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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund
Autoren: Lilith Saintcrow
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nochmals ins Gesicht zu blicken. „Ich glaube, ich warte besser draußen“, flüsterte ich. Mich erfasste ein Würge reiz, als wollten sich meine sämtlichen Innereien einen Weg ins Freie bahnen.
    Niemand achtete auf mich. Lucas verhielt sich so ruhig wie eine Otter unter einem Stein. Leanders Puls war deutlich zu vernehmen – der einzige menschliche Herzschlag, den ich seit längerer Zeit gehört hatte. Vann und McKinley hatten ihre Lasergewehre auf den Dämon mit den Rastazöpfen gerichtet.
    Das Haar ist faszinierend. Oh er wohl Synth-Hasch raucht und in seiner Freizeit Slichoard fährt? Er sieht aus wie die SliSter in Domenhaiti. Ihm fehlen nur noch Permasprayflecken an den Fingern und ein paar Schaltdrähte im Haar.
    Bei dem Gedanken entrang sich mir ein gequältes Lachen. Warum bloß muss ich in solchen Situationen immer lachen?
    „Das bestreite ich nicht“, erwiderte Japhrimel, immer noch die Ruhe selbst. Ein ununterbrochener Psinergiestrom floss von seiner Aura zu mir und verband sich mit den dünnen, flammenden Strömen, die sich durch mein Knochenmark brannten. „Ich bin lediglich gekommen, um einen bestimmten Gegenstand von dir zurückzuverlangen. Es sollte dich freuen zu hören, dass ich bereit bin, ihn zu seinem vorbestimmten Zweck einzusetzen. McKinley.“
    Ich warf einen Blick auf den schwarzhaarigen Hellesvrontagenten, der sich den Riemen seines Lasergewehrs über die Schulter schlang und einen Schritt nach vorn machte. Japhrimel reichte mich, ohne auch nur einmal nach unten zu blicken, an den Agenten weiter, indem er mir einfach einen Schubs gab. Wie ein neugeborenes Kätzchen fiel ich McKinley in die Arme. Meine Beine waren völlig unbrauchbar, und dem Rest meines Körpers ging es nicht viel besser.
    Was zum Teufel soll das? Ein weiterer Krampf braute sich zusammen, und mein Bauch erzitterte in Erwartung des Schmerzes. Es war, als würde sich etwas bei dem Versuch, sich durch den Hohlraum unter meinen Rippen zu winden, mit den Klauen vorarbeiten.
    „Japh? Japhrimel?“ Da gibt es nichts zu beschönigen: Für Stolz war kein Platz mehr. Meine Stimme war wie das dünne Piepsen eines Kindes, das in einem Albtraum gefangen ist.
    Vielleicht kann er dafür sorgen, dass es aufhört. Oh, bitte, bitte, mach, dass es aufhört.
    „Schon gut.“ McKinley umklammerte meinen Arm mit der rechten Hand und verhinderte so, dass ich zu Boden sank. „Ganz ruhig, Valentine. Alles ist gut.“
    Das hier ist nicht mal ansatzweise gut.
    In die Stille hatte sich eine neue Qualität eingeschlichen. Es war, als würde die Luft vor Spannung brodeln, einer Spannung, die jeden Moment in Gewalt umzuschlagen drohte. Japhrimel trat vor, und Vann stellte sich mit angelegtem Lasergewehr neben ihn. Sogar Leander hatte eine Plaswaffe gezogen, obwohl er kreidebleich war und zitterte wie Espenlaub. Sein Blick glitt unruhig zwischen mir und den beiden Dämonen, die einander auf Sofyas gekiestem Boden gegenüberstanden, hin und her.
    Jetzt, als ich sie so nah beieinander sah, traten die Unterschiede deutlich hervor: Der weißhaarige Dämon war mehr als nur ein Mensch, das war nicht zu leugnen. Sein ganzer Knochenbau und seine Haltung ließen daran keinen Zweifel.
    Aber auch Japhrimel war mehr. Wenn der andere Dämon im Vergleich mit dem schwachen Schimmern eines Menschen wie eine Kerze wirkte, dann war, Japh eine Halogenlaserglühbirne, heiß genug, um Plasstahl zu verbrennen.
    Aber im Vergleich mit Luzifer hatte er nicht so gewirkt, oder?
    Schaudernd schob ich den Gedanken beiseite. Eve. Was tut sie gerade. Wo ist sie?
    Der Gedanke brachte das Ding zum Rasen, das an meinen lebenswichtigen Organen herumzerrte. Der Schmerz nahm zu, mir wurde schwarz vor Augen* und was Japh und der andere Dämon sagten, ging in meiner Angst unter, hier in Hajia Sofya sterben zu müssen.
    Die Schwärze vor meinen Augen wurde immer undurchdringlicher, während etwas Fremdes darum kämpfte, die Kontrolle über mein Hirn und meinen von Schmerzen zermürbten Körper zu übernehmen. Raus. Ich musste raus aus diesem Tempel und fort von der göttlichen Wut, die mich bestrafte.
    Unglücklicherweise war McKinley anderer Meinung. Als ich versuchte, seine Hände wegzustoßen, fiel mein Schwert mit einem lauten Knall zu Boden. Dann beutelte mich plötzlich ein solcher Krampf, dass ich stürzte und verzweifelt nach meinem Schwert tastete, um mir das Ungeheuer herauszuschneiden, das da in mir wuchs und immer größer wurde.
    Auf einmal lief, von meinem Scheitelpunkt
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