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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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auch schnell. Und ich bin bösartig. Ich habe ein Schwert, das den Teufel verletzen kann, und die feste Absicht, davon auch Gebrauch zu machen. Alle, die sich hier aufhalten, werden dran glauben müssen. So einfach ist das. Nachdem sie meine Fragen beantwortet haben.
    Alle meine Fragen.
    Ich musste mich bergauf heranpirschen und einen großen Bogen um die Gleiterflugbahnen machen, auf denen sich gut und gerne auch Polizeifahrzeuge tummeln konnten. Mit Slicboards kann man nicht über Wasser fahren, und wenn ich einen Gleiter gehabt hätte … tja, dann hätte das auch nicht viel geändert. Auf dem Wasser glitzerten die Lichter des Stadtzentrums wie eine Halskette, das orangefarbene Glühen der Antigravtriebwerke und die Straßenlampen erleuchteten den verregneten Himmel. Meine Stadt pochte und pulsierte, die Gebäude wummerten vor Psinergie. Der Fehdering um mein linkes Handgelenk sandte einen Impuls aus.
    Heute Abend sind Dämonen in der Stadt. Irgendetwas ist passiert. Konnte Japhrimel sich befreien? Wohl kaum, sonst hätte ich es wahrscheinlich durch das Mal gespürt. Aber irgendetwas hat sich getan.
    Hoffen wir zu Eves Vorteil.
    Die eingeschossige Villa war prächtig, ein Gedicht aus blauer neugriechischer Architektur mit ebenso anmutigen wie makellosen Nebengebäuden. Die Familie ließ es sich wahrlich gut gehen. Wirkungsvolle Sicherheitssysteme, wie man sie für Großkonzerne errichtete, zogen sich entlang den Mauern und Eigentumsgrenzen. Bestimmt gab es auch normale Sicherheitsvorkehrungen, Mag- und Tiefenscanner, eine ganze Batterie von Verteidigungsmaßnahmen und dazu noch Wachen, die über das Grundstück streiften.
    Mit anderen Worten: eine erstklassige Gelegenheit für mich, einen Teil meiner Angriffslust abzuarbeiten.
    Ich versteckte mein Board unter einer Wacholderhecke und sicherte es mit einem kleinen Zauberspruch. Dann marschierte ich mit blutverkrusteten Jeans und flatterndem Hemd den breiten, gepflegten Bürgersteig hinauf, als gehörte ich hierher.
    Die Eingangspforte war aus Eisen und wurde oben von stilisierten Zähnen gekrönt. Das erinnerte mich an ein anderes Tor drüben an der East Side, in das die Buchstaben RH in gotischer Schrift eingearbeitet waren. Die Flügel standen leicht offen, verlockend wie jede Falle.
    Ich straffte die Schultern und biss die Zähne zusammen.
    Die Abwehrsysteme begannen zu erbeben, sobald ich bis auf einen halben Block herangekommen war. Ich schmeckte das Pulsieren der aufgewandten Energien, konnte erfühlen, wie sich die Psinergieschichten verstärkten und verhärteten. Als ich dann direkt vor dem Tor stand, waren die Abwehrschirme kurz davor, alles hermetisch abzuriegeln.
    Einsatzbereit lag das Schwert in meiner linken Hand. Ich würde es bald brauchen.
    Früher hätte ich eine Möglichkeit gefunden, die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen, leise einzubrechen und meinen Plan in die Tat umzusetzen. Jetzt hatte ich einen Teil der Stärke der Dämonen und weder das Bedürfnis noch den Wunsch, so zu tun, als ginge es um Industriespionage. Und überhaupt: Ich war schließlich nicht gekommen, um etwas zu stehlen. Ich war aus einem ganz anderen Grund hier.
    Das Haus am Ende der schwarz geteerten Auffahrt war hell erleuchtet wie ein Putchkin-Julfestbaum. Als ich es in all seiner Pracht und mit dieser tollen Aussicht so betrachtete, stieg Wut in mir hoch. Die, die hier wohnten, wussten etwas über den Mord an Gabe, wenn sie ihn nicht gleich selbst begangen hatten. Auf jeden Fall würden sie mir verraten, was sie wussten. Alles. Und zwar schnell.
    Diesmal ließ ich meinem unbändigen Zorn freien Lauf. Ich holte tief Luft und durchstieß mit der Hand die äußeren Abwehrschichten. Sofort kristallisierten sie und machten dicht. Aber ich war bereits drin. Wie ein Dolch bohrte sich mein Wille hindurch.
    Die Ringe aus Bernstein und Obsidian an meiner rechten Hand schlugen Funken, als ich Psinergie in sie hineinpumpte. Das Mal an meiner Schulter heizte sich langsam auf. Ich zapfte es an, dieses Brandmal, das Japhrimels Name bedeutete. Dass es der Name eines Dämons war, in den ich da mein Vertrauen setzte, kümmerte mich nicht mehr. Wenn er sich befreit haben und hier auftauchen sollte, umso besser; falls andere Dämonen dem Signal folgten … nun, dieses Risiko musste ich eingehen.
    Im Grunde genommen hätte mir das mehr Sorgen machen müssen, als es tatsächlich der Fall war.
    Der Armreif zog sich zusammen und drückte mir auf die Knochen. Ein weiterer eiskalter Impuls

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