte ich in eine Mag-Tasche gesteckt und versiegelt. Nachdem ich Konnie das Geld fast schon aufgezwungen hatte und auch der Gefahrenzuschlag für die Kuriere bezahlt war, herrschte wieder Ebbe in meiner Kasse. Aber ich war sozusagen „heiße Ware“, und es wäre ziemlich mies gewesen, sie nicht dafür zu bezahlen, dass sie möglicherweise zur Zielscheibe eines Plasflakangriffs wurden, der eigentlich mir zugedacht war.
    Schließlich befand ich mich auf einem weiteren Felsvorsprung im Schacht des Loches, so tief drunten, dass mich schon wieder eine gewisse Platzangst überkam. Dies hier wäre ein richtig gutes Versteck, wenn mich enge, dunkle Räume nicht so verdammt nervös machen würden. Die Haupthöhle war natürlich riesig, aber trotzdem unter der Erde, und es war finster, und ich konnte den Druck der Erde über mir und an den Seiten unangenehm wahrnehmen. Konnie stand direkt neben mir und summte ein altes RetroPhunk-Stück vor sich hin.
    Mir lief ein Schauder über den Rücken. Ich brauchte dringend was zu essen und Schlaf.
    Pech gehabt, Schätzchen.
    Ein klarer, durchdringender Pfiff übertönte das Dröhnen. Konnie klopfte auf sein Board, das gegen sein Bein gelehnt war. „Die Clique ist unterwegs, um einen Ausgang frei zu räumen. Glaubst du, dass du mithalten kannst?“
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte die Reflexe eines Dämons und viel Zeit auf Slicboards zugebracht, aber er war Mitglied einer Clique. Er lebte auf seinem Brett, wenn er nicht gerade in seinem Laden stand. Falschen Mut brauchte ich hier nicht groß herauszukehren, vor allem, weil er mir einen Gefallen tat.

Weitere Kostenlose Bücher